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FORTSCHRITTE IN DER TROCKENLEGUNG FEUCHTER GEBÄUDE

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vater getauft worden sind, den Altar, an welchem
Mutter und Grossmutter gebetet, die Statue, vor
welcher Eltern und Grosseltern ihr kummervolles
Herz ausgeschüttet, soll und wird das Kind nicht
gerne missen; der Wunsch nach dauernder
Erhaltung desselben wird sich vielmehr in sein
Gemüt unbewusst festsetzen, es wird die Not-

Jedem von unseren Vorfahren uns überkom-
menen Denkmal, sei es eine Kirche, seien es
deren Altäre und Figuren, sei es auch nur ein ein-
faches Wegkreuz oder ein Baum da draussenauf
friedlicher Heide, sei Hüter und Wächter— sorge
nach deinen Kräften, dass sie nicht zwecklos ver-
nichtetwerden! Joseph Aspermaier, Straubing.

Wendigkeit der Entfernung eines solchen, durch


die Eteignisse der Jahrhunderte und die Er-
innerung an alles, was uns, solange unsere
Erinnerung, lieb und wert erschien,
geheiligten Zeugen vergangenen
Glückes, vergangenen Schmer-
zes nie verstehen, sich
nie damit versöhnen!
Der Friedhof ist zu
klein! Dies ist gar oft
die Ursache der Sorge
mancher Gemeinde. In
manchem Dorfe um-
gibt der Friedhof die
in Mitte des Dorfes
gelegene alte Kirche,
und es ist wegen Platz-
mangels an eine Vergrös-
serung desselben nicht zu
denken. Es wird also

RELIGIÖSE MEDAILLEN
Auf Seite 50—52 veröffentlichen wir eine
Medaille, welche in Österreich für Kon-
gregationszwecke eingeführt wurde. Sie
erfreut durch glückliche Komposition,
plastische Ruhe und vornehme
Empfindung. Wir würden es
begrüssen, wenn die Bildhauer
sich ausgiebiger als bisher
der religiösen Medaille wid-
men wollten. Das kann aber
nur geschehen, wenn der
Klerus die Verbreitung von
Tauf-, Firmungs-, Hochzeits-
und anderen Gedenkmcdail-
len entschieden in die Hand
nimmt. Hierzu haben wir
sowohl in der „Christlichen
Kunst“, als auch im „Pionier“
mehrfach aufgemuntert, vielleicht
nicht ganz erfolglos. Mit welcher
Liebe wurden bis in die neueste

ausserhalb des Dorfes ein
neuer Friedhof angelegt.
In diesen schaffe man nun,

Michael Six (Wien)
Kongregationsmedaille (Avers)

Zeit in den Familien die Firmtaler
aufbewahrt und als weihevolle
Erinnerung in Ehren gehalten.

wenn es schon sein muss,

all die „schönen“ geschliffenen und polierten
Granitwürfel, gläsernen Syenittafeln, die höl-
zernen Marmorsteine, blechernen Birkenkreuze
u. dgl. „kunstvolle“ Herrlichkeiten, hüte sich
aber vor Neuanschaffung solcher Pseudo-
kunstwerke, — den alten Friedhof aber mit
seinen schlichten handgeschmiedeten Kreuzen
und den altehrwürdigen Bäumen lasse man
unberührt im Dorfe stehen. Auch in jedem
städtischen Friedhof sollte ein Platz reserviert
sein, an welchem künstlerisch oder handwerklich
gute, wenn auch noch so schlichte Grabdenk-
mäler, die von verfallenen Gräbern entfernt
wurden, zur Aufstellung kommen könnten. Ein
solch traulich Plätzchen kann, wenn verständnis-
volle Sorgfalt und Pietät dasselbe schufen,
ein Schmuck des ganzen Friedhofes sein.

FORTSCHRITTE IN DER TROCKEN-
LEGUNG FEUCHTER GEBÄUDE
nter dieser Bezeichnung sind in Nr. 5
des neuesten Jahrganges der Zeitschrift
„Pionier“ beachtenswerte Winke gegeben wor-
den, auf welche einfache und möglichst billige
Weise gegenüber früheren kostspieligeren Ver-
fahren feuchte Mauern bzw. Gebäude mit Er-
folg trocken gelegt werden können. Es sei
mir an dieser Stelle vergönnt, zu den sehr
beachtenswerten und interessanten Mitteilungen
des Architekten Hugo Steffen in obenbezeich-
neter Nummer einige Ergänzungen zu bringen,
die sich auf meine eigene Erfahrung stützen.
Es handelt sich zunächst um die Trockenlegung
einer Dorfkirche. Nach eingehender Unter-
 
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