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Neujahrsblatt des Kunstvereins und des Historisch-Antiquarischen Vereins Schaffhausen: Schaffhauser Deckenplastik — Schaffhausen: Verlag des historisch-antiquarischen Vereins und des Kunstvereins, Band 17.1911

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Haus zur obern Glocke
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https://doi.org/10.11588/diglit.53836#0023
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Haus zur obern Glocke.
kserrenacker Nr. ;3. — Ackergäßli Nr. 2.

In diesem Hause batten im 15. und 16. Iahrhllndert urkundlich Glockengießer
den Mohnsitz, so 1476 Balthasar Kirchheim; 1500 Hans Lamprecht; 1521 Ielir
Burger; I 526 Blikolaus Lainprecht. I 524 vertäust von Mitwe Lamprecht an
die Mitwe des Etadtschreibers Hans Iorrer; später an dessen Eohil, den Bürger
ineister Hans 2IIartiil ^orrer 1572 1658. — Einanuel Horrer, Etadtschreiber,
U><>7 1650; dann Andreas Iorrer, Bogtrichter 1654 1675; Hans dlndreas Iorrer,
2>atsherr zur Gloggen, I lK2 ! 705. - spätere Rositzer: Laurenz Mäscher, Zinn
gießer 1755 1804; 2Nartin Hurter, Bäcker 1807; Johann Konrad Etierlin, 2Netzger
1758- 1856; dessen Erben 1860; sodann 21. Eiegrist-^ischer. Jetzt im besitze der
Echasfhallser Kafseehallen. Jin 15. llnd 16. Jahrhundert war im Hanse eine
bekannte Gießerei; so wurde hier die alte Hochzeitsglocke für unser Münster gegossen.
Das Gebäude besitzt ein wohl proportioniertes Äußeres. In breitflächiger Meise
schließt die charakteristische sensterreiche Hront des Gebäudes mit dem stattlichen Korn-
haus den Herrenackerplatz gegen Eüdwesten. Innen sind einfache 2Ircbitekturteile
ans dem 16. und 17. Jahrhundert erhalten, wie auch die bekannten, dreifach
gekuppelten, schwach vorspringenden Schaffhauser Ieuftergruppen des ersten und die
doppeltgeklippelten Fenster des zweiten und dritten Stockes, welche offenkundig dem
gleichen Zeitalter angehören, vermutlich sind die elliptischen Fenster- und Türöffnungen
im parterre später eingeballt worden. Der Eingang am Ackergäßli stammt aus dem
Jahre 1908.
Das Innere zeigt den Mechsel der baulichen Entwicklung, formen des 18. Jahr-
hunderts dominieren stark im Treppenhalls, sowie in den Räumen der oberen Stock-
werke, während ein größeres Harterreziinnier wenigstens in der Decke an die Renais
sance anklingt.
Tafel Ar. VIII. Obwohl nicht bezeichnet, ist auch diese Decke einfach und
klar iil der Fläche und reich in der Zierde - vermutlich ein Merk des E. Bösch eil er
und seiner Gehilfen. Jin Knlf der Jahre oder Jahrhunderte stark überweißelt,
lassen zum Beispiel die beiden Eilgelsköpfe doch die sorgfältige Ausführung und
Reliefbehandlnng erkennen. Es wäre zu wüuschen, daß die Decke eiue verständige
Reinigung und Miederherstellliilg fände. Auch die Etiruseite des Türbogens schmücken
plastische Ornamente gleichen Eharakters. Ȋuge der Decke 6,40 >u; Breite 5,40 m.
 
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