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Institut Français d'Archéologie Orientale <al-Qāhira> [Hrsg.]; Mission Archéologique Française <al-Qāhira> [Hrsg.]
Recueil de travaux relatifs à la philologie et à l'archéologie égyptiennes et assyriennes: pour servir de bullletin à la Mission Française du Caire — 8.1886

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Nr. 3-4
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Müller, Max Wilhelm: Einige griechisch-demotische Lehnwörter
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https://doi.org/10.11588/diglit.12255#0184
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ElNIGB GRIECHISCH-DEMOTISCHE LEHNWÔETER.

Ein merkwiirdiges Wort bietet die Stelle gn. rev. 3, 4:

«o-qv.l-qç, ein iceisser Stein ist das wie Garbana. Es giebt auch (rc) einen Stein, man pflegt
ibn zu machen1 aus sgëiïë ma. Die Art, von ibm zu wissen, ob er ecbt ist: du zerreibst ein
Avenig auf Wasser und du scbmierst es auf die Haut eines Menschen eine kurze Zeit, (so)
pflegt es luegzunehmen die Haut.»

Dièse Bescbreibung giebt die ganze Erklârung. Sie kann nur auf gebrannten Kalk
passen. Dass dieser av.=.^q gebeissen batte, kann icb aus keinem griecbiscben Worterbuch
belegen, allein die Erklârung, dass T/.surt die Zuriistung fur den Mauerstein, d. h. den Mortel
und dann iiberbaupt dessen Hauptbestandteil, den Kalk, bezeicbnet, ist wobl nicht allzu
gezwungen.

Nur kurz erwâbne icb 13, 25 ^^^^jT_//^/ ' 3 t-plëgë, worin man 7c\r,fr, «Wunde»

leicbt erkennen wird. Auf die intéressant en Varianten dièses Wortes werde ich anderswo
zurttckkommen. Revillout (Setna, Einl. S. 18) iibersetzt «blessure, plaie», aber aucb «mor-
sure de serpent», was dem Zusammenbang nicbt entspricbt. Ob Revillout das Wort in gleicher
Weise ableitet, ist nicht zu sagen, da er nicbts biezu bemerkt.

Sebr scbwierig ist gn. 20, 25:

«jwennl du bringst einige Bliiten von . . . auge [bel n . . ., Zeicben in der haufigen Gebeim-
scbrift des Gnostikers), wenn du sie bemerkt bast auf dem Orte des sptrmus ^ ^ ^, so bringst du
sie (herbei, Solange) sie (noch) zart sind (und tbust sie in ein Log II etc.).» Was soll cutpjAOS
beissen? Der Anlaut ra und die Endung p.oç zeigeu auf griecbiscben Ursprung, allein eine
solcbe Konsonantenbaufung ist flir griecbiscbe wie âgyptiscbe Zungen ein Unding.

1) Die Erklârung dieser Form gebe ich in einer demniichst erscheinenden Arbeit.
 
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