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Institut Français d'Archéologie Orientale <al-Qāhira> [Editor]; Mission Archéologique Française <al-Qāhira> [Editor]
Recueil de travaux relatifs à la philologie et à l'archéologie égyptiennes et assyriennes: pour servir de bullletin à la Mission Française du Caire — 8.1886

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Nr. 3-4
DOI article:
Wiedemann, Alfred: Zu der sogenannten saitischen Formel
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.12255#0154
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144

ZU DER SOGENANNTEN SAITISCHEN FORMEL.

pl. 57; de Rougé, Inscr. I, pl. 41—42); p. 129 (= Pistolesi, Il Vaticano descritto, IV. pl. 63;
Champ. Not. II, p. 700 sq.; cf. Rosellini, Mon. st. III, 1 Taf. zu p. 125, Nr. 6, cf. p. 166
sq.); IV, p. 119 (== Pierret, Bec. d'Inscr. du Louvre, II, p. 63); Aegypt. Zeitschr. 1884,
p. 37 ff. (= Mariette, Âbydos, II, pl. 54 f.).

Eine Republication von Inschriften kann nur in dem Falle als tiberfltissig gelten, dass
die erste Edition das Original diplomatisch treu wiedergiebt und die zweite nichts mehr zi
verbessern findet. Dies ist bei den in Rede stehenden Texten nicbt der Fall. Zwar behauptet
der Verfasser, dass es en aucun point gelungen wâre die Texte besser zu geben als es durcli
ibn gescbeben sei, allein unmittelbar darauf fUhrt er nicht weniger als zebn Zeicben in den
nicbt ganz neun Druckzeilen, welche die Texte einnebmen, auf, in denen seine Edition von
der meinen abweicbe, beziiglicb seine, wie er selbst eingestebt, fehlerhaft sei. Dabei tbut
er sicb freilicb an einer Stelle Unrecbt. Das Zeicben liâ-t wird in der Tbat, wie seine und

meine Publication angeben, in der ersten Inscbrift J geschrieben, dagegen lautet es in der
zweiten, wie icb und nicbt er angeben

LU

Mit Unrecht greift er dagegen die Wiedergabe

des Namens der Gottin Se/.et an dieser Stelle durcb j an. Man schreibt denselben zwai
vielfacb mit ^, allein unser Sarcophag giebt ein Zeicben, welcbes dem ^ viel nàher stekt
als dem ^. Es ist dasselbe Zeicben, mit welcbem er am Anfange hâ geschrieben batte, nui
dass bei Seyvet die Horizontallinien iunerbalb der Trâgër bis ganz oben gezogen sind, wâhrend
dieselben bei ha nicbt horizontal, sondera schriig verlaufen und etwas unter der Hî5he auf-
horen; ausserdem feblt bei hâ der lange Sttttzstab, den das Zeicben sonst zu haben pfleg1'
Demnach giebt ^ die Originalzeiclmung weit besser wieder, als es dies ^ thuu konnte. U'1'
verstândlick ist mir die unmittelbar vorbergebende Bemerkung, dass der Titel yorp Jiâ-t B11
^ geschrieben werden musse (Piehl, Eec. Il, 30 scbreibt freilicb ^) und der Verweis aiu
Brugsch (Dict. géogr. p. 1288). Brugsch giebt an der angefiihrten Stelle, an welcber er de'1
zweiten Vaticansarcopbag citirt, das Zeicben, welcbes in seiner Grammatik Nr. 425 trâgt>
und nicbt ^; das Original bat an dieser Stelle ein Zeicben, welcbes auf den ersten Bliok
dem fur Se/et verwendeten sebr ahnlieh sieht; wahrend aber bei letzterem die beidcn senk'
recbten Trager parallel laufeu, zeigen sie bei ersterem die ftir das Zeichen ^ charakteristiscbe
Verjungung nach oben (von sieben auf vier Millimeter), so dass hier sicher dièses Zeiche11
gemeint ist. Wenn icb hier ilberhau})t dieser Schreibungen gedenke, so gescbiebt dies nur 11111
zu zeigen, wie wenig genau die Copien des H. Piehl nach dieser Richtung bin sind und
wenig er zu dem hier angeschlagenen Tone berechtigt ist. Thatsitcblicb ist es, so lange BJa
sich âgyptischer Typen zur Publication der Texte bedient, tiberhaupt unmbglich, die zab
losen kleinen Varianten in der langen Reihe von ineinander ubergehenden Zeichen Aviedei
zugeben, man muss sicb mit moglicbst abnlichen Formen begntlgen. Wirkliche Genauigkel*
llisst sicb auf typographisebem Wege hier selbstverstandlich nicbt erreieben. Dass es 11111
moglicb war bei der Edition der Inschriften einen genaueren Text zu liefern, lag dara >
dass ich nicbt nur nach einer Copie, sondern nach einer solchen und nach PapierabdruckeU
arbeiten konnte, welche die Zeichenvarianten genau wiedergeben. Wie leicht sich iu eine
Copie Fehler einschleichen konnen, weiss jeder Aegyptologe und wird ans solchen kei»e
schweren Vorwurf erheben wollen. Weit schwerer wiegt es, wenn man willkiirlich, entgegen
der eigenen Copie, auf Grand einer Variante das Original ândert olme dies anzudeuten, ^
(lies H. Piehl seinem eigenen Gestandniss zufok'e bei dem Scblussworte der einen Foi'11
 
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