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Institut Français d'Archéologie Orientale <al-Qāhira> [Editor]; Mission Archéologique Française <al-Qāhira> [Editor]
Recueil de travaux relatifs à la philologie et à l'archéologie égyptiennes et assyriennes: pour servir de bullletin à la Mission Française du Caire — 8.1886

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Nr. 1-2
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Wiedemann, A.: Inschriften aus der saitischen Periode
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https://doi.org/10.11588/diglit.12255#0071
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jpeder, sein Herz und seinen neuen Woknort in der Unterwelt salbte. Hierdnreh gewann
(^ei' Todte neues Leben. Der Ansicht, dass die Gottinen den Sterblichen, besonders den
Konigen, ihre Brust reichen, begegnen wir hânfig, so wird dies z. B. in Luqsor ausftthrlich
v°n Amenophis III. berichtet; des Einflusses der Gottermilch auf die Auferstehung wird
^agegen weit seltener gedacht, seine Erwâhnung macbt diesen Altar bemerkenswerth.

4. Eine intéressante Statue aus der saitischen Période besitzt die Bibliotbek zu Frank-
^Ul't a/M. Es ist dies ein hockendes Granitbild, dessen Kopf abgebroehen ist ; iiber den Hânden
8tehen oben die Cartouchen T f©^OJ und (D P§^-^E^)| un(l zeigen, dass das Monu-
ment ans der Zeit Psammetich I. stammt. Eine lângere Inschrift findet sich in neun von
rechts nach links laufenden Horizontalzeilen auf der Vorderseite der Statue. Dieseibe lautet :

AAMM \.

^J^tnn^#Xn%>^' ' 'tel00®"?*? .T00VT^

wwv\ y i "-^^— I-----3 i-J \\ i w i iil ^

«Der Prophet des Amon, der Stadtvorsteker und Gouverneur Nas--/ep-en-Se"/et, (1er
e'ige (2) spriclit : Oh, die Dur die Stadte bewohnt, die Dur heute geboren wurdet und die
^rkommt (3) nach mir! Ich bezeigte meine Liebe dem Amon, der die Kraft liebt! (4) Euere
priser sind voll Ueberfluss au Pttlle, weil er sich genaht hat. (5) Dieweil ich mein Herz mit
^ (mit Amon) erftilltc, veranlasstc er, dass ich geliebt ward (6) bei dem Konige.1 lhr
tester aile, die lhr preist Amon, die lhr seht seine Schonheiten, sprecht in gleicher Weise :
^"-igliche Opfergabe sei der Person des Stadtvorstehers und Gouverneurs Nes-xep-en-Seyvet,
^es Seligen, des Sohnes der Hausherrin Sep-Àmen-tas-pet.»

Die Pcrsi'mlichkeit des hier dargestellten Mannes, welcher wohl Gouverneur von Mem-
^is War, ist uus uubekannt, obwohl er durch seinen eigenartiii-en Namen auch in anderen
xten leicht erkennbar sein wtirde. Er scheint ein angesehener Mann gewesen zu sein,
ficher besonders Amon verehrte. Auffallend ist es, dass dabei regelmassig der einfache
nicht die sonst weit haufigere Misehform Amon-Ka enviihnt wird; es handelt sich

, bei wohl nur um eine gesucht archaisirende Form, wic solchc in der Saiteuperiode haufig
•&e^endet werden. Der Text tragt ein originelles Gepriige und driickt eineu sich sonst in
11 ^gyptisclien Inschriften selten findenden Gedanken aus, dass der Mann seine Stellung
^ Hofe nur sciner Frommigkeit und der Gottheit zu verdanken habe. — Die Form der
6r°glyphen auf der Statue ist eine sehr schone, ihre Ausfiihrung sauber und kunstvoll.

5. Hockende Statue aus Syenit von sehr schimer Arbeit, die vordere Hiilfte ist ab-
r°chen. Muséum zu Agram. Die Inschriften finden sich in zwei Vertikalzeilen von rechts
lacn links auf dem Rtickenpfosten und in zwei Horizontalzeilen auf der Basis.

Ut

}) Die Zeilen ô und 0 dièses Textes hat Brugsch, Hierogl. Gramm., § 357 eitirt; dabei wird das M

onu-

111 Folge einus Vérsehens aïs aus der Zeit Psammetich IL Btammend bezeichnet, die Cartouclicn wcisen

lehr auf PsammctiHi \. liin.
Becueil, vin.
 
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