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Bruhn, Stephan; Schneidmüller, Bernd [Bibliogr. antecedent]; Weinfurter, Stefan [Bibliogr. antecedent]; Christian-Albrechts-Universität zu Kiel [Contr.]; Jan Thorbecke Verlag [Contr.]
Reformer als Wertegemeinschaften: zur diskursiven Formierung einer sozialen Gruppe im spätangelsächsischen England (ca. 850-1050) — Mittelalter-Forschungen, Band 68: Ostfildern: Jan Thorbecke Verlag, 2022

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.69837#0001

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Die Studie untersucht die Bildung, Aushandlung
und Selbstwahrnehmung von sozialen Gruppen
im Früh- und Hochmittelalter am Beispiel von
Reformgemeinschaften im England der ausge-
henden Angelsachsenzeit (ca. 850-1050). Der
Zusammenschluss von Reformern wird dabei als
das Ergebnis von Kommunikation betrachtet, in
deren Zuge Gruppenzugehörigkeit beansprucht
und zugeschrieben, aber auch infrage gestellt
und entzogen werden konnte. Im Zentrum dieser
kommunikativen Inklusions- und Exklusions-
mechanismen stehen Werte- und Normenvor-
stellungen: Da Reformen im Wesentlichen als
eine Intensivierung des Sprechens über das
Gute und Richtige und somit als Neuverhandlung
normativer Ordnungen definiert werden können,
bildet ein gemeinsamer Wertehorizont den
Rahmen für die Gruppenbildung. Die Arbeit
fragt folglich weniger nach dem Erfolg oder der
Umsetzung von Reformmaßnahmen, sondern
analysiert den Austausch über sie als Praxis der
sozialen Selbstverortung und -Vergewisserung.
Anhand von zwei frühenglischen Fallbeispielen
werden somit Fragekomplexe diskutiert, die auch
gegenwärtige Debatten prägen, zum Beispiel im
Hinblick auf soziale Inklusions- und Exklusions-
mechanismen, eine interessengeleitete Aushand-

STEPHAN BRUHN
Reformer als Werte-

lung und argumentative Nutzung von Werten,
die Dynamik gesellschaftlicher Ordnungen oder
die Grenzen und vermeintlichen Kernräume
Europas.


gemeinschaften

Zur diskursiven Formierung einer sozialen Gruppe
im spätangelsächsischen England (ca. 850-1 050)

H THORBECKE
 
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