— 18 -
köpf aus Mykenä1) einer Sphinx2), bei dem das Stäbchen-
ornament halbmondförmig gebogen zu sein scheint.
Etwas höher und sich nach oben erweiternd ist gewöhn-
lich die Krone der mykenischen Idole: z. B. Winter, Typen I
S. 2 f. (Form 73). Die ringsum gleiche Breite ist jedoch bei
der oft flüchtigen Herstellung nicht immer gewahrt. Daß
dieser Kopfputz keine Mütze, wie man3) gelegentlich gemeint
hat, sondern ein Reif ist, der den Oberkopf freiläßt, sähe man,
wenn es nicht die ganze bisherige Darstellung bewiese, an dem
über ihn hinwegfallenden Zopf des Exemplars aus Aigina
(Form 72), das wegen der Verbindungsstege schon S. 16
genannt ist; die Agraffe fehlt bei den Idolen. Als Verzierung
sind senkrechte Striche, Zickzacklinien, hängende Halbkreise
aufgemalt. Der untere Strich, der oft4) für einen Reif oder
eine Tänie gehalten wird, ist nur ein zeichnerisches Hilfs-
mittel, um die Trennung vom Gesicht anzugeben. Diese
höhere, sich erbreiternde Form kommt auch auf einem
Siegel in Hagia Triada vor5).
Zum Schluß nenne ich noch einige Kronen, die zwar
von etwas abweichender Form sind, sich aber doch den
aufgezählten Arten anreihen lassen: die Zackenkrone einer
Göttin mit Steinbock auf einem geschnittenen Stein aus
Vafio6), der Kopfputz der Figuren auf dem Formstein aus
Siteia7), zu dem man die Sphingenkrone auf einem Goldring
aus Mykenä8) vergleiche. Zu den Kronen der Idole ist die einer
aus Kreta stammenden Bronze des Louvre9) zu stellen, doch
ist der obere Rand etwas eingebogen, und ein Ornament fehlt.
3) Ecp. aq%. 1902 Tf. I f. S. lff.j Stais, Guide II. Coli. Myc.
p. 162 f. Nr. 4575.
2) Anders Rodenwaldt, Tiryns II S. 313 Nachtrag.
3) Z. B. Furtwängler, Gemmen, III S. 43.
4) Aegina S. 371; Tsoundas, E<p. aq%. 1902 S. 2.
5) Mon. Lincei XIII S. 40 Fig. 34.
G) E<p. aQ%. 1889 Tf. X Nr. 33 S. 168.
») E<p. qqx- 1900 Tf. III/IV S. 25ff.
8) J. h. st. XXI 1901 S. 155 Fig. 33.
») de Ridder, Musee du Louvre, Bronzes antiques, Paris 1913,
Fig. 1 Nr. 80 S. 42.
köpf aus Mykenä1) einer Sphinx2), bei dem das Stäbchen-
ornament halbmondförmig gebogen zu sein scheint.
Etwas höher und sich nach oben erweiternd ist gewöhn-
lich die Krone der mykenischen Idole: z. B. Winter, Typen I
S. 2 f. (Form 73). Die ringsum gleiche Breite ist jedoch bei
der oft flüchtigen Herstellung nicht immer gewahrt. Daß
dieser Kopfputz keine Mütze, wie man3) gelegentlich gemeint
hat, sondern ein Reif ist, der den Oberkopf freiläßt, sähe man,
wenn es nicht die ganze bisherige Darstellung bewiese, an dem
über ihn hinwegfallenden Zopf des Exemplars aus Aigina
(Form 72), das wegen der Verbindungsstege schon S. 16
genannt ist; die Agraffe fehlt bei den Idolen. Als Verzierung
sind senkrechte Striche, Zickzacklinien, hängende Halbkreise
aufgemalt. Der untere Strich, der oft4) für einen Reif oder
eine Tänie gehalten wird, ist nur ein zeichnerisches Hilfs-
mittel, um die Trennung vom Gesicht anzugeben. Diese
höhere, sich erbreiternde Form kommt auch auf einem
Siegel in Hagia Triada vor5).
Zum Schluß nenne ich noch einige Kronen, die zwar
von etwas abweichender Form sind, sich aber doch den
aufgezählten Arten anreihen lassen: die Zackenkrone einer
Göttin mit Steinbock auf einem geschnittenen Stein aus
Vafio6), der Kopfputz der Figuren auf dem Formstein aus
Siteia7), zu dem man die Sphingenkrone auf einem Goldring
aus Mykenä8) vergleiche. Zu den Kronen der Idole ist die einer
aus Kreta stammenden Bronze des Louvre9) zu stellen, doch
ist der obere Rand etwas eingebogen, und ein Ornament fehlt.
3) Ecp. aq%. 1902 Tf. I f. S. lff.j Stais, Guide II. Coli. Myc.
p. 162 f. Nr. 4575.
2) Anders Rodenwaldt, Tiryns II S. 313 Nachtrag.
3) Z. B. Furtwängler, Gemmen, III S. 43.
4) Aegina S. 371; Tsoundas, E<p. aq%. 1902 S. 2.
5) Mon. Lincei XIII S. 40 Fig. 34.
G) E<p. aQ%. 1889 Tf. X Nr. 33 S. 168.
») E<p. qqx- 1900 Tf. III/IV S. 25ff.
8) J. h. st. XXI 1901 S. 155 Fig. 33.
») de Ridder, Musee du Louvre, Bronzes antiques, Paris 1913,
Fig. 1 Nr. 80 S. 42.