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Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein [Hrsg.]
Die Rheinlande: Vierteljahrsschr. d. Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein — 3.1901-1902

DOI Heft:
Dezember 1901
DOI Artikel:
Moeller van den Bruck, Arthur: Grabbe und was von ihm bleibt
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https://doi.org/10.11588/diglit.19302#0215

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beiZetrL^en, als sie. Oss inuls §esLAt weräen,
8v 8ebr rriLir 8ie äern 8on8t 30 bescbiinpkten
rrrrcl ArLrr3Lirr versir>3Äirrter> Oicbter irrerr^cbbcb
§örrrrerr rrrL§. ZVber 8ie bsberr ibrr inisslcrs6itiert,
bsberr 8icb Ln 8eirrs 3cbwscksn AebarrAen, clie
8ie 30 Zrrt vsr8tLiiäer>, weil S8 irr riesenbLrktein
IVlLs88tsbe ibre si§srrerl bleirrerr v/Lrsn: baben
all 8eirren 8cb-wrrl3t, 8eine ver8tie§er> nrrti-
tbeti^cberr Senterrxerr, 8eins proinstksiscben
?brL3en, bornbn3ti8cben ZVtbeisrnen, ini^nntro-
pi^cbsn l'irnäen in3 bln§eirre38ene §ex>ris3en.
Lnr^, 8is bnbsn iirrirrer nncl irnrnsr wiecler §s-
rncle >In8 betont, wn3 von clenr Oicbter sicber-
licb nicbt blsibt; nncl 80 verLnInkst, cl3s8 rnnn
8cb1iss8licb ANN2 n11§ernein ben neAstiv-wsrtiAsn
Qrnbbe rnit Qrnbbe nberbnnxrt Z;1eicb3et2:te, äns8
er in clsn Iknk bnrn, clL8 §nn2 nncl nn38ck1ies8licb
2N 3ein, WN8 sr leiäer „nncb" wnr.

80 8o11en clenn kisr nnr eini§e LetrncbtnnAen
von nn1nnA8t 8teben, nl3 icb — nnck einern
bLlben IDnt^sncl ^nbren ^nin er8tenrnLl — Qrnbbe
wieäer 1-r8; nnä clie in clein Qlnnben rnnnclen:
er, nl3 Lr8cksinnn§, knbe nsben 8einen vislen
Qnvollborninenbeiten, Verfeb1nn§en uncl bloksen
ZVnsät^en §ewi88e 8scIent8LinIreiten clocb 80 §nn2
nncl in 80 §ros8ern vollern IVlnsse, äns3 ibn nns-
§eben nn8 ärrner rnncbsn biesse. Qncl 2war nnr
Wesentlicbes Lriner; äenn es sincl solcbe Leclent-
snrnlreiten, nber äie von äsn nnäeren blninen
Iceiner, nncl nninsntlicb Ireiner stärber versnxt.
8ie einrnnl blnrxustsllen, träZt äann vielleicbt
§1eicb2eiti§ nncl A3N2 von selbst ikr leil clL^n
bei, clnss clie nblicbe VVertun^ cles Oicbters vsr-
scboben nncl ibr 8cbwerpnnbt sicb wieäer rnekr
rnit clein 2entrnin seiner wnbren seeliscben
Wesenkeit clecben wircl.

In clsr Hnnptsscbe, scbsint rnir, tbnt bei
Ornbbe not, änss innn eine 8cbeicInnA in ^wei
8cbLksensperio<Zen vorninnnt, cleren erste rnnn
rnbi§ snllen Insssn bnnn, cln nn clis XVerbe, cZis
von ikr be^sicbnet werclen, nlls seine 8ckwäcben
bis 2N einsin Qrncle restlos §ebun<Zen sincZ.

Ons Zilt von seiner blnti^en ^n^snätrnAöclie
vorn „Her20Z Ibeoclor von Qotblnnä" so
sebr, clnls rnnn sie nberbanpt nicbt rnebr lessn
Icnnn. Weni§er wexen 6er 8cbsusslicblieiten
selbst, 6ie 6nrin AesLinrnelt sin6: es Ziebt einen
Qrn6, von 6sin nb 62s Met-ZsrrnLssiAe nnr nocb
nls 8ninine nn6 nicbt scblinnner nns nnser
Lrnpbnclen wirbt, nls ein einLi^er IVIorcl. Oer
LrieA ist 6ns Leispiel 6es Qebens. Oieser „Qotb-
1nn6" Iinnn 6ns 6er Oicktnn§ sein. blein, 6ns
8öse nn 6ern Ornrnn ist sine rnnsslose s^betorib,
snr 6ie 6ns Wort nnr 6a^n 6n 2n sein scbsint,
sicb selbst, nickt Oinxe, Wesenbeiten, Vor-
stellnnAsn nn82n6rüclcsn. Ls ist 2N 6enben, 6nss
ein wenixer tninnltnLriscker Qeist 6isse selben
Wnstbeiten Alnnbbnst snn6Linentiert nn6 propor-
tioniert in 8prncbe Zebrncbt KÄtte. 3o nbsr insrbt
rnnn nnr eine snnLtiscbe Qnst nn ikrer ZZänfnnA
Lns 8e1b8t2weclr; nn6 6ns Verclerben 6ieses

erstsn IVIonstrnins ist, cZnls Lrllsrüinxs Qi§nntisckes
6nrin losZerissen wurcle, nber wis errntiscbe
Llöcbe, un6 6nss 6sr IVlsissel seblt . . 6nss Qrnbbe
seine IVlenscbsn nicbt sein, son6ern nnr scbreien
Insst . . 6nss er nlles vorn Oicbter nn6 nber nncb
blicbts voin Lnnstler bnt. Vor 8cbi1Ier nn6 Qoetke
nn6 Znr vor 8bLbespenre wsre 6ns sin nner-
rnesslicbes Oobnnrent 6er Qitrerntur-Lvolntion §e-
wesen. blncb ibnen nn6 snr nns kente, 6ie wir
je6e 8or§e nn 6ie rnn6 AeprsAte ZZernnsnrbsitnnA
von IVIilien nn6 l^pns Aeset^t wissen wollen,
ist ss nnr 6ie let^ts ArossnrtiA nnsinni^e ZVns-
Zsburt 6ss 8tnrin- nn6 lDrnnA^eistes, wie sr 2nr
IVI-rr1owe-2eit ein erstes nn6 ^nr L1inZer-2eit ein
2wsites IVlnl Qenerntion wnr6s. IVIit 6ieser I^ern-
wirbnnZ innA 6ns OrLinn vor unserer rncbsckLn-
en6en LrinnernnZ steben. -^ns 6er blsks ist's
nicbts rnebr snr nns.

Onbei wnr ss bei Qrnbbe nicbt 6is ?bnntLsie,
6ie ins Riesenbnste nnswncbs, nickt 6is sicb
trnnscen6entLl vsrbnnpsencle, visionsre l'rnnrn-
snnbtion, 6ie 6is 8cbrnnlren 6es blntnrlicken
6nrcbbrncb, vielinekr 6er ?1nn, 6ie poetiscbe
Iclse, wie innn 2N seiner 2eit snAte, 6er prorne-
tbsiscbs Qecsnnbs, so 6nss Qrnbbe initbin kein
Lbnotilrer irn Zewübnlicben 8inne 6es Qesnbls-
nberscbwLNZes wnr — son6errr 6es XVillens.
Ons rreiZt sicb so recbt nn ssinern ^wsiten 8tncb,
6ern „Oon ^unn un6 k'nust". Oenn es ist ein
IZnerbörtes nrn 6en Qe6nnlren, 6ie bei6en ewi^en
IVlenscbbeitsreprüsentLrnten ^nsnrnrnenrnbrinAen.
Qns, 6ie wir ein pnLr IVIenscbennlter IVlo^nrt nn6
Qoetbe irn Llnte knben, ersckeint's vielleicbt
sirnpel nn6 selbstverstsn^licb, 6nss er 6nrnns
bnrn. Wenn wir nber be6snben, 6nss selbst ein
so verwe^ener Qsist wie L^ron nn6 ein so nb-
§rün6i§er wie Qennu sicb nn 6ie t^piscbe 8inn-
lickbeits- nn6 6ie tzipiscbs Qsisti§IceitstrL§ö6ie
nnr ^esoncZert wn^ten, rnnssen wir 6ocb stnt^iA
wer6en nn6 nns snZerr, wie es seinen tiekeren
Qrnncl bnbsn wir6, 6Lss es Aerncle wis6er 6ieser
Qrnbbs wnr, 6er 6ie titnniscke 8^ntkese unter-
nnbrn. Lr scbeint eiZsns sür 6ns LolosssZiscbe
^eboren. 8päter bat er nnr 6ie AewnltiZsten welt-
Zescbicktlicben LreiZnisse 2nrn 1?bernL> Aswüblt.
ülier, 6ns einxiZs IVlnI, 6nks er sicb nn ein so-
2N8L§en privntes rnncbte, rnnksten es Zleicb 6ie
tieksten nn6 Arnn6sÄt2licbsten 8^rnbo1e 6er
IVlenscbbsitsseels nn6 nnserer Ooppelnatnr sein,
6ie bei6en Qrproblerne sensnellen nn6 intelleb-
tnellen 8eins, 6ie er §s§eneinnn6er nusspielte.
Ons WnAnis Lrls solcbes: 6nss wir wissen 6ürksn,
Linsr WLr sinst unter nns, 6er cZen IVlnt bntte
sie nbrinwäAen nn6 ibr Qleicb^ewicbt berstellsn
2N wollen, nn6 6ns erbnbene Lewnkstssin, 6ns
uns 6ns WnZnis Lrls proinetbsiscbe Ibnt Zeben
rnnks - sie sin6 6ns Qrokss nn 6ieser 1'rnAä6ie
voin 6onjnnniscben nn6 knnstiscben In6ivi6nnin,
von 1'sinperLnnent nn6 8pekn1ntion. Onks sie Icünst-
leriscb iniss§1ücl:te, 6nks es scbliekslicb 6ocb nnr
bei 6er ZVntitbese blieb nn6 6ns QinrnL nls solcbes


iZ

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