Neujahrsblatt des Kunstvereins und des Historisch-Antiquarischen Vereins Schaffhausen: Schaffhauser Deckenplastik (Schaffhausen: Verlag des historisch-antiquarischen Vereins und des Kunstvereins, Band 17.1911)

Lucius zum Hirschen.

Einleitung.
in allen nnttelalterlichen Städten, so erfahren anch die alten Gebäude Schass-
bansens in der Gegenwart bedeutende Umbauten, sowohl an ihrem Äußern,
wie auch iu der iuuern Ginteilung und Ausstattung. Kunstsinnige Beobachter
und Fachleute sehen mit bedauern Bauteile verschwinden, dereu Weiterbestand im
Interesse der Geschichte, der Kunst und Technik ja wohl geboten wäre, während
anderseits das Recht und die Berechtigung zur Schaffung von Räumen, die der
Beuzeit und ihren Anforderungen genügen, in vielen Fällen nicht abgesprochen werden
kann. Go hat die Absicht, derartige alte Bauobjekte vou künstlerischer und kämst
historischer Wichtigkeit wenigstens im Bilde sestzuhalten, private und Gesellschaften
iwie z. B. die schweiz. Gesellschaft für Erhaltung hist. Kunstdenkmäler) dazu geführt,
systematisch photographische und Aiaßausnabmen von solchen Bauteilen zu machen.
Derselbe Wunsch und bezügliche Erfahrungen lagen dein Antraa zuarunde, der
vor za. 6 Jahren im Kunstverein durch den Verfasser gestellt wurde: es möchten
photographische Aufnahmen der künstlerisch und kunsthistorisch wichtiaen Deeken der
Stadt Schaffhausen und ihrer Umgebung vorgenommen werden, nachdem schon an-
läßlich der Schaffhauser Zentenarfeier U)OI in der städtischen Festschrift, der „Schweiz"
u. a. G. von Herrn vr. Vogler und Prof. Rahn in Zürich kleinere Publikationen erfolgt
waren. Obwohl der Antragsteller in erster Linie die vergänglichen Stuckdecken im
Auge hatte, mußten doch das künstlerische Interesse und die gemeinsamen Bestimmungen
der Raumdeckung dazu führen, auch die übrigen Konstruktiousarten, d. h. Stein- und