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Leiber, Christian; Caselitz, Peter; Claus, Martin [Gefeierte Pers.]
Materialhefte zur Ur- und Frühgeschichte Niedersachsens (Heft 21): Die Jungsteinzeit zwischen Hildesheimer Wald und Ith — Hildesheim: Verlag August Lax, 1987

DOI Kapitel:
10. Das Spätneolithikum (Karten 4 u. 5)
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11. Dem Neolithikum nicht sicher zuweisbare Funde
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https://doi.org/10.11588/diglit.65792#0056
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zu suchen ist (BRANDT 1967, 125). Wahrscheinlich hat bei der Formgebung ein kupfernes Flachbeil als Vor-
bild gedient.
Auch in die Einzelgrabkultur kann die lanzettförmige Feuersteinpfeilspitze aus Banteln (57) (Taf. 9, 57) einge-
ordnet werden. Sie ist beidseitigflächenretuschiert. Parallelen zu diesem Stück gibt es z. B. im Mecklenburger
Raum (SCHULDT 1972, 81, Abb. 49, 14).
Einen Hinweis auf das Vorhandensein der Glockenbecherkultur erhalten wir durch den Fund einer Pfeil-
spitze mit breiter Schaftzunge aus Sehlem (200) (Taf. 49, 200). Die Spitze wurde südöstlich von Sehlem auf
Pseudogley-Parabraunerde aus Löß, 195 m ü. NN gefunden. Sie hat eine dreieckige Form und besitzt eine
breite Schaftzunge. Beide Seiten sind flächenretuschiert. Ähnlichkeit mit dem Sehlemer Exemplar weist eine
Spitze vom Galgenberg bei Hildesheim auf (BAUMANN 1968, 116, Abb. 15 b). In den gleichen Zeitabschnitt
ist eine langgestreckte, beidseitig flächenretuschierte Feuersteinpfeilspitze aus Capellenhagen (242) (Taf 55,
242) zu stellen.
11. Dem Neolithikum nicht sicher zuweisbare Funde
Abschließend sollen einige Funde kurz vorgestellt werden, deren Zugehörigkeit zum Neolithikum ungewiß
bleibt. Da sind zunächst die Fels-Rechteckbeile zu nennen, die in allen drei von K. H. BRANDT herausge-
stellten Ausprägungen, der Glockenform, der Trapezform und der Rechteckform, sowohl in schlanker wie
in breiter Ausführung, vertreten sind (BRANDT 1967, 140 ff.). Aus dem Arbeitsgebiet liegen 80 Exemplare
vor. Davon sind 22 Stück als Oberflächenfunde von den Siedlungsstellen Langenholzen (28) (Taf. 5, 28/11),
Brüggen (71) (Taf. 14, 71/1), Deilmissen (85) (Taf. 19, 85/79-85), (86) (Taf. 22, 86/80.81; 23, 82-84), Elze
(115) (Taf. 28, 115/21), Mehle (127), Rott (165) (Taf. 37, 165/40.41) und Heinum (187) (Taf. 46,187/1) aufgele-
sen worden. Der Schneidenteil eines Rechteckbeiles wurde bei Grabungen auf der Beusterburg (66) gefunden
(Taf. 11, 66/2). Die einzeln gefundenen Fels-Rechteckbeile stammen aus Ahrenfeld (4) (Taf. 1, 4), Oldendorf
(9) (Taf. 2, 9), Alfeld (13) (Taf. 2,13), (14) (Taf. 2,14), Föhrste (21) (Taf. 4, 21), Imsen (27) (Taf. 5, 27), Langenhol-
zen (29) (Taf. 5, 29), Limmer (32 (Taf. 6, 32), (33) (Taf. 6, 33), Röllinghausen (34) (Taf. 6, 34), (35) (Taf. 6, 35),
Sack (38) (Taf. 6, 38), Wettensen (42) (Taf. 7, 42), Segeste (51) (Taf. 8, 51), Betheln (63) (Täf. 10, 63), (64)
(Taf. 10, 64), (65) (Taf. 10, 65), Haus Escherde (69) (Taf. 14, 69), Barfelde (77 (Taf. 15, 77), Nienstedt (81) (Taf.
16, 81), Eberholzen (83) (Taf. 16, 83), Deilmissen (89) (Taf. 23, 89), (90), Deinsen (93) (Taf. 24, 93), Dunsen
(98) Taf. 24, 98), (99) (Taf. 24, 99), Eime (102) (Taf. 26, 102), (103) (Taf. 26, 103), Heinsen (110) (Taf. 27, 110),
(111) (Taf. 27, 111), (112) (Taf. 27, 112/1-3), (113) (Taf. 27, 133), (114) (Taf. 27, 114), Eyershausen (142) (Taf.
32, 142), Dötzum (152) (Taf. 34, 152), (153) (Taf. 34, 153), Hoyershausen (164) (Taf. 35, 164), Rott (167) (Taf.
38, 167), Lamspringe (169) (Täf. 38, 169), Heyersum (179) (fTaf. 45, 179), Heinum (188) (Taf. 46, 188), Rheden
(190) (Taf. 46, 190), (191) (Taf. 47, 191), Möllensen (202) (Taf. 49, 202), Sibbesse (210) (Taf. 51, 210), (211)
(Taf. 51, 211), Westfeld (213) (Taf. 51, 213), Graste (220) (Taf. 52, 220), Woltershausen (225) (Taf. 53, 225),
Delligsen (238), (Täf. 54, 238), Grünenplan (240) (Taf. 55, 240) und Marienhagen (250) (Taf. 56, 250).
Zwei weitere Beile sind ohne Fundortangabe (234), (235). Es kann mit Sicherheit angenommen werden, daß
der überwiegende Teil der vorgenannten Fels-Rechteckbeile neolithischen Ursprungs ist. Dieser Typ mit sei-
nen Varianten ist seit der Rössener Kultur vertreten (SCHMIDT 1970,112, 118 Abb. 18, 14) und war durchge-
hend in mehreren Kulturen des Neolithikums gebräuchlich. Aber auch für die Bronzezeit und die Eisenzeit
sind die Rechteckbeile belegt (SCHRICKEL 1953, 154).
Als problematisch erweist sich die zeitliche und kulturelle Einordnung der Flintpfeilspitzen. Die Mehrzahl
der vorliegenden Exemplare kann mit Vorbehalten ins Neolithikum datiert werden.
Aus Klingen hergestellte trianguläre Pfeilspitzen mit annähernd gerader Basis und Randretusche, wie sie als
Oberflächenfunde aus Almstedt (49) (Täf. 8, 49/5.6), Elze (115) (Taf. 28, 115/22), Marienhagen (249) (Taf.
56, 249/19.20) und mit Flächenretusche auf einer Seite aus Alfeld (15) (Taf. 3, 15/1) herrühren, sind seit der

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