IM TEMPEL VON ABYDOS
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und somit in recht al te Zeit zuriickweisen. Es sei erinnert. an die Pachet von Speos
Artemidos ( (j ) \ die Hathor von rî-irït bei El-Kab, oder die Hathor « der
beiden Berge» von Gebelein2.
Nach einer Angabe von Brugsch, Dict. géogr., S. 48, gab es bei Memphis auch den
Kult eines I ^=^>^^^= l czzd. Vollkommen fehlt nun in unser Liste, viel-
L-n-^ I 1 aa^aaa © . r—I Q n n ©
leicht ans reiner Bequemlichkeit, die Angabe eines y 11 ^ das die andere Liste
Abydos, I, 35 b, noch am Ende hinter dem Nefertumheiligtum nennt, und zwar mit
einer hôheren Opferzahl an Feuerbecken (13) als das des Nefertum (11).
Dabei zeigen auch die eben genannten Zahlen, dass dièse zwei Tempel der Sechmet
und des Nefertum, ungleich bedeutender waren, als die vorher genannten Anhângsel
des Ptah-Sokarkultes, allerdings stehen sie den eigentlichen Ptah- und Sokarheilig-
tùmern bei de nach.
Damit schliessen beide Listen. Nicht genannt sincl ausserdem in unserer Liste
eine ganze Gruppe von anscheinend kleineren Heiligtûmern, die die Liste Abydos, I,
35 b, schon vorher gleich hinter dem ht-Skv einfugt und ^ ( [jjj]^'^^ Prjw bntjw die
« vorderen Bezirke » nennt. Sie weisen zusammen eine recht, betrâchtliche Opfer-
ration, 60 Stûck auf.
Vielleicht ist es also eine besondere Gruppe, die man wegen des einheitliclien
Charakters der Liste Abydos, I, 35 b, die hauptsachlich Sokarkultplâtze nennen will,
am ersten mit dem Sokarkult in Verbindung bringen mag ; sie kônnen etwa mit den
Umzûgen bei den Festprozessieren dièses Gottes zusammenhangen.
Eins zeigt uns unsere Liste auf s neue deutlich, vvie angstlich man gerade hier im
Sethostempel von Abydos bemùht ist, dem ganzen Panthéon Agyptens gerecht zu
werden und auch der niederen vielleicht sonst lângst vergessenen Lokalgôtter zu ge-
denken, — ein Charakterzug jener Zeit ùberhaupt, ein Rûckschlag nach den gross-
geizigen Bemùhungen um eine Einheitsreligion in der vorhergehenden Epoche. Echt
âgyptisch findet man sich nun wieder mit unzâhligen a Lokalformen » der grossen
Gôtter mit ail ihren gekùnstelten Beziehungen untereinander ab !
ABYDOS. SETHITEMPEL
Zimmer des Sokar. Linke Wand, obère Reihe.
(Siehe S. 74-76.)
1. Brugsch, Dict. géogr., S. 46.
2. Sethe, A. Z., XLVII, S. 44 f. Hier tritt in den Schreibung-en schon des neuen Keiches dieselbe
und l
Mischung von
DMD inr « Stein », kopt. (one,
ln-t « Wùstengebirge » auf.
/wwv\
recueil, xxxvii. — troisième sér., t. v. 10
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und somit in recht al te Zeit zuriickweisen. Es sei erinnert. an die Pachet von Speos
Artemidos ( (j ) \ die Hathor von rî-irït bei El-Kab, oder die Hathor « der
beiden Berge» von Gebelein2.
Nach einer Angabe von Brugsch, Dict. géogr., S. 48, gab es bei Memphis auch den
Kult eines I ^=^>^^^= l czzd. Vollkommen fehlt nun in unser Liste, viel-
L-n-^ I 1 aa^aaa © . r—I Q n n ©
leicht ans reiner Bequemlichkeit, die Angabe eines y 11 ^ das die andere Liste
Abydos, I, 35 b, noch am Ende hinter dem Nefertumheiligtum nennt, und zwar mit
einer hôheren Opferzahl an Feuerbecken (13) als das des Nefertum (11).
Dabei zeigen auch die eben genannten Zahlen, dass dièse zwei Tempel der Sechmet
und des Nefertum, ungleich bedeutender waren, als die vorher genannten Anhângsel
des Ptah-Sokarkultes, allerdings stehen sie den eigentlichen Ptah- und Sokarheilig-
tùmern bei de nach.
Damit schliessen beide Listen. Nicht genannt sincl ausserdem in unserer Liste
eine ganze Gruppe von anscheinend kleineren Heiligtûmern, die die Liste Abydos, I,
35 b, schon vorher gleich hinter dem ht-Skv einfugt und ^ ( [jjj]^'^^ Prjw bntjw die
« vorderen Bezirke » nennt. Sie weisen zusammen eine recht, betrâchtliche Opfer-
ration, 60 Stûck auf.
Vielleicht ist es also eine besondere Gruppe, die man wegen des einheitliclien
Charakters der Liste Abydos, I, 35 b, die hauptsachlich Sokarkultplâtze nennen will,
am ersten mit dem Sokarkult in Verbindung bringen mag ; sie kônnen etwa mit den
Umzûgen bei den Festprozessieren dièses Gottes zusammenhangen.
Eins zeigt uns unsere Liste auf s neue deutlich, vvie angstlich man gerade hier im
Sethostempel von Abydos bemùht ist, dem ganzen Panthéon Agyptens gerecht zu
werden und auch der niederen vielleicht sonst lângst vergessenen Lokalgôtter zu ge-
denken, — ein Charakterzug jener Zeit ùberhaupt, ein Rûckschlag nach den gross-
geizigen Bemùhungen um eine Einheitsreligion in der vorhergehenden Epoche. Echt
âgyptisch findet man sich nun wieder mit unzâhligen a Lokalformen » der grossen
Gôtter mit ail ihren gekùnstelten Beziehungen untereinander ab !
ABYDOS. SETHITEMPEL
Zimmer des Sokar. Linke Wand, obère Reihe.
(Siehe S. 74-76.)
1. Brugsch, Dict. géogr., S. 46.
2. Sethe, A. Z., XLVII, S. 44 f. Hier tritt in den Schreibung-en schon des neuen Keiches dieselbe
und l
Mischung von
DMD inr « Stein », kopt. (one,
ln-t « Wùstengebirge » auf.
/wwv\
recueil, xxxvii. — troisième sér., t. v. 10