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Österreich / Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale [Hrsg.]
Mittheilungen der K.K. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale — 13.1868

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Kenner, Friedrich von: Das römische Bad und Mosaikbild im Chiemseehofe zu Salzburg
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https://doi.org/10.11588/diglit.25926#0067
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Das römische Bad und Mosaikbild im Chiemseehofe
zu Salzburg1.

Von Dr. Friedrich Kenner.

(Mit 6 HoLzsehnitten und einer Tafel.)

Anfangs November 1866 stiess man bei Neubauten im Chiemseehofe zu Salzburg auf Stücke
eines römischen Mosaikbodens, die etwas mehr als anderthalb Fuss unter der Erde lagen. Dieser
Fund regte die Idee an, die Spuren einer alten Bauanlage, die man zugleich vorfand, weiter
zu verfolgen. Während die Herren Georg Petzolt, Mitglied des dortigen Museums und Corre-
spondent der k. k. Central-Commission für Erforschung der Baudenkmäler, und der k. k. Inge-
nieur-Assistent Herr Schlier holz die Zeichnungen des Mosaikbodens und die Vorbereitun-
gen zu seiner kunstgerechten Aushebung machten, bildete sich in den höchsten Kreisen der
Stadt ein Consortium mit der Absicht, durch Sammlung von Geldbeiträgen unter sich die Mittel
zur Weiterführung der Ausgrabungen herbeizuschaffen. Am Schlüsse derselben wurde ein Rech-
nungsausweis und eine Übersicht ihrer Ergebnisse veröffentlicht; wir entnehmen daraus, dass an
der Spitze der hohen Gesellschaft Ihre Majestät die Kaiserin Carolina Augusta, Ihre kaiser-
lichen Hoheiten die Herren Erzherzoge Franz Karl und Ludwig Victor und die Frau Erzher-
zogin Sophie standen, während die übrigen Mitglieder den betreffenden Hofstaaten und dem hohen
Adel von Salzburg angehörten.
Die Ergebnisse der Ausgrabungen werden unten ausführlich mitgetheilt nach den eingehen-
den Berichten, welche Herr Petzolt nebst Zeichnungen und einem Plane, letzterer von Herrn
Schlierholz ausgeführt, an die k. k. Central-Commission einsendete. Beide Herren haben auch für
die vom Consortium veranlassten Arbeiten die Leitung, ersterer in archäologischer, letzterer in
technischer Hinsicht übernommen und in höchst anerkennenswertlier Weise besorgt.
Die durch die Munificenz des Consortiums ermöglichten Arbeiten führten zur Aufdeckung
eines Badebeckens und eines Hypocaustums; die Ausbeute war aber eine geringe im Vergleich zu
den Erwartungen, die man hegen durfte. Da sich über die genannten Objecte hinaus trotz mehr-
facher Versuche keine zusammenhängende Spuren mehr fanden, wurden die Ausgrabungen, als
die verfügbaren Mittel erschöpft waren, um Mitte März 1867 eingestellt.
Bevor ich zur Schilderung der Fundstelle und der Fundobjecte übergehe, halte ich es für
meine Pflicht dem Herrn Correspondenten G. Petzolt meinen wärmsten Dank für die mannigfachen
Aufklärungen auszusprechen, die er mir mit der grössten Bereitwilligkeit auf brieflichem Wege
 
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