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Alper, Götz; Römer-Strehl, Christiane
Materialhefte zur Ur- und Frühgeschichte Niedersachsens (Band 32): "Johanneser Kurhaus": ein mittelalterlicher Blei-/Silbergewinnungsplatz bei Clausthal-Zellerfeld im Oberharz — Rahden /​ Westf.: Verlag Marie Leidorf, 2003

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.68366#0019
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Abb. 3 Johanneser Kurhaus, Zellerfeld-Forst, GfG. Harz, Ldkr. Goslar (FStNr. 10).
Der zentrale Grabungsbereich bei Beginn der archäologischen Untersuchungen von Südosten.

Im Norden wird das Tal durch eine Anhöhe, die
Winterhalbe, begrenzt. Im Süden des oberen Stuf-
fentals liegt der Hohe Berg, an den sich östlich die
Ausläufer des Einersberges anschließen. Und nach
Osten läuft das flache obere Stuffental im Zeller-
felder Teil der Clausthaler Hochebene aus. Für
dieses Gebiet ist die Bezeichnung „Bleifeld“ ge-
bräuchlich (vgl. Kapitel 4).
Südlich des sich durch den Talgrund ziehenden
Baches befindet sich der sanft ansteigende, anthro-
pogen fein strukturierte Bereich, in dem die archä-
ologischen Untersuchungen stattfanden (Abb. 3,4,
Beilage 1). Seine Höhe über NN beträgt 564,60 m
bis 574,50 m. Auf der gegenüberliegenden, nörd-
lichen Seite des Baches steigt das Gelände leicht
nach Nordosten an. Etwa 75 m vom Grabungs-
areal entfernt ist in diesem Gebiet eine pingenför-
mige Senke vorhanden. Außerdem lässt sich hier
eine rechteckige Umwallung unklarer Zeitstellung
im Gelände erkennen - möglicherweise ein Vieh-
gehege, wie es von verschiedenen anderen Stellen
im Harz bekannt ist. Ca. 170 m östlich des Gra-
bungsareals beginnen mächtige plateauförmige
neuzeitliche Abraumhalden. An diesen Halden
enden zwei parallele, von Nordwesten kommen-
de Hohlwege, die durch Forststraßen stark gestört
sind. Weiter nördlich finden sie ihre Fortsetzung
in zwei nebeneinanderlaufenden Hohlwegen, die
sich zu einem Hohlwegbündel auffächern, das ins
Spiegeltal führt, dem so genannten „Erzweg“. Die
Verbindung zu dem ebenfalls hohlwegartig ausge-

prägten Bachbett, der das Grabungsareal nach
Norden begrenzt, ist unklar. Es kann aber ange-
nommen werden, dass von Alters her ein Ost-
West-orientierter Weg, von Zellerfeld ins Innerste-
tal führte. Ob er allerdings hier, beziehungsweise
zu welchen Zeiten er hier, oder etwas weiter süd-
lich im Bereich der heutigen Spiegelthaler Straße
verlief ist unklar. In südöstlicher Richtung ist ein
Hohlweg, der ins Zellerfelder Tal läuft, deutlich
im Gelände erkennbar. Die Spiegelthaler Straße
begrenzt den Bereich feiner anthropogener Gelän-
destrukturen, in dem die archäologischen Unter-
suchungen stattfanden, nach Süden. An die Straße
schließen sich südlich sehr unregelmäßige Halden
an, die in ihrer jetzigen Ausprägung wahrschein-
lich auf den frühneuzeitlichen Bergbau zurückge-
hen. Hier im Bereich des Zellerfelder Hauptganges
sind mehrere Pingen sichtbar; zwei unmittelbar
südlich des Grabungsareals und eine südöstlich -
eine weitere Pinge im Südosten, die direkt nörd-
lich an die Spiegelthaler Straße angrenzte und auf
verschiedenen Plänen verzeichnet ist, kann heu-
te nicht mehr erkannt werden (siehe Abb. 4). Tal-
abwärts, westlich des Grabungsareals, sind die
älteren Strukturen durch einen Graben, der zur
Nutzung der Wasserkraft im neuzeitlichem Berg-
bau diente, verschliffen. In diesem Zusammenhang
wurde auch ein kleiner, heute versumpfter Teich im
Nordwesten des Areals sowie ein etwas größerer
Stauteich südwestlich des ehemaligen Johanneser
Kurhauses angelegt. Das von den umliegenden
Hängen kommende Wasser wurde hier gesammelt

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