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Österreich / Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale [Hrsg.]
Mittheilungen der K.K. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale — 9.1864

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Sava, Karl von: Die Siegel der österreichischen Regenten, 2. Abtheilung, Die Siegel der österreichischen Fürsten aus dem Hause Babenberg
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https://doi.org/10.11588/diglit.25928#0254
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342

Die Siege) der österreiehisehcn Regenten.
YoN KARL VON SAVA.
11. ABTHEILUXG.
Die Siegel der österreichischen Fürsten ans dem Hause Babenberg.
Ernst der Tapfere. Der Enkel Leopolds I., geboren 102 7; folgte seinem Vater Adalbert I.
in der Regierung 1056 nnd starb an seinen in der Schlacht an der Unstrnt am 8. Jnni 1075
A on dem Siegel dieses Fürsten ist nur ein einziges
Exemplar bekannt, welches einer undatirten Urkunde
im Archive des Stiftes Melk aufgedruckt waK; es ist
von der Urkunde abgefallen und in zwölf grössere und
kleinere Theile zerbröckelt; die ersteren setzte der
kaiserliche Cabinetsofhcial Löschner nach Möglichkeit
zusammen und nahm davon Gypsabgüsse. Von der
Umschrift zwischen zwei Linien in Lapidarbuchstaben
ist nur mehr lesbar: f (Ernestvs. M) ARCHIO . AYS-
TRIE. (Fig. 1.) Die Reiterhgur ist rechts gekehrt g der
Markgraf trägt eine niedere, anliegende Kopfbedeckung,
welche das Gesicht frei lässt und, nach den rückwärts
herabhängenden Rändern oder Riemen zu schliessen,
eine über die Kapuze des Panzerhemdes aufgebundene
Sturmhaube zu sein scheint. In der Fahne, einem
schmalen Wimpel, behndet sich keine AVappenhgur, vom
Schilde ist nur ein kleiner Tlieil sichtbar. Die darauf
warnelnnbare Zeichnung ähnelt einem Vogelkopfe. Das Pferdgeschirr besteht in einem einfachen
Kopfgestelle mit Stangenzügel und in dem Brustriemen; die übrigen Theile fehlen. Das runde
Siegel, in ungefärbtes AVachs abgedrückt, hat 3 Zoll im Durchmesser. Freiherr von Strein sah das
Siegel noch ganz nnd behauptet, die Wappenhgur im Schilde sei ein Adler; Herrgott (Monument.
August. Domus Austr. Tom. I de Sigillis, AVien 1750) und Hueber 1. c. bilden es bereits
fragmentirt ab (beide Tab. I, Fig. 1), bei ersterem erscheint im erhaltenen Schildtheile ein Adler-
kopf, welcher auf der älteren Abbildung bei Hueber fehlt. Die Abbildung bei Schrötter und Rauch,
Österreichische Geschichte I, 238, ist nach jener bei Herrgott gearbeitet.
i Hueber Austria ex archiv. Mellicensib. illustrata, pag. 1, Nr. I. — 2 Die Ausdrücke rechts und links sind durchgehends
im heraldischen Sinne zu nehmen.

erhaltenen AVunden am folgenden Tage.
 
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