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Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein [Hrsg.]
Die Rheinlande: Vierteljahrsschr. d. Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein — 3.1901-1902

DOI Heft:
Januar 1902
DOI Artikel:
Lord Byron und der Rhein
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https://doi.org/10.11588/diglit.19302#0355

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äüstsre Lckxvermut äes Oickters tritt in äieser
iricktnnA ssinss Interesses 2N 1?n§e, nnä 2UAlsick
g.nck cias nristoirrntiscks Qekükl, üns trot^ nller
lidernlen Qeistesnrt sicd nnwillknrlicd äen 2sn§en
ritterlicder VerZLNASndeit rinwenäet. IInü nickt
odne L^rnpLtkie! Oer von äern Qsn§ äer neneren
?olitilr, itirer IVIiscdnnA von QewslttliÄt nnü
?drnse nnAewiäsrts Oicliter sisdt in äsrn iranb-
ritter einen IVInnn, üer in nicbts kinter äsrn
inoüernen Lrobsrer Linrncbstekt: „Wns keklt ikrn?
Lines blols: Oie keile Lkronilr, üie sein !Qebsn
preist. . . Lein Herr: wnr §LN2 so knkn, sein
Wollen A3N2 so §roks." ^Vber nnck clns OenIcinLl
eines Lriexers äsr nensten 2eit ^iekt äen Oicktsr
Ln; es ist ÜLS IVlLrcsnns, ües rspnblibnniscken
Qsnersls, bei Loblen^. Hier sprickt üer k'rsikeits-
Icsrnpksr, sls üen sick L^ron fnklte; er rükrnt
IVIsrcenn nls „üer WeniZen Linen, äie üns ^rnt
r:n strnksn, üss k'reiksit ikren Lürnpsern knt
verlieken, nie übersckritten".

^Vbsr rnekr nls slles erksbt ikn üock üis
kerrlicke blLtnr ües ILKeintknls, in üer er üen
IVIenscken, wie Lckiller in seinern ?reis üer
LerZe, nnr Lls Verüerber betracktet.

,,Ou Lber, ^aricb^eircler, §1ÜQbse1'§er k'luss,

Ou 8trom cies 8e^eri8 tür cieiri scböries I-ariü!

Wie rrrrverZ'ärl^licb wäre cleiii Oeriuss,

Wenri ririr üer IVlenscb verscbonte üeirieri Ltraricl!"

Oie ei^sne LselencinÄl lölst üen Oicktsr nickt
rnken, nickt sick in üns tieke Qlüclc äer rsicken
blntnr versenlcen; seine QsäLnIcsn sckweilen 2nr
Heirnst ^nrüclc, rnit sller Qitterlceit, clie sie ikrn
in üas reben Z;einisckt kntte, — nnü in sinsrn
erZrsilenüen Iziriscken LrZuIs wenclet er sick nn
üie rüne nnä wünsckt sie tröstencl 3n seinsr
Leite 2n seken, üis LinriAs, äis nnter äen
nieüri§en ^.nAriken nnä Vsrleninünn^en un-
erscküttert ikrn VsrtrLnen nnü Verstününis be-
wnkrt kntte. Ls ist seine Ltislsckwester ^Vn§nstL,
üsr 3nck sonst eini^e ssiner reinsten nnü tielst
einplnnüenen Qeclickte §eltsn. Qsrnüe sn üisses
rnenscklick scköne nncl süle Verkültnis katte
sick üss einpürsnüste, iin k'instern sckleickenüe
Qereüe nnAelcnüpIt, — ^et^t 1ün§st wiüerle§t —
ÜLinLls nber nnwiüerleAbnr, weil es sick eben
nickt oHen ans Qickt wL§te.

„Ick bin Lllein," bebennt üer Oickter, nncl
so weni§ ikn Drnn§ nnü Lckwnll üer IVIenscken
nns üiessr Linsnrnlceit kernnsreilsen bsnn, so
sekr verinilst er üie, init üer allein er sick
innerlick verbnnüen lüklt. ^Vns üer Ilnnä einer
Lönsrin ernpIsnAt er Llnrnen, nber nickt lür
sick selber.

„Oie b,i1ien, wslcbe icb ernpbnZ',

8enü icb 2urn Qrusss üir ins Haus.

Wsrin aucb ibr Outt nncl 8cbni6l2 vsrZ'inZ',
Verscbrnäbs nicbt üen welben 8trLusL.

Icb bielt ibn bocb; icb weiss es ^a:

XVeirri üeine ^.rr^err balü ibn sebn,

Oariri ist rnir üeirre 8ee1e nab:

Qeseribteri kkarrpt68 wircl er stebn

blrrcl sprecben: Vorr üern 1?bLl ües I^beins

8cbicbt üissen Oruss seiri k^er2 ari cleiris." *

^Vllsirsi^eclerQLnäsckLlt sckiläert er lebenäix:
äen „tnrrnbs2inntsn OrLckenstein", „üie Nü§el,
reick nn Slüt' nnä rrnckt", „üen stol^en Ltrorn,
all üss ^Lndsrs 23nbsr§rnncl"; nbsr Llles rnlt
in ikrn LNAleick äns Qelükl ües lVlan^els, üss
Verrnissens kervor:

„Weriri üeirie lieberi ^.rr^err irur

blocb bolüer rriLcbten 8trorri oriü k'lur!"

Qrn so rnskr ist es ein 2enZnis lür üen
§ewLltiZen Linärncb, üen üer kkein nnl üen
Oickter kervorbrnckts, ÜLls nnck unter so wiüer-
streitenüen nnü c>n31enüen Qelüklen üie Lckän-
keit üer blntnr ikn üock 2N so be§eistertern
?reise entlacken Iconnte. Qnü nrn so rnerb-
würäiZ;er ist es, ^e „blnsisrter" nack üsr A6-
wöknlicksn ^.nIlLssnnZ üer viel urnkerZetriebene
Qorü sckon ÜLrnnIs wsr. Lckon in Z3N2 MNZen
^Lkren kntte er ^L üen Orient bsreist, ünrnnls
nock nickt wie spüter 3ul üie eüle LinlLckkeit
blnssiscker QnnüsckLlt nnü üie QrolsnrtiZbeit
Lntiber IrLÜitionsn AesckLnt, sonclern sick Lrn
pknntLstiscken lkei^ ües orientLÜscken Qebens
berLnsckt nnä bLlcl nrn Losporns, bLlü in üen
LlbLnssiscken QebirZsn IVlüke nnü Qennls in
bnntestern Wscksel nnä sckLrlstern Lontrast
ünrcklcostet. In wilürornLntiscken, Lbenteusr-
licken Qeüickten kstte er üickteriscke pkLntLsie
rnit reLlistiscker 8sobLcktnn§ Zernisckt, nnü Lls
Oickter üss „Qianr" nncl ües ,,XorsLren" wsr
er berükrnt Aeworüen. ^et^t ILIst er erlcennen,
ÜLls äie tiel sckrner^Iicken LrlLkrnn§en, üis er
ünrcklebt, Lnck Qeist nnä pkLNtasie ^eläntert
nnü erkobsn kLben, ÜLls er reinersn, einlLckeren
nnü tislsren Linürüclcsn 2N§3NAlick ^eworüsn.
Oer kkein bot ikrn üen srsten ^VnlLls, es ^n
beweisen; clnnn lol^te üer Qenler Lee, bLlü
VeneüiA, enülick ILorn, ÜLS ikrn vielleickt ÜLS
1'ielste seiner ?oesie sntlockt kLt. Oern I^kein
§iebt er seinen ^.bsckieü nockrnLls in stirninnnZs-
voll 2nsLrnrnenl38sencIen Versen:

„IVlancb anüres b.aric1 neriM: 8tvl2re 826N6N 8ein,

Ou trä§8t arit eirie Wrrrrcler^cbiirir §ereibt

8cbönbeit uriü IVlilü' unü ?racbt, üie Olorieri alter ^eit.

b1acb1ä88'§6 I^obeit, Llüte bürift'^er I^rrrcbt,

^cbirrrrrrerrrcler 8täüte wei33eri Wrüer^cbeirr,
k'luteriöeri 8trorri ririü bri8tre 8er§683cb1ricbt,

HocbwLlü urrcl ürirr üie §oti8cbeir -Vbteirr,

2acbi§ Oekel^e, üa8 üie 8rrr§bL8teirr

Oer IVlerr^cberi rracbäkkt, — rrrrcl irr üie^er Welt

Lirr kröblicb Völbcberr, ^lücblicb wie üer I^beirr."

O. HLrnLclc.

* Ois ÖbsrsetLUNA cisr Vsrss ist voir Oiläsmsistsr.

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