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FORTSCHRITTE IN DER TROCKENLEGUNG FEUCHTER GEBÄUDE

suchung stellte sich folgendes heraus: Der
Fussboden der Kirche, mit Sandsteinplatten
belegt, lag nur I Stufe = 17 cm über dem
zeitweilig durch starken Grundwasserandrang
sehr feuchten Terrain. Die Kirche ist voll-
ständig aus sehr wasserdurchlässigen Sand-
steinen errichtet, also ohne Backsteinhinter-
mauerung. Horizontalisolierung der Mauern
fehlt; an der Süd-Südwest- und Nordseite sind
die Mauern, zumal im Herbst und im Winter,
bis in das Frühjahr hinein mit

die Eigenschaft, tief in die Poren des Bau-
materials — Sandstein, Backstein oder Putz —
sich einzusaugen und das Mauerwerk dadurch
gegen äussere Witterungseinflüsse zu schützen
und weder feuchte Luft noch Nässe eindringen
zu lassen. Szerelmey imprägniert das Bau-
material, ohne dem Material Farbe oder Glanz
zu verleihen, es schützt gleichzeitig gegen Ver-
witterung und Angriff durch chemische Säuren.
— Der Erfolg nach Ausführung in der vorhin
beschriebenen Weise war über-

Wasser gesättigt. Hier lagen
also die Umstände so un-
günstig, wie es jedenfalls
nicht häufig der Fall
sein wird. Fussboden
und Wände waren der-
artig nass, dass z. B.
bei starkem Frost im
Winter eine glitzernde
Eiskruste auf den W än-
den sich bildete, was
den Aufenthalt in der
Kirche fast unerträglich
machte und so dem
amtierenden Geistlichen ein
langwieriges Leiden auf-
nötigte. Mittel zur Besei-
tigung: Unter demKirchen-
fussboden wurde eine netz-
artige Drainage angelegt,
entlang den Innenseiten der Umfassungswände
Sammelstränge, um die Aussenseiten der Um-
fassungswände Hauptstränge, durch die Mauern
wurden an zwei Stellen Verbindungsröhren ge-
legt und die Hauptröhren quer durch das
Grundstück in den um den Kirchplatz führenden
Strassengraben geleitet. Innerhalb der Kirche
wurde über dieser Drainage eineca. 20cm starke
grobe Kiesbettung eingebracht und darüber
ein Tonfliesenbelag in Trassmörtel mit etwas
Zementzusatz verlegt. Der Kirchenfussboden
wurde dadurch von 17 cm auf 30 cm = zwei
Stufen über dem Terrain gebracht. Die äusseren
Ansichtsflächen der Kirche wurden gründlich
von Staub und Schmutz gereinigt und an
trockenen Sommertagen diese Flächen mit
Szerelmey gestrichen. Diese Flüssigkeit hat

l aschend. Der Kirchen Fussboden
blieb vollständig trocken, die
Drainage sog das Grund-
wasser vollständig aul
und liess auch keine
Feuchtigkeit in den
Mauern mehr auf-
kommen, feuchte Luft,
Regen oder Schnee
konnten sich endlich
dem Mauerwerk nicht
mehr mitteilen und die
Kirche blieb trocken.
In einem anderen Falle
habe ich den Heizkeller
einer grösseren Kirche,
der fast stets ca. 20 bis
30 cm unter Wasser stand
(Avers für Kinder)
— eine Pumpe war jahre-
lang in Tätigkeit und
brachte viel Arbeit aber keinen Erfolg — durch
Anlage einer Drainage, die in einen bei der
Kirche liegenden Kanal abgeleitet wurde, einen
dauernden Erfolg erzielt. Die Kosten waren im
Verhältnis sehr gering. Es hätte sich ja auch
hier vielleicht in anderer Weise ein Abhalten
des starken Grundwasserandranges erzielen
lassen, jedoch ist dann stets vorauszusetzen,
dass nur geübte und äusserst gewissenhafte
Arbeiter mit solchen Arbeiten betraut werden;
ich meine hier eine Isolierung des Fussbodens
und bis zu einer gewissen Höhe auch die der
Wände in der von dem Verfasser des Artikels
in Nr. 5 der Zeitschrift beschriebenen Weise —
ich habe jedoch darin noch keine Erfahrung
— oder aber mit Zeresitmörtel, wovon das
Zeresit (milchige Lösung) in einem Eimer ver-
 
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