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Neujahrsblatt des Kunstvereins und des Historisch-Antiquarischen Vereins Schaffhausen: Schaffhauser Deckenplastik — Schaffhausen: Verlag des historisch-antiquarischen Vereins und des Kunstvereins, Band 17.1911

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Haus zur weißen Rose
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https://doi.org/10.11588/diglit.53836#0024
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Haus zur weihen Rose.
Rosengasse Nr. (6.

Erbauung des Hauses (575 (am Eteiupfeiler eingehauen) durch „Züchtiger"
(Rachrichter) Thristoph Käser. 2lnfä»glich getaust mit dem Rainen „Hhönir" als
Anspielung aus die dem geweseueu Rachrichter dlirch Kaiser Rudolf >1. zu Augsburg
gewordene Refreiuug von dem verfemten Gewerbe. - später Hans „zur Rose",
wonach daun die Gasse — früher Naglergasse benannt - den jetzigen Namen
erhielt. — Nachherige Refitzer: Jeremias Her er, Ratsherr, (395 (660. Hans
Jakob Heper, Dogtrichter, (634- (694; Jeremias Hetzer, Ratsherr, (673—(7(9;
Franziska Dorothea Hetzer (7(2- (776 (vermählt mit Johann Jakob Hetzer im
Hos, Nürgermeister, (705— (772); Franziska Dorothea Hetzer im Hos —(8O4
(vermählt mit Johann Jakob Hetzer (72(—(80(). — Dnrch Tausch geht das Haus
von Franziska Dorothea Hetzer (766- (847 (vermählt mit Johann Kaspar (Ott
(766—(854) ans Johann Konrad Zundel über, (789- (855; dann Friedrich Ulrich
Jündel (825—(90(. - Letzterer verkaufte das Haus au die Nürgergemeiude.
Jetzt Hsiegehalls.
Das (Äußere wie das Innere des Gebäudes — dessen stilistischen Tharakter
man wohl als echt schasshauserischen bezeichnen kann, und das als sehr gutes (Objekt
der mittelalterlichen oder ^rühreuaissauee-Naukuust unserer Etadt hervorgehoben
werden darf — ist noch ausnahmsweise gnt erhalten; nnr das Harterre, das offenbar
früher mit einer großen Eingangshalle fich dem Eintretenden öffnete, ist unterteilt.
(Der Erker trägt die Jahreszahl (699, ist also später eingebaut worden.) Echöue
mit geschmiedeten (Oblichtgittern geschmückte steinerne Türeinfassungen, massive eichene
Türen zieren die Dorplätze, Stuckdecken die Eäle, Zimmer und Treppenhaus, während
die Fassade am Hfeiler die ältere Jahreszahl trägt, verweist die Jahreszahl (685
an einer Konsole mit Hetzerwappen im Treppenhaus auf ein späteres Datum der
jetzigen Ausschmückung.

Tafel Rr. IX. Dieser Heriode vom Ende des (7. Jahrhunderts, oder eher
noch einer etwas späteren Zeit, wird auch die auf der Tafel im Detail abgebildete
Decke im 2. Etock gegen die Rosengasse ihre Entstehung verdanken, für welche unser
bekannter Echärer wieder als Künstler bezeichnet werden kann. Dermutlich war die
prächtige Stückarbeit als reicher Rahmen zu einem Alittelgemälde projektiert. Um
den ovalen kräftig modellierten Rlätterkranz fchwiugeu sich Irüchtenbänder und
blättergeschmückte Festons, gehalten einerseits au beiden Läugsareuendeu durch pracht-
voll modellierte Eugelgestalteu, anderseits seitlich unter Eugelköpfeu geknüpft. Echönes
 
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