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Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein [Editor]
Die Rheinlande: Vierteljahrsschr. d. Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein — 3.1901-1902

DOI issue:
Oktober 1901
DOI article:
Karpeles, Gustav: Ferdinand Freiligrath und Joseph von Radowitz
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.19302#0043

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in ^VrnsterclLln, 2li tllSli Aelol^t llncl kst cliesen
rnekr Qlallberl Aesebenlct, nls sis es vercüerren.
^ener beriebtete nsrnlieb, clnfs er ^ebn jsLbre
spster 8reiIiArLtb in üonclon bssnckt bätte, uncl
clnls clieser ikrn irn Qesprscbe Iol§enäes ZssaAt
KLtte: „Wissen 8ie, wsnn icb OernobrLt §e-
worbsn bin. Ons ASscbLb Ln bern lL§e, wo icb
äern LüniZ nnü üern 8r2ber20§ jsobsnn vor-
xestellt wLrcZ. ^ls icb irn einlLcbsn scbwsr^en
k'rLcb ins Vor^irnrner nnä in äen 8LLI bLin, wo
icb iLnter xoläbetrelste, besternts blerren iLncl,
SLb icb, ÜLls jecler 2N rnir bernber scbielte, wer
icb wobl sein Icönnte. Oiesen uncl jenen IcLnnte
icb : INLN nLnnte ineinen blLinen, Lber niernLncl
sprLcb rnit inir nncl icb clrncbte rnicb in eine
Lclce. b>L IcLin cler 8r2ber20§ clie Ikeibe entlLNA
Lucb ^n rnir nnc! nnterbielt sicb länAere 2eit init
rnir. ILLnrn war er weA, so ürsnAte sicb jscler-
rnsnn von äsrn Qescbineils sn rnicb, beZrnIste
rnicb nnü erinnerts sicb rnsiner. ^n jensrn
^VbencZ uncl in jener 8tnnc1e wLrü icb QernolcrLt!"

2u§e§eben, ÜLls cler ^u^encllreuncl cliese IVlit-
teilnnZ clss Oicbters trsn iin Qeäscbtnis bewLbrt
bLt, 2NAe§eben Lncb, äsls sicb irn Qeäscbtnis
k'reiliArstbs clie Lilcler nscb einern ^skr^sbnt
nocb ^enLn so wisclerASSpiexelt bLbsn, wie sie
sn jenern ^.bencl Ln ibrn vorüber^e^oZen sincl;
cler srste l'eil seiner IVIitteiIun§en bat clurcb üen
Iol§enc1en Lriel sicber sn ^.ntkenticitst erbeblicb
einZebnIst, clenn nscb jenern Qericbt soll k'rieüricb
Wilbelrn clen Oicbter lolAenäerrnsIsen Ln^ereclet
bsben: „^.K, Herr ürsiliArstb, 3ie sincl jL ein
V/einIcsnner. Ist Ibnen Lncb cler Qrünebsr^er
bsbsnnt?" ^.Is k'reiliArstb Iscbelncl verneinte,
SL^te äer LöniZ: „Os ZrLtnIisrs icb! Os §rLtn-
liers icb!" OLinit soll clss Qesprscb besnclst
Zewssen sein, welcbes Lncb cles Qicbters locbter,
Lstbe k'reiliArstb-Lroclrer, erst nensrcHnZs Wil-
belrn Qncbner nLcber^Lblt bst. (Qentscbe 8svne,
^.prilbelt igoi). Qncl nun ver§Ieicbe rnsn rnit
clieser 8elLtion äen entsprecbenäen ?sssns in
äsrn obiZsn Qriele k'reiliZrLtbs sn 8sc1owit2.
Lbenso nnwsbrscbeinlicb ist äas Qssprscb rnit
äein NLcblNLܧen Reicbsverweser Lr2berr:oA
^obLnn, äer I^rei1i§rLtb rnit clen Worten be§rulst
bnben soll: „k'rsut rnicb sebr, Herr 8reiIi§rLtb,
sie Icennen 2N lernen! Icb bLbs Ibren ^.bssver
^elesen!" 8r2ber20§^obsnn soll Llso clsn ^VbLSver
von ^nlins IVIosen, cler lcur^ vorber erscbienen
wnr, lür eine Oicbtunx k'reiliArLtbs §ebslten
bLben. TVncb cliss erscbeint rnir nncb clern
obi^en OLnbsLAnnAsscbreiben recbt nnwnkr-
scbeinlicb. In jeäern ÜLÜe ist clie QebsnptnnA
clss QioZrLpben (II. zi), ÜLls cler 16. 8epternber
1842 ein Wenäepnnkt in 8reiIi§rLtbs OicbtnnAen
biläete, äurck clen V/ortlLnt äieses Qrieles wiäer-
leZt. Qncbner bLt cliss nbriAens wobl selbst
bsrLNSAelunclen, wsnn er rneinte, clLls bei einern
lLn§SLin nnä NLturAsrnLls Wsrclenclen von einern
bestirnrntsn WencZepnnbt bLnrn clie Kscle ssin
bönne, nnä äLrnit bLt er NLcb rneiner IVlsinunA

äLS ILicbtiZe Aetrollen. k'reiÜArLtb ist wecler
NLcb einern LöniAS-QLlI nocb nLcb einer LbLrn-
pLAner-Lneips 2nrn OernobrLten Zeworclen. Lr
bst sicb iLNASLrn in lortscbreitenäer Lrbenntnis
2n Ireisren ^.nscbLnnnZen cZnrckxerunAen nncl
er bLt, NLcbcZern einrnLl clieser Lntwicbelnnxs-
ALnx bis 2n einern Aewissen ?nnlcte §sclieben
WLr, nicbt einen ^.nAenbliclc läebl Lus seinen
veränclerten Qesinnnn^en ^sinLcbt. Ü>LS Icsnn
ikrn Aewils nnr ^nr lübre Zereicben.

b>Ls 8ncb, von äern in äern obi^en Qriele
clie Recle, Inbrt äen litel: Larl IrnrnerinLnn.
Llätter cler 8rinnerun§ Ln ibn. HerLusASAeben
von k'. üreiIi§rLtb. 8tntt§Lrt. XrLbbs. 1842.
b>L3 Qeclicbt, clesssn üelctnre er 8sclowit2 be-
sonclers ernpbeblt, ist ÜLS 8cbluls§ec1icbt (8. 171
bis 78) jenes Lncbss, äLs 2N clsn bssten 3cböplnn-
§en üreib§rLtbs §ebört. Ls scblielst rnit äen
Versen:

„O6N l'vtsn Lkcrs, 861 itir 8cti1uriirri6r liriä,

O16 uricl 8tad nocd cl6n I^odond'Z'ori 8inc1,

Oi6 6w'§6ri d.i6dt63 vor§1üdri uri8r6r LLdri;

^.ri cl6r6ii Orukt, W6riri wir idr 2itt6rric1 riLdri,

Ilrri I6i86 W6iri6liü 6iri 06d6t 211 8tLrrirri6lri,

Wir kri8cd6ri IVIiit 1111 cl ri6ii6 IdLtdrakt 8Lrrirri6lri!"

Oie r'L§ebncbblLtter Lns InnnerrnLnns blLcb-
lnls bnclen sicb ebenÜL (3. 157—170). 8ie scbil-
clern ei§entlicb nnr ssine Linclrncbe beirn 8e-
sncb äes Qoetbe-IlLnses nnä äer 8ürsten§rnlt
in WeirnLr. 8s ist lnerbwürcli§, clLls nacb äer
VVieclereröllnunA clss Qoetbe-ÜLnses uncl äer Qrn-
wLncllnnA äesselben 2N einern bZLtionLlrnnsenrn
rnLn Ln cliese LnsAerieicbnets 8cbiIc1ernnA Irnrnsr-
rnLnns iLst ZLr nicbt ZsclLcbt bst. - b>LS Lnl
äen LöniZ be^üxlicbe „scbäne nnä wLbrs IVort"
IlNlnerrnLnns Lnl 8. 14g clissss Qucbss stebt in
einern Qriele clsssslben sn üen Lsn^Ier von
IVlüIler vorn 7. ^nni 1840, äer nLcb äern locls
8rieclricb IVilbelrns III. Aescbrieben ist, uncl bLt
lolZenüen WortlLnt: „8s ist wsbr, WLS ir§enä-
wo öbentlicb xesLZt woräen ist, eine ALN^e 2eit
§ebt rnit 8rieclricb IVilbelrn ÜLbin, eins nens
bricbt sn. — IVns wirä sis brin^en? — Oocb
rnuls rnLn rnit VertrLusn uncl HobnnnA clern
nenen Herrn bs§e§nen; ssine srstsn 8cbritte
bsbnnclen vollss, starbss Qelübl nnü ein eclles
IVesen."

Osr äritte 8riel 8reiIi§rLtbs, äer in^wiscben
NLcb 8t. Qosr über§esiec1elt wsr, Ln 8Läowit2:
iLntet lolZenclerrnLlsen:

„Hocbverebrter Herr Oberst!

IVie sebr 8ie rnicb clurcb Ibre wobl-
wollenäe ^Vntwort verbnnclsn bnben nncl wie
snlserorclsntlick es rnicb Ireut, ÜLls 8ie rneinen
8ntscblnls in cler blobLcbscbsn ^.nZelsAenbeit
billi§en nncl einern rnÜAlicben IVlilsverstsnclnis
clessslben ^.Ilsrböcbsten Orts vor^nben^en clie
QeneiZtbeit bLben wollen, Icsnn icb Ibnen ALr
nicbt sL§en. Icb lüble rnicb oräentlicb leicbtsr,
seit icb äie 8Lcbe in einer ^Vrt, clie Ibren
LeilLll bst, Zeorclnet weils nnä bitts 8ie,

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