Abb. 187 Johanneser Kurhaus, Zellerfeld-Forst, GfG. Harz, Ldkr. Goslar (FStNr. 10).
Dünnschliff der grauen Irdenware, Warengruppe B2a (FNr. 558). Gekreuzte Polarisatoren;
lange Bildkante 0,72 mm. Qu = Quarz.
einer Gruppe zusammenfassen, die mit großer
Wahrscheinlichkeit dem Duinger Raum zugeord-
net werden kann (vgl. unten). Für die anderen
Gruppen der grauen Irdenware sind aufgrund
geringer Vergleichsfunde Herkunftsaussagen pro-
blematisch.
Mineralogische Untersuchung zu der roten
Irdenware (Warengruppe C)
Ein Dünnschliff wurde für diese Warengruppe
untersucht (FNr. 284, Warengruppe Cb).
Die deutliche Rotfärbung des Tones im Durchlicht
gibt einen Hinweis auf eisenhaltiges Rohmaterial
(Abb. 188). Neben größeren angerundeten Feld-
spatmineralien sind auch kleine kantengerundete
Quarzkörnchen, gut gerundete Sandsteine und
eine opake Masse, wahrscheinlich Altton, sicht-
bar. Die Schichtsilikate Biotit und Muskovit gehö-
ren zum Ton. Im Gefüge haben sich längliche Ris-
se gebildet, die beim Brennvorgang entstanden
sind. Eine Einregelung der Magerung in der Matrix
ist erkennbar.
Wie bei der Mehrzahl der Proben der grauen
Irdenware ist eine mineralogische Herkunftsbe-
stimmung problematisch. Aufgrund makroskopi-
scher Vergleichbarkeit könnte als Produktionsort
die Töpferei am Negenborner Weg, im Randbe-
reich der Wüstung Kungenhusen vermutet werden
(Fundeinsicht ermöglicht von A. Heege. Vgl. Heid-
rich, Kamphowe, Leers 1998,43 f., Abb. 12). Das-
selbe trifft für Teile der mit heterogenem Ge-
steinsmaterial gemagerten, mäßig harten, grauen
Irdenware (Warengruppe Blb) zu. Doch auch
zeitgleiche Töpfereien aus dieser Region, wie bei-
spielsweise die Töpferei in Illinghusen bei Willers-
hausen sind für die Herstellung dieser Keramik-
waren nicht auszuschließen (siehe Alper, Römer-
Strehl, Schuster 2000, 181).
Mineralogische Untersuchung zu der gelben
Irdenware (Warengruppe D)
Zwei Dünnschliffe wurden von dieser Warengrup-
pe untersucht (FNr. 1170, 4295/1).
Charakteristisch für die Ware ist ein feintoniger
Rohstoff, der mit einer hohen Anzahl größerer
und kleinerer kantengerundeter Quarz- und Alka-
li-Feldspatminerale sowie gut gerundeter Tonstei-
ne gemagert ist (Abb. 189) (Alper, Römer-Strehl,
Schuster 2000, 181 Abb. 5). Des weiteren sind
Biotit und kleine Hämatitkörnchen sowie eine
opake Substanz, wahrscheinlich Altton, als Mage-
rungsbestandteile zu nennen. Eine Ausrichtung
der Minerale ist deutlich erkennbar.
Unterscheiden kann man beide Proben darin, dass
die Probe 4295/1 oxidierend und die Probe 1170
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