5. Die archäologischen Untersuchungen
Die Fundstelle am ehemaligen Johanneser Kur-
haus war 1982 beim Abschieben einer Skilanglau-
floipe angeschnitten worden. Der Loipengraben
verlief von Westen kommend zunächst am nörd-
lichen Rand des anthropogen fein strukturierten
Bereiches, parallel zum Bachlauf, bevor er diesen
in nordöstliche Richtung kreuzte (vgl. Kapitel 2).
Ein großer Unterlegstein, der von W. Melzer und
D. Spormann in der Loipentrasse entdeckt wor-
den war, gab zu ersten Sicherungsmaßnahmen
durch den Beauftragten der Archäologischen
Denkmalpflege des Landkreises Goslar, E. Reiff,
und letztlich für die anschließenden Ausgrabun-
gen Anlass.
5.1. Prospektion
Den archäologischen Untersuchungen gingen zahl-
reiche Geländebegehungen sowie eine feintopo-
graphische Aufnahme der Oberfläche durch das
Institut für Markscheidewesen der Technischen
Universität Clausthal voraus (Beilage 1). Mit dem
etwa 1 m tiefen Loipengraben stand bereits ein
erster Sondagegraben zur Verfügung, der einen
Einblick in den Untergrund gab, und an dem sich
die archäologischen Ausgrabungen orientieren
konnten. Vor Anlage der Grabungsschnitte wur-
den zusätzlich einige Bohrungen niedergebracht,
um die geeignetsten Bereiche zu bestimmen. Zur
flächigen Erkundung des Untergrundes im oberen
Stuffental kamen parallel zu der Freilegung der
ersten Schnitte verschiedene naturwissenschaftli-
che Prospektionsmethoden zum Einsatz.
Geoelektrische Kartierungen
Im Herbst 1987 wurden in einem 40 x 60 m gro-
ßen Areal, das die Schnitte 1 und 2/3 umfasste,
durch das Niedersächsische Landesamt für Bo-
denforschung, Abteilung für Geowissenschaft-
liche Gemeinschaftsaufgaben, gleichstromgeo-
elektrische Messungen durchgeführt (Südekum
1989; 1990). Dabei fanden drei Messverfahren
Verwendung:
- Schlumberger Sondierungen
- Kartierungsmessungen Gradientenanordnung
- Kartierungsmessung Wenneranordnung.
Die Schlumberger Sondierungen an drei ausge-
wählten Punkten zeigten starke Schwankungen
der Deckschichtwiderstände, die zusammen mit
teilweise gestörten Kurvenverläufen auf einen in-
homogenen Untergrund hinwiesen.
Flächenhafte gleichstromelektrische Messungen
mit Hilfe der Gradientenanordnung ließen deut-
liche Spannungsdifferenzen erkennen (Abb. 9).
Da mit dieser Messmethode bei der gewählten
Geräteanordnung größere Strukturen bis in eine
Tiefe von 2 m nachgewiesen werden können, ist
eine Zuordnung der Anomalien problematisch. Es
kann jedoch angenommen werden, dass die star-
ken Variationen des spezifischen Widerstandes von
Unregelmäßigkeiten in den oberflächennahen Erd-
schichten herrührten, „Großflächigere Wider-
standsanhebungen ... könnten auf Schlacken-
halden zurückgeführt werden“ (Südekum 1989,
97). Südlich des Grabungsareals, ab etwa x = 90 m
fielen die Messwerte deutlich ab. Dies ist vermut-
lich auf Einflüsse von verschiedenen Leitungen im
Bereich der Spiegelthaler Straße zurückzuführen.
Oberflächennahe Inhomogenitäten konnten im
nördlichen Grabungsbereich auch mit der Wen-
neranordnung festgestellt werden - diese Unter-
suchungen beschränkten sich auf einen 20 m brei-
ten Streifen am östlichen Rand des Messfeldes -,
wobei Extremwerte nur zum Teil mit denen der
Gradientenanordnung deckungsgleich waren.
Zur Konkretisierung der Ergebnisse wurden 1989
versuchsweise zwei weitere Messverfahren einge-
setzt:
- induzierte Polarisation, Kartierungsmessungen
Gradientenanordnung
- elektromagnetische Leitfähigkeitskartierung.
Ziel der Kartierung induzierter Polarisation war,
Hinweise auf die sulfidischen Anteile in den Deck-
schichten zu erhalten. Es zeigten sich jedoch kei-
ne prägnanten Aufladungen, die auf größere Sul-
fidgehalte in diesen Schichten hätten schließen
lassen. Auch die elektromagnetischen Messungen
erbrachten keine weiterführenden Erkenntnisse.
Da später nur kleine Ausschnitte des Messfeldes
archäologisch untersucht wurden, lassen sich kaum
weitere Aussagen zur Interpretation der geoelek-
trischen Kartierungen machen. Im Bereich nörd-
lich von Schnitt 2 deutet sich jedoch an, dass die
mit der Gradientenanordnung gemessenen flächig
erhöhten spezifischen Widerstände in der Tat auf
Schlackenschichten zurückzuführen sind (vgl.
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Die Fundstelle am ehemaligen Johanneser Kur-
haus war 1982 beim Abschieben einer Skilanglau-
floipe angeschnitten worden. Der Loipengraben
verlief von Westen kommend zunächst am nörd-
lichen Rand des anthropogen fein strukturierten
Bereiches, parallel zum Bachlauf, bevor er diesen
in nordöstliche Richtung kreuzte (vgl. Kapitel 2).
Ein großer Unterlegstein, der von W. Melzer und
D. Spormann in der Loipentrasse entdeckt wor-
den war, gab zu ersten Sicherungsmaßnahmen
durch den Beauftragten der Archäologischen
Denkmalpflege des Landkreises Goslar, E. Reiff,
und letztlich für die anschließenden Ausgrabun-
gen Anlass.
5.1. Prospektion
Den archäologischen Untersuchungen gingen zahl-
reiche Geländebegehungen sowie eine feintopo-
graphische Aufnahme der Oberfläche durch das
Institut für Markscheidewesen der Technischen
Universität Clausthal voraus (Beilage 1). Mit dem
etwa 1 m tiefen Loipengraben stand bereits ein
erster Sondagegraben zur Verfügung, der einen
Einblick in den Untergrund gab, und an dem sich
die archäologischen Ausgrabungen orientieren
konnten. Vor Anlage der Grabungsschnitte wur-
den zusätzlich einige Bohrungen niedergebracht,
um die geeignetsten Bereiche zu bestimmen. Zur
flächigen Erkundung des Untergrundes im oberen
Stuffental kamen parallel zu der Freilegung der
ersten Schnitte verschiedene naturwissenschaftli-
che Prospektionsmethoden zum Einsatz.
Geoelektrische Kartierungen
Im Herbst 1987 wurden in einem 40 x 60 m gro-
ßen Areal, das die Schnitte 1 und 2/3 umfasste,
durch das Niedersächsische Landesamt für Bo-
denforschung, Abteilung für Geowissenschaft-
liche Gemeinschaftsaufgaben, gleichstromgeo-
elektrische Messungen durchgeführt (Südekum
1989; 1990). Dabei fanden drei Messverfahren
Verwendung:
- Schlumberger Sondierungen
- Kartierungsmessungen Gradientenanordnung
- Kartierungsmessung Wenneranordnung.
Die Schlumberger Sondierungen an drei ausge-
wählten Punkten zeigten starke Schwankungen
der Deckschichtwiderstände, die zusammen mit
teilweise gestörten Kurvenverläufen auf einen in-
homogenen Untergrund hinwiesen.
Flächenhafte gleichstromelektrische Messungen
mit Hilfe der Gradientenanordnung ließen deut-
liche Spannungsdifferenzen erkennen (Abb. 9).
Da mit dieser Messmethode bei der gewählten
Geräteanordnung größere Strukturen bis in eine
Tiefe von 2 m nachgewiesen werden können, ist
eine Zuordnung der Anomalien problematisch. Es
kann jedoch angenommen werden, dass die star-
ken Variationen des spezifischen Widerstandes von
Unregelmäßigkeiten in den oberflächennahen Erd-
schichten herrührten, „Großflächigere Wider-
standsanhebungen ... könnten auf Schlacken-
halden zurückgeführt werden“ (Südekum 1989,
97). Südlich des Grabungsareals, ab etwa x = 90 m
fielen die Messwerte deutlich ab. Dies ist vermut-
lich auf Einflüsse von verschiedenen Leitungen im
Bereich der Spiegelthaler Straße zurückzuführen.
Oberflächennahe Inhomogenitäten konnten im
nördlichen Grabungsbereich auch mit der Wen-
neranordnung festgestellt werden - diese Unter-
suchungen beschränkten sich auf einen 20 m brei-
ten Streifen am östlichen Rand des Messfeldes -,
wobei Extremwerte nur zum Teil mit denen der
Gradientenanordnung deckungsgleich waren.
Zur Konkretisierung der Ergebnisse wurden 1989
versuchsweise zwei weitere Messverfahren einge-
setzt:
- induzierte Polarisation, Kartierungsmessungen
Gradientenanordnung
- elektromagnetische Leitfähigkeitskartierung.
Ziel der Kartierung induzierter Polarisation war,
Hinweise auf die sulfidischen Anteile in den Deck-
schichten zu erhalten. Es zeigten sich jedoch kei-
ne prägnanten Aufladungen, die auf größere Sul-
fidgehalte in diesen Schichten hätten schließen
lassen. Auch die elektromagnetischen Messungen
erbrachten keine weiterführenden Erkenntnisse.
Da später nur kleine Ausschnitte des Messfeldes
archäologisch untersucht wurden, lassen sich kaum
weitere Aussagen zur Interpretation der geoelek-
trischen Kartierungen machen. Im Bereich nörd-
lich von Schnitt 2 deutet sich jedoch an, dass die
mit der Gradientenanordnung gemessenen flächig
erhöhten spezifischen Widerstände in der Tat auf
Schlackenschichten zurückzuführen sind (vgl.
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