92,4) und seltener gerundete (Abb. 92,6) Rand-
abschlüsse. In zwei Fällen ist der Randabschluss
nach innen umgeknickt und schräg nach innen
abgestrichen (Abb. 92,3). Gerade ausbiegende
Ränder der Formengruppe 6 sind mit drei Exem-
plaren vertreten (Abb. 92,8.9). Von den 20 Rän-
dern der Formengruppen 5 und 6 sind 18 über-
wiegend mit Gesteinsmaterial gemagert. Bei zwei
geschwungen ausbiegenden Rändern der Formen-
gruppe 8 handelt es sich um Stücke mit rotbrau-
nem Bruch und schwarzgrauer Oberfläche. Zu
den unter der grauen Irdenware gebräuchlicher
werdenden Randformen gehören ein leicht ver-
dickter, schwach hohlgekehlter Rand mit waa-
gerecht abgestrichenem Abschluss der Formen-
gruppe 11 sowie ein leicht hohlgekehlter Rand mit
gerade abgestrichenem Randabschluss der For-
mengruppe 14. Ein einfacher abknickend ausbie-
gender Rand mit einem flach gerundeten Ab-
schluss lässt eine sehr schwache Hohlkehlung
erkennen, wurde jedoch noch zur Formengruppe
2 gerechnet (Abb. 92,10). Aus dem Rahmen der
am Johanneser Kurhaus üblichen Formen fällt ein
kleines Randstück mit verdicktem, stark gekehl-
tem Randabschluss (Abb. 92,11). Vielleicht stammt
es von einem Standbodentopf. Die Randscherbe
gehört zur Warengruppe A2b und besitzt eine
schwarze Oberfläche und einen rotbraunen Bruch.
Bei der Betrachtung der Wandungsscherben fie-
len einige Stücke mit Furchen im Schulterbereich
auf. Diese Scherben der Magerungsgruppe A2a,
die möglicherweise von demselben Gefäß stam-
men, weisen ebenfalls eine schwarze Oberfläche
und einen rotbraunen Bruch auf. An den übrigen
Wandungsbruchstücken ließen sich keine Riefen
oder andere Verzierungen beobachten.
Zum Vergleich bietet sich die Keramik aus den
Harzlandschaften an, die P. Grimm (1933, 8-13;
1959, 79-84) in seine Stufen III (1100-1150) und
IV (1150-1220) eingeordnet hat. Diese Waren sind
nach wie vor überwiegend rot, rotbraun oder
schwarz; es kommen aber auch schon graue Töne
vor. Stufe III ist gekennzeichnet durch die Benut-
zung eines Formholzes bei der Randgestaltung. In
seinen jüngeren Publikationen kommt P. Grimm
(1978; 1990, 127-128) aufgrund neuer Funde zu
einer etwas früheren Ansetzung der Einführung
des Formholzes im Harzgebiet Ende des 11. Jahr-
hunderts. Für die Beschreibung der Dünaer Kera-
mik übernahm F. Both (1996, 57) die von H.-G.
Stephan (1978/1979, 21; 22; Tafel 5) bei der Be-
arbeitung von Lesefunden aus dem südlichen
Weserbergland benutzte Bezeichnung „jüngere
Gruppe der Kugeltopfware älterer Machart“. In
Unterscheidung zu der „älteren Gruppe der
Kugeltopfkeramik älterer Machart“ sind bei
H.-G. Stephan in der jüngeren Gruppe Töpfe zu-
sammengefasst, deren „Gefäßoberteile mit einem
Formholz modelliert oder scheibengedreht und
im Profil gegliedert sind. Der Ton ist häufiger als
früher ziemlich hart gebrannt und die Wandung
tendenziell dünner“-, „dunkelbraune und schwar-
ze Tönungen sind jetzt zahlreicher.“ H.-G. Ste-
phan kam zu einer zeitlichen Einordnung in die
erste Hälfte des 11. Jahrhunderts bis in das zwei-
te Drittel des 12. Jahrhunderts. Bei der Definition
der Gruppe der älteren Kugeltopfware jüngerer
Machart vom Johanneser Kurhaus steht nicht die
Randgestaltung im Vordergrund, sondern, wie
bereits ausgeführt, die gesamte Machart der Kera-
mik - abgedrehte, gerade abgeschnittene Ränder
wurden auch unter der Standboden- und älteren
Kugeltopfware erfasst.
Zur Parallelisierung mit den Warenarten H.-G.
Stephans (2000, 59-61) sind, wie bei der älteren
Kugeltopfware der Warengruppe Al vom Johan-
neser Kurhaus, die Hauptgruppe der „Kugeltopf-
ware ältere Machart“ (Kennziffer 2000) sowie die
„ältere Kugeltopfware mit Sandmagerung“ (Kenn-
ziffer 2400) für die Magerungsgruppe A2a und die
„ältere Kugeltopfware mit gemischter Gesteins-
magerung“ für die Gruppe A2b anzugeben. Die
„hartgebrannte ältere Kugeltopfware mit Sand-
magerung“ (Kennziffer 2450 - Datierung: 12.
Jahrhundert, gelegentlich schon 11. Jahrhundert
und noch erste Hälfte 13. Jahrhundert) weist eben-
falls große Übereinstimmungen mit der Waren-
gruppe A2a auf, unterscheidet sich jedoch durch
den charakteristischen harten Scherben von der
meist nur mäßig harten Keramik der Gruppe A2a.
Die „jüngere Gruppe der Kugeltopfkeramik älte-
re Machart“ (Warenart 14) aus Düna stimmt in
ihrer Materialbeschaffenheit weitgehend mit der
Warengruppe A2 (ältere Kugeltopfkeramik jünge-
rer Machart) vom Johanneser Kurhaus überein.
Auch bei den Randformen finden sich Parallelen:
Unter der Warenart 14 kommen in Düna verstärkt
lange, ausbiegende oder schwach ausbiegende
Ränder, die den Rändern den Formengruppen 5
und 6 vom Johanneser Kurhaus entsprechen, und
Ränder mit gekehltem Randabschluss, die dem
Rand mit gekehltem Abschluss vom Johanneser
Kurhaus (Abb. 92,11) bedingt vergleichbar sind,
vor. Daneben sind unter den Scherben der Waren-
art 14 aber auch noch einfache geschwungen aus-
biegende Ränder mit gerundetem leicht verdicktem
198
abschlüsse. In zwei Fällen ist der Randabschluss
nach innen umgeknickt und schräg nach innen
abgestrichen (Abb. 92,3). Gerade ausbiegende
Ränder der Formengruppe 6 sind mit drei Exem-
plaren vertreten (Abb. 92,8.9). Von den 20 Rän-
dern der Formengruppen 5 und 6 sind 18 über-
wiegend mit Gesteinsmaterial gemagert. Bei zwei
geschwungen ausbiegenden Rändern der Formen-
gruppe 8 handelt es sich um Stücke mit rotbrau-
nem Bruch und schwarzgrauer Oberfläche. Zu
den unter der grauen Irdenware gebräuchlicher
werdenden Randformen gehören ein leicht ver-
dickter, schwach hohlgekehlter Rand mit waa-
gerecht abgestrichenem Abschluss der Formen-
gruppe 11 sowie ein leicht hohlgekehlter Rand mit
gerade abgestrichenem Randabschluss der For-
mengruppe 14. Ein einfacher abknickend ausbie-
gender Rand mit einem flach gerundeten Ab-
schluss lässt eine sehr schwache Hohlkehlung
erkennen, wurde jedoch noch zur Formengruppe
2 gerechnet (Abb. 92,10). Aus dem Rahmen der
am Johanneser Kurhaus üblichen Formen fällt ein
kleines Randstück mit verdicktem, stark gekehl-
tem Randabschluss (Abb. 92,11). Vielleicht stammt
es von einem Standbodentopf. Die Randscherbe
gehört zur Warengruppe A2b und besitzt eine
schwarze Oberfläche und einen rotbraunen Bruch.
Bei der Betrachtung der Wandungsscherben fie-
len einige Stücke mit Furchen im Schulterbereich
auf. Diese Scherben der Magerungsgruppe A2a,
die möglicherweise von demselben Gefäß stam-
men, weisen ebenfalls eine schwarze Oberfläche
und einen rotbraunen Bruch auf. An den übrigen
Wandungsbruchstücken ließen sich keine Riefen
oder andere Verzierungen beobachten.
Zum Vergleich bietet sich die Keramik aus den
Harzlandschaften an, die P. Grimm (1933, 8-13;
1959, 79-84) in seine Stufen III (1100-1150) und
IV (1150-1220) eingeordnet hat. Diese Waren sind
nach wie vor überwiegend rot, rotbraun oder
schwarz; es kommen aber auch schon graue Töne
vor. Stufe III ist gekennzeichnet durch die Benut-
zung eines Formholzes bei der Randgestaltung. In
seinen jüngeren Publikationen kommt P. Grimm
(1978; 1990, 127-128) aufgrund neuer Funde zu
einer etwas früheren Ansetzung der Einführung
des Formholzes im Harzgebiet Ende des 11. Jahr-
hunderts. Für die Beschreibung der Dünaer Kera-
mik übernahm F. Both (1996, 57) die von H.-G.
Stephan (1978/1979, 21; 22; Tafel 5) bei der Be-
arbeitung von Lesefunden aus dem südlichen
Weserbergland benutzte Bezeichnung „jüngere
Gruppe der Kugeltopfware älterer Machart“. In
Unterscheidung zu der „älteren Gruppe der
Kugeltopfkeramik älterer Machart“ sind bei
H.-G. Stephan in der jüngeren Gruppe Töpfe zu-
sammengefasst, deren „Gefäßoberteile mit einem
Formholz modelliert oder scheibengedreht und
im Profil gegliedert sind. Der Ton ist häufiger als
früher ziemlich hart gebrannt und die Wandung
tendenziell dünner“-, „dunkelbraune und schwar-
ze Tönungen sind jetzt zahlreicher.“ H.-G. Ste-
phan kam zu einer zeitlichen Einordnung in die
erste Hälfte des 11. Jahrhunderts bis in das zwei-
te Drittel des 12. Jahrhunderts. Bei der Definition
der Gruppe der älteren Kugeltopfware jüngerer
Machart vom Johanneser Kurhaus steht nicht die
Randgestaltung im Vordergrund, sondern, wie
bereits ausgeführt, die gesamte Machart der Kera-
mik - abgedrehte, gerade abgeschnittene Ränder
wurden auch unter der Standboden- und älteren
Kugeltopfware erfasst.
Zur Parallelisierung mit den Warenarten H.-G.
Stephans (2000, 59-61) sind, wie bei der älteren
Kugeltopfware der Warengruppe Al vom Johan-
neser Kurhaus, die Hauptgruppe der „Kugeltopf-
ware ältere Machart“ (Kennziffer 2000) sowie die
„ältere Kugeltopfware mit Sandmagerung“ (Kenn-
ziffer 2400) für die Magerungsgruppe A2a und die
„ältere Kugeltopfware mit gemischter Gesteins-
magerung“ für die Gruppe A2b anzugeben. Die
„hartgebrannte ältere Kugeltopfware mit Sand-
magerung“ (Kennziffer 2450 - Datierung: 12.
Jahrhundert, gelegentlich schon 11. Jahrhundert
und noch erste Hälfte 13. Jahrhundert) weist eben-
falls große Übereinstimmungen mit der Waren-
gruppe A2a auf, unterscheidet sich jedoch durch
den charakteristischen harten Scherben von der
meist nur mäßig harten Keramik der Gruppe A2a.
Die „jüngere Gruppe der Kugeltopfkeramik älte-
re Machart“ (Warenart 14) aus Düna stimmt in
ihrer Materialbeschaffenheit weitgehend mit der
Warengruppe A2 (ältere Kugeltopfkeramik jünge-
rer Machart) vom Johanneser Kurhaus überein.
Auch bei den Randformen finden sich Parallelen:
Unter der Warenart 14 kommen in Düna verstärkt
lange, ausbiegende oder schwach ausbiegende
Ränder, die den Rändern den Formengruppen 5
und 6 vom Johanneser Kurhaus entsprechen, und
Ränder mit gekehltem Randabschluss, die dem
Rand mit gekehltem Abschluss vom Johanneser
Kurhaus (Abb. 92,11) bedingt vergleichbar sind,
vor. Daneben sind unter den Scherben der Waren-
art 14 aber auch noch einfache geschwungen aus-
biegende Ränder mit gerundetem leicht verdicktem
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