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Österreich / Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale [Hrsg.]
Mittheilungen der K.K. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale — 13.1868

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Lind, Karl: Die St. Laurenzkirche zu Lorch
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https://doi.org/10.11588/diglit.25926#0213
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Die St. Laurenzkirchb zu Lorch.

183

Gemache gewesen, dy gestorben ist am Frei-
tag vor sand laurencz tag, der got gnädig sei
Anno mcccc Lxxx viiii.u Ausser diesen Mo-
numenten sind in derselben Capelle noch
mehrere Grabmale der Schärfenberg’sehen Fa-
milie aufgestellt, wie jenes des Obristen Gott-
hard von Schärfenberg (f 1634), des Karl von
Schärfenberg (f 1610) etc.
Das zweite bemerkenswerthe Object
zu Lorch ist das ewige Licht. Es steht am
Friedhofe zunächst des südlichen Einganges in
die Kirche, ist bei 3 Klafter hoch und hat eine
sechseckige Grundform. Auf zwei Stufen steht
auf einem niedrigen Fusse der mächtige mit
eingeblendetem Masswerk gezierte Schaft; dar-
auf ruht die mit sechs spitzbogigen Fenstern
versehene Laterne, die mit einem knorrigen
Spitzdache versehen ist, deren Abschluss wahr-
scheinlich eine zierliche Kreuzblume, jedoch
fehlt. Die Säule ist im Innern hohl, unten mit
einem viereckigen Thtirchen zum Aufziehen des
Lichtes in die Laterne versehen, und steht gegen-
wärtig noch im Gebrauche.
Der letzte Gegenstand unserer Betrach-
tung ist der schmucklose Carner, der aber
jedenfalls noch der romanischen Bauepoche
angehört. Er steht ebenfalls am Friedhofe fast
gerade hinter dem Chorschlusse, enthält als
Rundbau eine halbunterirdische Gruft und
darüber, in ein Achteck übergehend, dessen
Ecken auf einfachen in ungleicher Höhe aus
der Wand heraustretenden Kragsteinen ruhen,
die eigentliche dem Gottesdienste für die Abge-
schiedenen bestimmte Capelle, zu welcher eine
Doppelstiege von je neun Stufen emporführt.
Das Gewölbe des oberen Raumes ist neu,
dessgleichen das spitzige Ziegeldach. Den
untern Raum kann man nicht mehr betreten,
da der Eingang verschüttet ist. Fenster und
Eingang sind umgestaltet.


Fig. 9.
 
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