Inwieweit die Zusammengehörigkeit der Funde durch die Angabe von W. BARNER als gesichert gelten
kann, läßt sich nicht entscheiden. Bei den von ihm in Abb. 4 wiedergegebenen querschneidigen Pfeilspitzen
handelt es sich jedenfalls um diejenigen von der Siedlung Heiliges Holz bei Sibbesse (Taf. 50, 208/4.5), die
er 1930 unter diesem Fundplatz publizierte (BARNER 1930, Taf. 6, 61.66 a). In der Inventarliste der Alfelder
Ortsakten werden unter dem Fundort Mehle (127) keine querschneidigen Pfeilspitzen aufgeführt. Die von
ihm abgebildeten „Steinmesser” (BARNER 1961, Abb 4) veröffentlichte er ebenfalls als zur Siedlung Heiliges
Holz (208) gehörende Artefakte (BARNER 1930, Taf. 6, 56—58). Diese Unstimmigkeit reicht meiner Mei-
nung nach aus, um auch die übrigen von W. BARNER gemachten Angaben zu diesem Fundkomplex mit
Skepsis zu betrachten.
Der kleine Becher (Taf. 31,127/19) ist zu etwas weniger als der Hälfte ergänzt. Der Rundboden ist vollständig
erhalten. Das dünnwandige Gefäß ist aus einem rotbraun bis braungrauem Ton. Spuren einer ehemals vor-
handenen Glättung sind noch am Rand erkennbar. Das Gefäß hat nur eine geringe Höhe von 6,4 cm, die
vom Durchmesser der Gefäßmündung mit 8,2 cm übertroffen wird.
H. A. POTRATZ (1942a, 142) bezeichnet das Gefäß als Tulpenbecher der Michelsberger Kultur. Auch von
B. UHL (1915, 5) wird der „Tulpenbecher als Erzeugnis westischen Ursprungs” angesprochen. K.
TACKENBERG (1951, 36) stellt ihn ebenfalls als zur Michelsberger Kultur gehörend dar. J. LÜNING hält den
Becher nicht für ein Michelsberger Gefäß. Seiner Meinung nach ist es dem Exemplar aus Döhren, Stadt
Hannover, ähnlich (POTRATZ 1942 a, 142 Abb. 7; LÜNING 1968, 162 Anm. 386), das von K. RADDATZ der
Stufe Frühneolithikum A/B zugwiesen wird (RADDATZ 1952, 9 Anm. 6a). Nicht als Tulpenbecher bezeich-
nen möchte R. MAIER (1970, 71) das Gefäß. Er sieht in ihm eine entfernte Formenverwandtschaft mit den
rundbodigen Bechern des nordischen Frühneolithikums, möchte sich aber nicht für die eine oder andere
Zuweisung entscheiden. Da sowohl die Michelsberger- als auch die Trichterbecherkultur mit aller Wahr-
scheinlichkeit im südlichen Niedersachsen vertreten war (DRACKLE/MERL 1980, 93 f.; MAIER 1970, 64 ff.),
aber aus der näheren Umgebung des Arbeitsgebietes keine direkten Parallelen angeführt werden können,
die aus eindeutigen Fundverbänden herrühren, kann auch vom Verf. nicht entschieden werden, welcher der
beiden zur Diskussion stehenden Kulturen bei der Einordung des Mehler Bechers und der Eimer Gefäße
der Vorzug zu geben ist.
Wohl im Zusammenhang mit dem Mehler Becher wurde bei der Grabung 1937 noch der Schneidenteil eines
spitznackigen Beiles (Taf. 31, 127/1) aus nordischem Amphibolit geborgen. Es hat einen annähernd rund-
ovalen Querschnitt. Die Schneide ist bestoßen. Die Form des Beiles, von K. H. BRANDT (1967, 133—139)
Fels-Ovalbeil genannt, würde einer Datierung des Fundkomplexes ins Mittelneolithikum nicht wider-
sprechen.
Anders verhält es sich bei der auf Taf. 31, 127/20 abgebildeten Axt aus Aktinolith-Hornblendeschiefer. Das
Gerät hat einen nackenartig gekrümmten Axtkörper und ist von den Schmalseiten ausgehend durchbohrt.
Die Schneide ist abgestumpft (und macht den Eindruck, als wenn sie nie richtig zugeschärft gewesen wäre).
Eine derartige Axtform ist mir aus mittelneolithischen Fundkomplexen nicht bekannt. Wahrscheinlich han-
delt es sich bei dem Stück um eine metallzeitliche Axt (BRANDT 1973).
Die während der Grabung geborgenen Flintartefakte sind für eine nähere Datierung des Fundmaterials unge-
eignet. Sowohl Kratzer (Taf. 31, 127/2—4) als auch Klingen und Klingenbruchstücke (Taf. 31, 127/5—18)
kommen vor.
Es zeigt sich, daß die aufgeführten Funde aus Mehle (127) in keinen einheitlichen Zeitabschnitt gestellt wer-
den können.
Inwieweit die drei nahe der Grabungsstelle in der Kiesgrube Dankenbrink (128) gefundenen, beidseitig
flächenretuschierten Pfeilspitzen (Taf. 31, 128/1—3) mit den oben genannten Funden im Zusammenhang
stehen, bleibt unbeantwortet.
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kann, läßt sich nicht entscheiden. Bei den von ihm in Abb. 4 wiedergegebenen querschneidigen Pfeilspitzen
handelt es sich jedenfalls um diejenigen von der Siedlung Heiliges Holz bei Sibbesse (Taf. 50, 208/4.5), die
er 1930 unter diesem Fundplatz publizierte (BARNER 1930, Taf. 6, 61.66 a). In der Inventarliste der Alfelder
Ortsakten werden unter dem Fundort Mehle (127) keine querschneidigen Pfeilspitzen aufgeführt. Die von
ihm abgebildeten „Steinmesser” (BARNER 1961, Abb 4) veröffentlichte er ebenfalls als zur Siedlung Heiliges
Holz (208) gehörende Artefakte (BARNER 1930, Taf. 6, 56—58). Diese Unstimmigkeit reicht meiner Mei-
nung nach aus, um auch die übrigen von W. BARNER gemachten Angaben zu diesem Fundkomplex mit
Skepsis zu betrachten.
Der kleine Becher (Taf. 31,127/19) ist zu etwas weniger als der Hälfte ergänzt. Der Rundboden ist vollständig
erhalten. Das dünnwandige Gefäß ist aus einem rotbraun bis braungrauem Ton. Spuren einer ehemals vor-
handenen Glättung sind noch am Rand erkennbar. Das Gefäß hat nur eine geringe Höhe von 6,4 cm, die
vom Durchmesser der Gefäßmündung mit 8,2 cm übertroffen wird.
H. A. POTRATZ (1942a, 142) bezeichnet das Gefäß als Tulpenbecher der Michelsberger Kultur. Auch von
B. UHL (1915, 5) wird der „Tulpenbecher als Erzeugnis westischen Ursprungs” angesprochen. K.
TACKENBERG (1951, 36) stellt ihn ebenfalls als zur Michelsberger Kultur gehörend dar. J. LÜNING hält den
Becher nicht für ein Michelsberger Gefäß. Seiner Meinung nach ist es dem Exemplar aus Döhren, Stadt
Hannover, ähnlich (POTRATZ 1942 a, 142 Abb. 7; LÜNING 1968, 162 Anm. 386), das von K. RADDATZ der
Stufe Frühneolithikum A/B zugwiesen wird (RADDATZ 1952, 9 Anm. 6a). Nicht als Tulpenbecher bezeich-
nen möchte R. MAIER (1970, 71) das Gefäß. Er sieht in ihm eine entfernte Formenverwandtschaft mit den
rundbodigen Bechern des nordischen Frühneolithikums, möchte sich aber nicht für die eine oder andere
Zuweisung entscheiden. Da sowohl die Michelsberger- als auch die Trichterbecherkultur mit aller Wahr-
scheinlichkeit im südlichen Niedersachsen vertreten war (DRACKLE/MERL 1980, 93 f.; MAIER 1970, 64 ff.),
aber aus der näheren Umgebung des Arbeitsgebietes keine direkten Parallelen angeführt werden können,
die aus eindeutigen Fundverbänden herrühren, kann auch vom Verf. nicht entschieden werden, welcher der
beiden zur Diskussion stehenden Kulturen bei der Einordung des Mehler Bechers und der Eimer Gefäße
der Vorzug zu geben ist.
Wohl im Zusammenhang mit dem Mehler Becher wurde bei der Grabung 1937 noch der Schneidenteil eines
spitznackigen Beiles (Taf. 31, 127/1) aus nordischem Amphibolit geborgen. Es hat einen annähernd rund-
ovalen Querschnitt. Die Schneide ist bestoßen. Die Form des Beiles, von K. H. BRANDT (1967, 133—139)
Fels-Ovalbeil genannt, würde einer Datierung des Fundkomplexes ins Mittelneolithikum nicht wider-
sprechen.
Anders verhält es sich bei der auf Taf. 31, 127/20 abgebildeten Axt aus Aktinolith-Hornblendeschiefer. Das
Gerät hat einen nackenartig gekrümmten Axtkörper und ist von den Schmalseiten ausgehend durchbohrt.
Die Schneide ist abgestumpft (und macht den Eindruck, als wenn sie nie richtig zugeschärft gewesen wäre).
Eine derartige Axtform ist mir aus mittelneolithischen Fundkomplexen nicht bekannt. Wahrscheinlich han-
delt es sich bei dem Stück um eine metallzeitliche Axt (BRANDT 1973).
Die während der Grabung geborgenen Flintartefakte sind für eine nähere Datierung des Fundmaterials unge-
eignet. Sowohl Kratzer (Taf. 31, 127/2—4) als auch Klingen und Klingenbruchstücke (Taf. 31, 127/5—18)
kommen vor.
Es zeigt sich, daß die aufgeführten Funde aus Mehle (127) in keinen einheitlichen Zeitabschnitt gestellt wer-
den können.
Inwieweit die drei nahe der Grabungsstelle in der Kiesgrube Dankenbrink (128) gefundenen, beidseitig
flächenretuschierten Pfeilspitzen (Taf. 31, 128/1—3) mit den oben genannten Funden im Zusammenhang
stehen, bleibt unbeantwortet.
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