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ZU DER SOGENANNTEN SAITISCHEN FOEMEL.
on
wendung finden. Viel wahrsckeinlicher ist es, dass das des Naophorus im Sinne v
Q Q i_Q_i aufzu^assen uuc^ von dem Todten gesagt wird, er sei der Schiitzer der
Halle, des Tempels des Osiris gewesen ein dem hier verwendeten Determinativ sehr âhn-
liches Zeichen, dient auch als Ideogramui fur Kapelle. Vgl. Brugsch, Aegypt. Zeitschr. 1870,
p. 160). In diesem Sinne hat auch Revillout (Rev. égypt. I, p. 78) die Stelle gefasst, er
sieht in ihr eine Anspielung auf den Schutz, den der Todte déni Grabe des Osiris habe an-
gedeihen lassen. So ist demi die Wiedergabe von <^P' mit Naos im Sinne von tragbarer
Kapelle in diesem Texte durchaus fraglich, und ist das Zeugniss dieser Inschrift nach keiner
Richtnng hin «parfaitement concluant». Demnach darf auch der Sinn Naos nicht ohne weiteres
in die sogenannte Saitenformel eingefuhrt werden, wo vielmehr <mF) wie mir jetzt die ofters
auftretende Variante zu fordern scheint, in sciner gewohnlichen Bedeutung als «Schutz»
aufzufassen sein wird.
Noch fraglicher als die Wiedergabe dièses Wortes erscheint die von dem Verfasser
ftir gewahlte. Er liait dies fur die bekannte Proposition, ubersetzt es durch «mit» hu
Sinne von «enthaltend» (le naos avec son image) und bemerkt, es entsprache hâufig dem
Sinne nach S . Allein bedeutet ursprunglich nicht «mit», sondern «angesichts» uuu
von dieser Gnmdbedeutung ist seine temporale ebenso wie seine prapositionelle Verwendung
ausgegangen. Fast in allen Fallen, in denen sich das Wort tindet, lâsst sich dièse Grund-
bedeutung1 noch zur Anwendung bringen. Wo es den iibertragenen Sinn von «mit» zu erhalte»
scheint, bewahrt es stets den Nebensinn «angesichts, vor». Wenn es heisst |l , |
<er sprach mit Ea», so bedeutet dies «angesichts, vor Ra»; dem V™™" entspiïcht es° hiei'
îbenso wenig, wie dies die Proposition thun wïïrde, obwohl mlin auch dièse zuweilei
durch «mit» wiedergeben konnte. Auch an den von dem Verfasser beigebrachten Todte»
buchstellen ist eine Wiedergabe durch «mit» durchaus nicht erforderlich, die durch «ange-
sichts, vor» giebt den Sinn und ausserdem die altagyptische Auffassung vollig wieder. Aber
selbst wenn man den Sinn «mit» als feststehend annehmen wollte, so ist es noch ein grosser
Unterschied, ob man «mit» im Sinne von «in Begleitung von» odcr in dem von «enthaltend»
anwendet. Dieser letztere Sinn, den H. Piehl eingefuhrt liât,2 findet sich meines WissenS
fiir w. in den agyptischen Texten niemals, er widerspricht der Grundbedeutung der Pro-
position, welche man bei der Uebersetzung solcher Texte nie aus dem Auge verlieren darf,
und ist uni so unwahrscheinlicher, als der Aegypter fur «mit» im Sinne von «enthaltend»
eine besondere Proposition (cf. Beucsch, Grammatik, §. 253) besitzt. Unter diesen Um-
standen wird das Wort an uuserer Stelle auch fernerhin als Temporalpartikel aufzufassen sein-
Weiter ist zu beanstanden.die Wiedergabe von „ru.*^L^ durch «dont le cœur »c
1) In Folge dieser Grundbedeutung werden die mit eingeleiteten Satze in syntaktischen Con-
structioncn wie ein Wort bekandelt und wird das Verbum inîhnen ira Allgemeinen als ein als Subst<wtiv
gebrauchter Intînitiv anzusehen sein, auch in den Fallen, in welehen demselben ein Suffix angehiingt worde»
ist. So wàïe der Satz «die Gôtter lieben seinen Geruch. A (j (j A f\ ° wortlich zu fasse»
als «angesichts seines Kommens aus Punt», d. h. wenn er kommt. Beispiele hieffi^bletT^die Texte in grosser
Zahl. Genauer gedenke ich auf dièse und andere sich daran anschliessende Fragen in einer soit liingerer
Zeit vorbereiteten monographischen Behandlung der Praposition kJL und ihrer Verwendung cinzugchc"-
2) Auf p. 80 gibt er als Bedeutung «avec, à côté de», aber das Osirisbild ist hier nicht neben>
sondern in dem Naos dargestellt.
ZU DER SOGENANNTEN SAITISCHEN FOEMEL.
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wendung finden. Viel wahrsckeinlicher ist es, dass das des Naophorus im Sinne v
Q Q i_Q_i aufzu^assen uuc^ von dem Todten gesagt wird, er sei der Schiitzer der
Halle, des Tempels des Osiris gewesen ein dem hier verwendeten Determinativ sehr âhn-
liches Zeichen, dient auch als Ideogramui fur Kapelle. Vgl. Brugsch, Aegypt. Zeitschr. 1870,
p. 160). In diesem Sinne hat auch Revillout (Rev. égypt. I, p. 78) die Stelle gefasst, er
sieht in ihr eine Anspielung auf den Schutz, den der Todte déni Grabe des Osiris habe an-
gedeihen lassen. So ist demi die Wiedergabe von <^P' mit Naos im Sinne von tragbarer
Kapelle in diesem Texte durchaus fraglich, und ist das Zeugniss dieser Inschrift nach keiner
Richtnng hin «parfaitement concluant». Demnach darf auch der Sinn Naos nicht ohne weiteres
in die sogenannte Saitenformel eingefuhrt werden, wo vielmehr <mF) wie mir jetzt die ofters
auftretende Variante zu fordern scheint, in sciner gewohnlichen Bedeutung als «Schutz»
aufzufassen sein wird.
Noch fraglicher als die Wiedergabe dièses Wortes erscheint die von dem Verfasser
ftir gewahlte. Er liait dies fur die bekannte Proposition, ubersetzt es durch «mit» hu
Sinne von «enthaltend» (le naos avec son image) und bemerkt, es entsprache hâufig dem
Sinne nach S . Allein bedeutet ursprunglich nicht «mit», sondern «angesichts» uuu
von dieser Gnmdbedeutung ist seine temporale ebenso wie seine prapositionelle Verwendung
ausgegangen. Fast in allen Fallen, in denen sich das Wort tindet, lâsst sich dièse Grund-
bedeutung1 noch zur Anwendung bringen. Wo es den iibertragenen Sinn von «mit» zu erhalte»
scheint, bewahrt es stets den Nebensinn «angesichts, vor». Wenn es heisst |l , |
<er sprach mit Ea», so bedeutet dies «angesichts, vor Ra»; dem V™™" entspiïcht es° hiei'
îbenso wenig, wie dies die Proposition thun wïïrde, obwohl mlin auch dièse zuweilei
durch «mit» wiedergeben konnte. Auch an den von dem Verfasser beigebrachten Todte»
buchstellen ist eine Wiedergabe durch «mit» durchaus nicht erforderlich, die durch «ange-
sichts, vor» giebt den Sinn und ausserdem die altagyptische Auffassung vollig wieder. Aber
selbst wenn man den Sinn «mit» als feststehend annehmen wollte, so ist es noch ein grosser
Unterschied, ob man «mit» im Sinne von «in Begleitung von» odcr in dem von «enthaltend»
anwendet. Dieser letztere Sinn, den H. Piehl eingefuhrt liât,2 findet sich meines WissenS
fiir w. in den agyptischen Texten niemals, er widerspricht der Grundbedeutung der Pro-
position, welche man bei der Uebersetzung solcher Texte nie aus dem Auge verlieren darf,
und ist uni so unwahrscheinlicher, als der Aegypter fur «mit» im Sinne von «enthaltend»
eine besondere Proposition (cf. Beucsch, Grammatik, §. 253) besitzt. Unter diesen Um-
standen wird das Wort an uuserer Stelle auch fernerhin als Temporalpartikel aufzufassen sein-
Weiter ist zu beanstanden.die Wiedergabe von „ru.*^L^ durch «dont le cœur »c
1) In Folge dieser Grundbedeutung werden die mit eingeleiteten Satze in syntaktischen Con-
structioncn wie ein Wort bekandelt und wird das Verbum inîhnen ira Allgemeinen als ein als Subst<wtiv
gebrauchter Intînitiv anzusehen sein, auch in den Fallen, in welehen demselben ein Suffix angehiingt worde»
ist. So wàïe der Satz «die Gôtter lieben seinen Geruch. A (j (j A f\ ° wortlich zu fasse»
als «angesichts seines Kommens aus Punt», d. h. wenn er kommt. Beispiele hieffi^bletT^die Texte in grosser
Zahl. Genauer gedenke ich auf dièse und andere sich daran anschliessende Fragen in einer soit liingerer
Zeit vorbereiteten monographischen Behandlung der Praposition kJL und ihrer Verwendung cinzugchc"-
2) Auf p. 80 gibt er als Bedeutung «avec, à côté de», aber das Osirisbild ist hier nicht neben>
sondern in dem Naos dargestellt.