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1930, 26, Taf. 7). Fünf Jahre später untersuchte er eine neolithische Siedlungsstelle bei Eime (100) und 1935
eine jungsteinzeitliche Siedlungsgrube am Ortsrand von Mehle (127)3.
Mit der Übernahme der Leitung des Heimatmuseums Alfeld im Jahre 1936 erweiterte sich sein Arbeitsgebiet
auf den gesamten Kreis Alfeld, in dem inzwischen der Kreis Gronau aufgegangen war. In der folgenden Zeit,
auch während der Kriegsjahre, konnten neue Fundstellen lokalisiert werden. Die hohe Zahl an Fund-
einlieferungen von Privatpersonen dürfte hauptsächlich auf die gezielte Information der Bevölkerung, die
W. Barner durch Vorträge, Zeitungsberichte, Ortschroniken und andere Schriften betrieb, zurückzufüh-
ren sein.
Außer W. BARNERS Aktivitäten auf dem Gebiet der Vorgeschichtsforschung in diesem Raum sind noch die
1927 unter der Leitung von H. GUMMEL durchgeführte Untersuchung des Grabes von Heyersum {Taf.
40—44, 178) (GUMMEL 1927, 311) und die 1933, 1934 und 1936 von K. TACKENBERG vorgenommenen Aus-
grabungen an der Beusterburg, Gemarkung Betheln {Taf. 11—13, 66) zu nennen (TACKENBERG 1951).
Nach W. BARNERS Tod im Jahr 1973 ist mit Ausnahme der Entdeckung und Ausgrabung von Siedlungsgru-
ben der Rössener Kultur bei Betheln und der Freilegung einer linienbandkeramischen Siedlung bei Rössing
— außerhalb des Arbeitsgebietes —, beide unter der Leitung von G. SCHULZ, Hildesheim (vom Nds. Lan-
desverwaltungsamt — Institut für Denkmalpflege —, M. FANSA, zuendegeführt), nur ein geringer Zuwachs
an neolithischen Funden und Befunden aus dem Raum zwischen Hildesheimer Wald und Ith zu ver-
zeichnen.
Aber gerade die jüngsten Entdeckungen zeigen, daß der Forschungsstand in diesem Gebiet bei weitem nicht
dem einer Landesaufnahme entspricht. Mit weiteren Funden, die das im Verlauf der Arbeit skizzierte Bild
einer neolithischen Besiedlung verändern können, muß gerechnet werden.

2. Vorbemerkungen
Bei der Fundaufnahme wurde, soweit möglich, Vollständigkeit angestrebt. Zur Bearbeitung stand mir das
Material aus folgenden Museen, Instituten und Privatsammlungen zur Verfügung: Niedersächsisches Landes-
museum Hannover, Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim, Museum Alfeld, Museum Hameln, Mu-
seum Holzminden, Geologisches Institut der Universität Göttingen, Sammlung K. Golzio, Lohmar, Samm-
lung K. Tresemer, Duingen, Sammlung H. Six, Grünenplan.
Zu mehr als 90% wird der Fundstoff aus dem Arbeitsgebiet im Museum Alfeld aufbewahrt. Eine Überprü-
fung des Inventars anhand der erschienenen Literatur machte hier aber sehr bald deutlich, daß vor allem
bei den Siedlungsfunden das Material nur noch unvollständig vorlag. Es fehlten die unverzierten Keramik-
scherben und die atypischen Flintartefakte.
Desweiteren konnten zu den von W. BARNER durchgeführten Grabungen (100, 127) keine Berichte ausfin-
dig gemacht werden, welche für die siedlungskundliche Betrachtung wichtig gewesen wären. Aber auch über
die Freilegung des Galeriegrabes von Heyersum (178) durch H. GUMMEL existiert kein Bericht. Es liegen
lediglich zwei Pläne und eine Inventarliste vor. Die Funde sind bisher nur unvollständig publiziert (z. B.
SCHRICKEL 1966; MAIER 1979). Die Grabungsergebnisse der Beusterburg sind veröffentlicht (TACKENBERG
1951), vorgestellt werden allerdings nur die wesentlichen Funde. Ein Teil des veröffentlichten Materials muß
als verschollen gelten4.
3 Weitere, nicht das Neolithikum betreffende Grabungen wurden ebenfalls von W. BARNER durchgeführt.
4 Aufgrund eines vor der Grabung geschlossenen Abkommens wurde nach Abschluß der Untersuchungen ein Teil des Fundmate-
rials im Roemer-Pelizaeus-Museum Hildesheim untergebracht. Die anderen Funde sind im Landesmuseum Hannover magaziniert
worden. Einige der in Hildesheim aufbewahrten Funde sind scheinbar durch Kriegseinwirkungen verlorengegangen.

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