der Fundstelle stammen drei Dolchbruchstücke (Taf. 23, 86/93—95), die auf eine bronzezeitliche Besied-
lungsphase hinweisen könnten.
Zu dem für die Datierung ungeeigneten Flintmaterial zählen Bohrer (Taf. 21, 86/1—3), Klingenkratzer (Taf.
21, 86/4—10), Abschlagkratzer (Taf. 21, 86/11—30) sowie Klingen und proximale, distale (Taf. 22, 86/55—69;
Taf. 22, 86/50—54) und mediale (Taf. 22, 86/70—77) Klingenstücke.
Siedlung Deilmissen, Unter der Tegge
Auf die topographische Situation der Siedlung (85) wurde bereits im Kapitel über die frühneolithischen Sied-
lungsplätze hingewiesen30. Von dem Oberflächenfundplatz liegen drei spitznackige Beile (Taf. 19, 85/76— 78)
und sieben Fels-Rechteckbeile (Taf. 19, 85/79—84) sowie zwei Schneidenteile von solchen vor (Taf. 19, 85/85).
Ein spitznackiges Beil ist aus Aktinolith-Hornblendeschiefer (Taf. 19, 85/78), die beiden anderen Stücke be-
stehen aus mit bloßem Auge nicht näher bestimmbarem grauem Felsgestein. Drei Rechteckbeile und ein
Schneidenteil sind aus feinkristallinem Diabas gefertigt. Bei einem weiteren Exemplar dürfte es sich um die
gleiche Gesteinsart handeln. Aus nordischem Amphibolith ist ein weiteres Gerät dieses Typs hergestellt. Das
Gesteinsmaterial von zwei Rechteckbeilen und dem anderen Schneidenteil ist ohne genaue Untersuchung
nur als graues Felsgestein ansprechbar.
Für eine kulturelle Zuordnung der beiden Steinbeilformen steht wie bei den Stücken vom Heinser Bach (86)
die Trichterbecherkultur und wahrscheinlich auch die Michelsberger Kultur zur Diskussion. Aber gerade
bei den Fels-Rechteckbeilen ist wiederum auch ein jüngeres Alter möglich, da von der Siedlungsstelle auch
einige spätneolithische und bronzezeitliche Funde herrühren. Daher werden die Fels-Rechteckbeile weiter
unten noch einmal gesondert aufgeführt.
Das Flintmaterial, das größtenteils auch dem Mittelneolithikum bzw. den jüngeren Besiedlungsabschnitten
angehören kann, wurde schon mit den frühneolithischen Funden von diesem Platz besprochen31.
9.3 Erdwerke
Erdwerk Betheln, Beusterburg
Die Beusterburg (66) liegt am Südwesthang des zum Hildesheimer Wald gehörenden Schiefer-Berges zwi-
schen den Bachläufen des Rottebaches im Südosten und des Nordbaches im Nordwesten auf Sandbraunerde
über Sandstein. Das Erdwerk erstreckt sich auf einer Fläche von ungefähr 15 ha zwischen der 200 m Höhenli-
nie im Süden und der 230 m Höhenlinie im Norden. Die höchste Stelle liegt mit 265 m ü. NN im nordöstli-
chen Teil des Innenraumes. Die im Durchmesser von Südwesten nach Nordosten etwa 520 m und von Süd-
osten nach Nordwesten ungefähr 400 m betragende Innenfläche wird von einer 2 km langen Wallaufschüt-
tung eingeschlossen (UHL 1951, 2). Die Gestalt entspricht etwa einem unregelmäßigen Oval mit einer nach
Süden zum Rottebach vorgeschobenen Ausbuchtung (UHL 1951, 3).
In den Jahren 1933, 1935 und 1936 wurde die Beusterburg unter Leitung von K. TACKENBERG untersucht,
mit dem Ziel, etwas über den Aufbau sowie über die zeitliche und kulturelle Stellung in Erfahrung zu brin-
gen (Tackenberg 1951, 16).
Nicht eingehen werde ich auf den heutigen Zustand der Beusterburg. Der Grabungsbefund soll in meine
Arbeit nur soweit mit einbezogen werden, wie er für einen kurzen Vergleich mit „ähnlichen” Erdwerken
von Bedeutung ist. Als vordringliche Aufgabe sehe ich die Vorstellungen der bei K. TACKENBERG nicht ab-
gebildeten Funde an. Zunächst sei angemerkt, daß ein Teil der Funde z. Z. der Bearbeitung durch den Verfas-
ser nicht auffindbar war32. Vorhanden war das im Katalog aufgeführte und größtenteils durch Abbildungen
30 Siehe Seite 15.
31 Siehe Seite 16.
32 Siehe Seite 2, Anm. 4.
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lungsphase hinweisen könnten.
Zu dem für die Datierung ungeeigneten Flintmaterial zählen Bohrer (Taf. 21, 86/1—3), Klingenkratzer (Taf.
21, 86/4—10), Abschlagkratzer (Taf. 21, 86/11—30) sowie Klingen und proximale, distale (Taf. 22, 86/55—69;
Taf. 22, 86/50—54) und mediale (Taf. 22, 86/70—77) Klingenstücke.
Siedlung Deilmissen, Unter der Tegge
Auf die topographische Situation der Siedlung (85) wurde bereits im Kapitel über die frühneolithischen Sied-
lungsplätze hingewiesen30. Von dem Oberflächenfundplatz liegen drei spitznackige Beile (Taf. 19, 85/76— 78)
und sieben Fels-Rechteckbeile (Taf. 19, 85/79—84) sowie zwei Schneidenteile von solchen vor (Taf. 19, 85/85).
Ein spitznackiges Beil ist aus Aktinolith-Hornblendeschiefer (Taf. 19, 85/78), die beiden anderen Stücke be-
stehen aus mit bloßem Auge nicht näher bestimmbarem grauem Felsgestein. Drei Rechteckbeile und ein
Schneidenteil sind aus feinkristallinem Diabas gefertigt. Bei einem weiteren Exemplar dürfte es sich um die
gleiche Gesteinsart handeln. Aus nordischem Amphibolith ist ein weiteres Gerät dieses Typs hergestellt. Das
Gesteinsmaterial von zwei Rechteckbeilen und dem anderen Schneidenteil ist ohne genaue Untersuchung
nur als graues Felsgestein ansprechbar.
Für eine kulturelle Zuordnung der beiden Steinbeilformen steht wie bei den Stücken vom Heinser Bach (86)
die Trichterbecherkultur und wahrscheinlich auch die Michelsberger Kultur zur Diskussion. Aber gerade
bei den Fels-Rechteckbeilen ist wiederum auch ein jüngeres Alter möglich, da von der Siedlungsstelle auch
einige spätneolithische und bronzezeitliche Funde herrühren. Daher werden die Fels-Rechteckbeile weiter
unten noch einmal gesondert aufgeführt.
Das Flintmaterial, das größtenteils auch dem Mittelneolithikum bzw. den jüngeren Besiedlungsabschnitten
angehören kann, wurde schon mit den frühneolithischen Funden von diesem Platz besprochen31.
9.3 Erdwerke
Erdwerk Betheln, Beusterburg
Die Beusterburg (66) liegt am Südwesthang des zum Hildesheimer Wald gehörenden Schiefer-Berges zwi-
schen den Bachläufen des Rottebaches im Südosten und des Nordbaches im Nordwesten auf Sandbraunerde
über Sandstein. Das Erdwerk erstreckt sich auf einer Fläche von ungefähr 15 ha zwischen der 200 m Höhenli-
nie im Süden und der 230 m Höhenlinie im Norden. Die höchste Stelle liegt mit 265 m ü. NN im nordöstli-
chen Teil des Innenraumes. Die im Durchmesser von Südwesten nach Nordosten etwa 520 m und von Süd-
osten nach Nordwesten ungefähr 400 m betragende Innenfläche wird von einer 2 km langen Wallaufschüt-
tung eingeschlossen (UHL 1951, 2). Die Gestalt entspricht etwa einem unregelmäßigen Oval mit einer nach
Süden zum Rottebach vorgeschobenen Ausbuchtung (UHL 1951, 3).
In den Jahren 1933, 1935 und 1936 wurde die Beusterburg unter Leitung von K. TACKENBERG untersucht,
mit dem Ziel, etwas über den Aufbau sowie über die zeitliche und kulturelle Stellung in Erfahrung zu brin-
gen (Tackenberg 1951, 16).
Nicht eingehen werde ich auf den heutigen Zustand der Beusterburg. Der Grabungsbefund soll in meine
Arbeit nur soweit mit einbezogen werden, wie er für einen kurzen Vergleich mit „ähnlichen” Erdwerken
von Bedeutung ist. Als vordringliche Aufgabe sehe ich die Vorstellungen der bei K. TACKENBERG nicht ab-
gebildeten Funde an. Zunächst sei angemerkt, daß ein Teil der Funde z. Z. der Bearbeitung durch den Verfas-
ser nicht auffindbar war32. Vorhanden war das im Katalog aufgeführte und größtenteils durch Abbildungen
30 Siehe Seite 15.
31 Siehe Seite 16.
32 Siehe Seite 2, Anm. 4.
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