ZU DEE SOGENANNTEX SAITISCHEN FOEMEL.
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bouge pas». Wohl hat yesef wenn aucli selten, den Sinn einer Bewegung (wegbrmgen, nach
einer audern Kichtimg bringen, u. s. f. vgl. Brugsch, Dict. III; p. 1134 ff., VI, 971 f.), aber
im Todtenbuche ist seine gewohnliche Bedeutung die von «abwehren» und speciell das yesef
'àj>, bezliglich yesef hâti spielt in demselben, besonders im Cap. 30 eine so bedeutende Rolle,
dass es obne die triftigsten Grilnde nicht zulâssig ist, in einem religiosen Texte dieser allen
Aegyptern gelaufigen Redensart einen anderen Sinn unterzulegen, dessen Vérwëndung bereits
im Alterthume nur Missverstandnisse batte erzeugen konnen. Solcbe triftige Grande liegen
aber Mer nicht vor, demi der Hinweis auf einen Parallelismus, in dem dièse Pbrase zu _n—
j[*-=— stande, was mit «dont les jambes ne marchent pas» wiedergegeben wird, ge-
Hiigt hiefllr nicht. Einmal ist dieser Parallelismus eine aprioristisehe Hypothèse, dann aber
bedeutet i Q durchaus nicht nur «ausstrecken» und davon abgeleitet «durchlaufen, reisen»,
dix
pie der Verfasser behauptet. Neben anderen Bedeutimgen hat es auch die von «bear, carry»
(Birch, V, p. 531) und kommt nach Brugsch als Variante von ^^"^^ 11__0 «forttragen,
tragen, Trager» vor. Dass dies letztere Wort tragen in der Bedeutung von halten bezeichnet,
wie dies schon de Rouge (Athen. franc. 1855, p. 960) hervorhob (z. B. in t'a-sert, der Wedel-
halter, nicht der Wedelforttriiger ') ist bekannt und in diesem Sinne glaube ich das Wort
in diesem und ahnlichen Texten auffassen zu miissen. Und dies um so mehr, als neben dem
nicht abgewehrt Werden des Herzens die Moglichkeit der Bewegung, besonders die des
Schreitens, in den religiosen Texten als ein Hauptwunsch des Todten auftritt.
Wort fur Wort wiirde demnach auf Grand vorstehender Ausfuhrungen die Formel wieder-
?ugeben sein: «Bildniss des .... Es wird gegeben (natiirlich ist hier ihm, dem Todten, zu
erganzen, da dieser das einzige Subject ist, auf welches .sich die ganze Formel bezieht) sein
Schutz angesichts des «sein ka (ist) vor ihm», nicht werden gehalten seine Beine, nicht wird
abgewehrt sein Herz, des Àni namlich», und glaube ich nicht, dass sich gegen die Moglich-
keit dieser Wiedergabe, von welcher meine friihere Uebersetzung eine freiere Umschreibung
^ar, begriindete Einwande werden erheben lassen. Ich halte demnach an derselben um so
mehr fest, als ich hoffe, durch obige Nachweise gezeigt zu haben, wie zahlreiche Punkte der
Auffassung des H. Piehl beanstandet werden miissen und wie wenig begriindet seine Ein-
5ylirfe gegen die meine sind. Wenn er zum Schluss seiner Ausfuhrungen als Beweis fur sich
und gegen mich die Formelfassung auf' einem Monument zu Bulaq anfiihrt, welches sich
«acli meiner Auffassung nicht wiedergeben lasse, so tauscht er sich liber den Wert dièses
Denkmales. Zwar muss ich auf diesem Monumente, um es deuten zu konnen, einen durch
^egfall einiger Zeichen entstandenen Fehler annehmeii — es ist dies das einzige Denkmal, bei
dem mir dies nSthig erscheint — allein H. Piehl muss hier — wie schon auf mehreren oben
ei'Wahnten Exemplaren — dasselbe thun, denn wenn selbst das Wort 'W in der Bedeutung
*Naos» sicherstande, dann miisstc es mit jjj und nicht, wie auf dem Bulaqer Monument und
aUclv sonst, mit gi determinirt werden. Mit diesen Bemerkungeu konnte ich noch lange fort-
fahren, konnte darauf hinweisen, dass es mehr als auffallend wàre, wenn sich in der That
111 der Formel das Personalsuffix die ersten beiden Maie auf den Stadtgott, das dritte
Mal
auf den Todten und die beiden letzten Maie wieder auf den Gott bezoge, wodurcb
1) Von der Gmndbedeutung «halten» ist auch die Bedeutung- von l\ als «Kest» bei der Subtrac-
"On (Vgj Bruoboh, Dict. VII, p. 1394 f.) abzuleiten; es ist das, was man behalt, niclit das, was man forttritgt.
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bouge pas». Wohl hat yesef wenn aucli selten, den Sinn einer Bewegung (wegbrmgen, nach
einer audern Kichtimg bringen, u. s. f. vgl. Brugsch, Dict. III; p. 1134 ff., VI, 971 f.), aber
im Todtenbuche ist seine gewohnliche Bedeutung die von «abwehren» und speciell das yesef
'àj>, bezliglich yesef hâti spielt in demselben, besonders im Cap. 30 eine so bedeutende Rolle,
dass es obne die triftigsten Grilnde nicht zulâssig ist, in einem religiosen Texte dieser allen
Aegyptern gelaufigen Redensart einen anderen Sinn unterzulegen, dessen Vérwëndung bereits
im Alterthume nur Missverstandnisse batte erzeugen konnen. Solcbe triftige Grande liegen
aber Mer nicht vor, demi der Hinweis auf einen Parallelismus, in dem dièse Pbrase zu _n—
j[*-=— stande, was mit «dont les jambes ne marchent pas» wiedergegeben wird, ge-
Hiigt hiefllr nicht. Einmal ist dieser Parallelismus eine aprioristisehe Hypothèse, dann aber
bedeutet i Q durchaus nicht nur «ausstrecken» und davon abgeleitet «durchlaufen, reisen»,
dix
pie der Verfasser behauptet. Neben anderen Bedeutimgen hat es auch die von «bear, carry»
(Birch, V, p. 531) und kommt nach Brugsch als Variante von ^^"^^ 11__0 «forttragen,
tragen, Trager» vor. Dass dies letztere Wort tragen in der Bedeutung von halten bezeichnet,
wie dies schon de Rouge (Athen. franc. 1855, p. 960) hervorhob (z. B. in t'a-sert, der Wedel-
halter, nicht der Wedelforttriiger ') ist bekannt und in diesem Sinne glaube ich das Wort
in diesem und ahnlichen Texten auffassen zu miissen. Und dies um so mehr, als neben dem
nicht abgewehrt Werden des Herzens die Moglichkeit der Bewegung, besonders die des
Schreitens, in den religiosen Texten als ein Hauptwunsch des Todten auftritt.
Wort fur Wort wiirde demnach auf Grand vorstehender Ausfuhrungen die Formel wieder-
?ugeben sein: «Bildniss des .... Es wird gegeben (natiirlich ist hier ihm, dem Todten, zu
erganzen, da dieser das einzige Subject ist, auf welches .sich die ganze Formel bezieht) sein
Schutz angesichts des «sein ka (ist) vor ihm», nicht werden gehalten seine Beine, nicht wird
abgewehrt sein Herz, des Àni namlich», und glaube ich nicht, dass sich gegen die Moglich-
keit dieser Wiedergabe, von welcher meine friihere Uebersetzung eine freiere Umschreibung
^ar, begriindete Einwande werden erheben lassen. Ich halte demnach an derselben um so
mehr fest, als ich hoffe, durch obige Nachweise gezeigt zu haben, wie zahlreiche Punkte der
Auffassung des H. Piehl beanstandet werden miissen und wie wenig begriindet seine Ein-
5ylirfe gegen die meine sind. Wenn er zum Schluss seiner Ausfuhrungen als Beweis fur sich
und gegen mich die Formelfassung auf' einem Monument zu Bulaq anfiihrt, welches sich
«acli meiner Auffassung nicht wiedergeben lasse, so tauscht er sich liber den Wert dièses
Denkmales. Zwar muss ich auf diesem Monumente, um es deuten zu konnen, einen durch
^egfall einiger Zeichen entstandenen Fehler annehmeii — es ist dies das einzige Denkmal, bei
dem mir dies nSthig erscheint — allein H. Piehl muss hier — wie schon auf mehreren oben
ei'Wahnten Exemplaren — dasselbe thun, denn wenn selbst das Wort 'W in der Bedeutung
*Naos» sicherstande, dann miisstc es mit jjj und nicht, wie auf dem Bulaqer Monument und
aUclv sonst, mit gi determinirt werden. Mit diesen Bemerkungeu konnte ich noch lange fort-
fahren, konnte darauf hinweisen, dass es mehr als auffallend wàre, wenn sich in der That
111 der Formel das Personalsuffix die ersten beiden Maie auf den Stadtgott, das dritte
Mal
auf den Todten und die beiden letzten Maie wieder auf den Gott bezoge, wodurcb
1) Von der Gmndbedeutung «halten» ist auch die Bedeutung- von l\ als «Kest» bei der Subtrac-
"On (Vgj Bruoboh, Dict. VII, p. 1394 f.) abzuleiten; es ist das, was man behalt, niclit das, was man forttritgt.