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Österreich / Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale [Hrsg.]
Mittheilungen der K.K. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale — 9.1864

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Petschnig, Hans: Über das Gailthal in Kärnthen, 1, Reisebericht über mittelalterliche Kirchenbauten im Gailthale
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https://doi.org/10.11588/diglit.25928#0119
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Über das GaHthal in Kärnthen.
1. Reisebericht über mittelalterliche Kirchenbauten im Gailthate.
VoN HANS PETSCHNIG, ARCHITEKT.

-A^uf Anregung des correspondirenden Mitgliedes Herrn B. Lewitschnig, Dechants von
8t. Hermagor, fand sich die k. k. Central-Commission veranlasst, das nntere und obere Glail-
t-hal in archäologischer Richtung durchforschen zu lassen und mich mit dieser Aufgabe zu
betrauen.
Meine erste Station in Kärnthen war Klagenfurt, und mein erster Besuch galt dem
Landesmuseum. Dasselbe bietet manches Wichtige, und zeigt, dass auch hier die Theilnahme
für mittelalterliche Kunstdenkmale Wurzel fasste.
Um so mehr bei es mir auf, dass drei interessante
romanische Sculpturen im Kreise der Alterthums-
forscher bisher so wenig Beachtung gefunden haben.
Es sind dies nämlich drei Löwen, wovon der eine
am Villacher Thor, der zweite (Fig. 1) ehemals heim
8t. Veiter Thor, der dritte heim Völkermarkter Thor
aufgestellt waren. Die beiden letzteren, hasrelief
gehalten, sind gegenwärtig an Häusern in der Nähe
dieser demolirten Thore eingemauert. Wie man mir
versicherte, soll auch heimViktriuger Thor ein vierter
solcher Löwe gewesen sein, doch ist es mir nicht
gelungen, denselben aushndig zu machen.
Diese Löwen sind aus dunkelgrünem Chlorit-
schiefer gemeisselt, dessen Farbe die Unterscheidung der Linien erschwert; dazu haben sich
Staub und Schmutz in die Details der Sculptur festgelegt, und so ist es erklärlich, dass
nur ein geübtes Auge die Stylistik dieser Arbeiten erkennen kann. Sobald man jedoch ihre
i Da fast zu gleicher Zeit zwei Berichte über das Gailthal eingesandt wurden, welche sich gegenseitig ergänzen, so
mögen sie auch hier nach einander folgen, um das Bild dieses interessanten Thaies in archäologischer Hinsicht desto lebhafter
vor das Auge treten zu lassen. A. d. R.
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