DOI Heft:
Februar 1902
DOI Artikel:Scheffler, Karl: Zur Psychologie der modernen Karikatur
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.19302#0425
Vorliede äer sLtiriscden ^VnscZrnclcsinittel deäient.
Iri cliessrn VorALNA ist nicdt eiris Änlserlicde
IVIoäs erdlicdsn, sondsrn sine innere dlot-
vvencüZdeit. Oer Kniclc ^wiscdsn clen Welt-
Aedidlen cler Vöter nncl 8ädns — von VVelt-
nnscdnnnnA Icnnn dier -wie clort nicdt wodl äie
ILecle sein — ist 2N Md ein^etreten, nls clnss rnLn
nnsere Lpocde eins Onter§LNAS2eit nennen clnrlte;
clas ^Vdstsrdsn voll^iedt sicd Zsränscdloser nncl
vor nllein iLNAsarner. Oie IVlerdrnLle clenten än-
ASASN nnl einen jener ÖdsrAÄNAe, äis nncd InnZern,
nnrnerlclicdern Rsikepro^eks einsn 2nstnncl Md
verwLnäeln.
Oie Väter nocd wnfstsn sick ein^uricdten; idre
VVeltdeArikfs nncl Qedensforclerunxen wnren ds-
sckeiclen, nder es liefs sick clnrnit leden. Idr
Lkristentnrn wnr weni§ inedr nls eine rnit Hu-
rnnnisinus notäürftix ^eküllte leere k'orin; ikre
802in1en ^nscdnnnnAen rndten, trot2 cler libernlen
^Vpotdeose, nnf urnlten ÖberlisfernnAen. Oie ILe-
Ii§ion wnr eins rnilcle LeldstxsrecdtiAlceit, clns
8o2ietäts§efükl in ^Vnkläsnn§ deAriffsner 2unft-
§eist. k'eine, spüte Lpi§onenZefüdIe Iconnten in
cler ^trnospdÄre reifsn, clie, clern 2weife1 nock
verscdlossen, vorn 3üüwincl cler Irncütion üurcd-
würrnt wnr. Oer Lnrnpf nrns Onsein wnr leicdtsr
2U füdren, weil er nnr pd^siscde ^nstren^nnZen
nncl cüe^Vdwsdr inni§ dslcnnnter Oefndrsn forüerte.
Oas Qewissen dlied rndi§; clie fnnntiscde iüenls
k'orüernnZ wnr nocd nicdt Innt ^eworäen, clis
^Ätsel cler 2eit Inststen nicdt sckwsr, §Ieicd
8orZsn, snf clern fZker^en nncl erreZten nicdt
dederiscd clie fnnstiscds dlenAier.
>Ve1cd nnäere üedensprodlerne dnden clie
jnnZe QenerLtion rnüncü§ ^eseden! ^sclel'dÄtiAlceit
ist Lll^ernLcd nns clen engen Lreisen ins Ireiden
<Zer Arofsen Welt Asxlitten, nncZ clie LlltäAlicdsten
Zi'rLAen, cZersn 8santwortnn§ nnsere dlotcZnrft
deisckt, 2win§en 2nr Lrlcenntnis, clnfs elie nlten
Wndrdeiten nickt lönAer wndr sincl, clie nlte
8itt1ickdsit nickt inekr stüt^IcrZktiA ist. Oer
plöt^Iicd erscdlossene Lüclc ins Weite 2win§t
2nr ILsvision cZer ererbten ^VnscdLnun^en, nncl
ÜL entcleclcen wir üüclcen, cüe clern 2weife1 will-
Icornrnens 2n6ncdtsorte werclen. Oie 8ünlen,
wonrit cüs Vüter clen rnorscden lernpel ^esicdsrt
kLtten, drLcden deirn ersten I^üttsln, nncl so de-
ZLNN cüe ^nxencl rnit seldstbewnfster XrLft nieüer-
2nreifsen nncl sicd seldst cler let^ten 2ndncdts-
orte 2N derLnden. Wie xern nncl frod verneint
cler nocd WLcdsencZs! 3eine 2erstörnnAskrsn<Ie
ist nnr eine ver^weikelte k'orrn cler 1?dLten1n8t.
Wie dLlü Ldsr ist Lncd solcde ^Vrdeit ZetkLN!
^set2t, NLcdclsrn äie ^nxsncl dlLnI: nncl dnr ÜLStedt,
scdwillt idr cüe 8eknsncdt, cZern nsuen üeben
einen neuen Arofsen Inkslt 2N Zeben, nncl clocd
ist IcLnrn nocd ein Wort xesLZt, ÜL8 clen ?tL<Z
wsisen Icsnn. In cüesern scdreclcücden OilernrnL
snckt sicd ^jscler Lin clnnlclen IZori^ont ein
lÜLclcerlicdt, cZas idrn 2is1 nncl I^icktnnA §eden
Icönnte.
^Vrn tisfsten ernpdnclet cler Xünstler clen 2wie-
spLÜ. ^s stärlcer sein üedens^efüdl ist, clesto
IclLrer rnerlct er cüe er2wnn§ene OnfrncdtdLrlceit.
2wiscden üsr VerZLN^enkeit, cüe Md dinter idrn
Lbisllt, uncl clsr 2nlcunft, cüs steil vor idrn Lnf-
steiZt, Luf scdinLlern ?fLÜs ein^eenAt, ist er clen
scdreclclicken 2wsife1n prsisAe^ebsn. Wer Ldsr
Icönnte iin ewi§en 2weifsl lebensfrod dleiden.
dls fol^t <Zie Litterlceit, nncl ^wiscdsn ^Vnsbrücden
von üetdLrZie uncl ntopiscder HokfnnnA wircl
cüe rnit clein L^nisrnns pkLntLstiscd spielenüe
QIsicdAÜltiAlceit xnr QrnncZstirnrnnnA cles üebsns.
Wie Zrols nncl LllAernein rnnfs <üe Ver^weidnnA
Lin IcZesZ sein, wsnn sicd cüe be§eisterunAsdereite
^nAencl §Lr nicdt rnedr tÄnscken lÄfst, wenn cüe
irn köcdsten 8inne proänctive IIInsionsfÄdiAlceit
in cler so^iLlen IVüsere frük^eitiZ ersticlrt. Oie
NLtürücken Qefüdle cler ^u§en<Z, LÜern k'Llscden
nn<1 Vsrrenlctsn Ze^enüder, sin<Z Qroll nn<Z Lin-
pörnnZ; in clern ^VnAendliclc erst, wo clsr Vsr-
stLncl cüe dknt^IosiZIceit unc! Qscderücdlceit jeclss
Lsrnpfss erlcennt, sckIÄAt cüs LntrüstnnZ in Hokn
nrn. Oie Qswsise rnüssen wskrdLfti§ einclrinAÜck
sein, cZsfs ^nnZe, leicdtder^iAe 8eelen ksst okne
Qexenwedr clsr HoiknnnAsIosi§Iceit erlisAen.
In 2eiten wskrer Xnltnr ist cüs Qrnncl-
stirnrnnn§ clsr Lunst cüe üedsnsfrencle. k'ür cüe
8stire ist ÜLnn nicdt Rsnrn; üesto rnedr für clen
Hnrnor. Lsicls nnterscdeiüen sicd irn wsssnt-
licdsten: cüeser ist dsjLdsncl, jene verneinsnü.
Oer IVIeister cles Hurnors rneistert stets Lncd ÜLs
LrkLbene. Lr ist ein pdilosopd, cler encllicde OinAe
Lls nisäere Wiüerspiels cles Lwi^en dninoristiscd
delencdtet, ist cler?ost, iin QsAensLt^ 2nrn pro-
SLiscden 8LtiriIcer. 8sin ReLÜtÄtsdewnfstsein ist
pdilosopdisck 2nsLininen§edLlten, wÄdrencl ÜLS
cles 8Ltirilcers lcritiscd pLr^elüert ist. dlnr wenn
cüe WsIIen «Zer Lultnr stol^ ÜLdin rLuscden, wircl
ÜLS 2ur 8Ltire verLnls^te Islent vorn reÜAiösen
ÖdersckwLNA ocler von cüon^siscder üedenslnst
rnit kortxerissen uncl poetiscd vereüelt. QsrLÜe
<Zie dlLtnren, cüe AleickerrnLfssn von <Zer kützs
uncl LÄlte cles Lrnpdnüsns LNASZrikfsn werclen,
drLncden k'üdrnnA nn<Z 3sldstdefrsinn§ <1urck
e ne sn^estive lües, urn sicd §LN2 sicd seldst
din^eden 2N üönnen. Wenn idnen solcde önter-
stütLnnZ fedlt, ernpdnüen sie idre Icünstleriscde
Irnpoten2 so Zrollenü, ÜLfs sie clern ^eitZeist ikr
Qn§1üclc — rnit einixern irecdt — 2nr ÜLst IsZen
nnä cüssen init cloppelt sckLrfen WLkken LNZreiken.
Ininitten <Ier ^nflösnnZ Zedört ein ZewLltixss
Qenie ÜL2N, nrn sls AestLltencler Lünstler Lnk
jenen ireikepnnlct 2n §elLn§en, wo <Zer Hninor
procln^iert wir<Z. Löclcün, «Zieser Lns clern ÜÄrrn
enropÄiscder psenclolcnltnr in itLÜeniscde Lin-
SLinIceit xedücktete Qion^sosnLtur, dLtte Hnrnor.
8ein ÜLcden erökknet clen Qüclc in cüe rLstlos
AebÄrenüe LwiZIceit. -Vnck cler 8Ltirilcsr Zisdt
?erspelctiven, sder cüe en§en rnorLÜscden so-
^ialer ?olerni!c. 8ein Qsdiet ist nrn cüs HÄlkte
Icleiner Lls ÜLS clss Hnrnoristen.
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Iri cliessrn VorALNA ist nicdt eiris Änlserlicde
IVIoäs erdlicdsn, sondsrn sine innere dlot-
vvencüZdeit. Oer Kniclc ^wiscdsn clen Welt-
Aedidlen cler Vöter nncl 8ädns — von VVelt-
nnscdnnnnA Icnnn dier -wie clort nicdt wodl äie
ILecle sein — ist 2N Md ein^etreten, nls clnss rnLn
nnsere Lpocde eins Onter§LNAS2eit nennen clnrlte;
clas ^Vdstsrdsn voll^iedt sicd Zsränscdloser nncl
vor nllein iLNAsarner. Oie IVlerdrnLle clenten än-
ASASN nnl einen jener ÖdsrAÄNAe, äis nncd InnZern,
nnrnerlclicdern Rsikepro^eks einsn 2nstnncl Md
verwLnäeln.
Oie Väter nocd wnfstsn sick ein^uricdten; idre
VVeltdeArikfs nncl Qedensforclerunxen wnren ds-
sckeiclen, nder es liefs sick clnrnit leden. Idr
Lkristentnrn wnr weni§ inedr nls eine rnit Hu-
rnnnisinus notäürftix ^eküllte leere k'orin; ikre
802in1en ^nscdnnnnAen rndten, trot2 cler libernlen
^Vpotdeose, nnf urnlten ÖberlisfernnAen. Oie ILe-
Ii§ion wnr eins rnilcle LeldstxsrecdtiAlceit, clns
8o2ietäts§efükl in ^Vnkläsnn§ deAriffsner 2unft-
§eist. k'eine, spüte Lpi§onenZefüdIe Iconnten in
cler ^trnospdÄre reifsn, clie, clern 2weife1 nock
verscdlossen, vorn 3üüwincl cler Irncütion üurcd-
würrnt wnr. Oer Lnrnpf nrns Onsein wnr leicdtsr
2U füdren, weil er nnr pd^siscde ^nstren^nnZen
nncl cüe^Vdwsdr inni§ dslcnnnter Oefndrsn forüerte.
Oas Qewissen dlied rndi§; clie fnnntiscde iüenls
k'orüernnZ wnr nocd nicdt Innt ^eworäen, clis
^Ätsel cler 2eit Inststen nicdt sckwsr, §Ieicd
8orZsn, snf clern fZker^en nncl erreZten nicdt
dederiscd clie fnnstiscds dlenAier.
>Ve1cd nnäere üedensprodlerne dnden clie
jnnZe QenerLtion rnüncü§ ^eseden! ^sclel'dÄtiAlceit
ist Lll^ernLcd nns clen engen Lreisen ins Ireiden
<Zer Arofsen Welt Asxlitten, nncZ clie LlltäAlicdsten
Zi'rLAen, cZersn 8santwortnn§ nnsere dlotcZnrft
deisckt, 2win§en 2nr Lrlcenntnis, clnfs elie nlten
Wndrdeiten nickt lönAer wndr sincl, clie nlte
8itt1ickdsit nickt inekr stüt^IcrZktiA ist. Oer
plöt^Iicd erscdlossene Lüclc ins Weite 2win§t
2nr ILsvision cZer ererbten ^VnscdLnun^en, nncl
ÜL entcleclcen wir üüclcen, cüe clern 2weife1 will-
Icornrnens 2n6ncdtsorte werclen. Oie 8ünlen,
wonrit cüs Vüter clen rnorscden lernpel ^esicdsrt
kLtten, drLcden deirn ersten I^üttsln, nncl so de-
ZLNN cüe ^nxencl rnit seldstbewnfster XrLft nieüer-
2nreifsen nncl sicd seldst cler let^ten 2ndncdts-
orte 2N derLnden. Wie xern nncl frod verneint
cler nocd WLcdsencZs! 3eine 2erstörnnAskrsn<Ie
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Wie dLlü Ldsr ist Lncd solcde ^Vrdeit ZetkLN!
^set2t, NLcdclsrn äie ^nxsncl dlLnI: nncl dnr ÜLStedt,
scdwillt idr cüe 8eknsncdt, cZern nsuen üeben
einen neuen Arofsen Inkslt 2N Zeben, nncl clocd
ist IcLnrn nocd ein Wort xesLZt, ÜL8 clen ?tL<Z
wsisen Icsnn. In cüesern scdreclcücden OilernrnL
snckt sicd ^jscler Lin clnnlclen IZori^ont ein
lÜLclcerlicdt, cZas idrn 2is1 nncl I^icktnnA §eden
Icönnte.
^Vrn tisfsten ernpdnclet cler Xünstler clen 2wie-
spLÜ. ^s stärlcer sein üedens^efüdl ist, clesto
IclLrer rnerlct er cüe er2wnn§ene OnfrncdtdLrlceit.
2wiscden üsr VerZLN^enkeit, cüe Md dinter idrn
Lbisllt, uncl clsr 2nlcunft, cüs steil vor idrn Lnf-
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von üetdLrZie uncl ntopiscder HokfnnnA wircl
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nn<1 Vsrrenlctsn Ze^enüder, sin<Z Qroll nn<Z Lin-
pörnnZ; in clern ^VnAendliclc erst, wo clsr Vsr-
stLncl cüe dknt^IosiZIceit unc! Qscderücdlceit jeclss
Lsrnpfss erlcennt, sckIÄAt cüs LntrüstnnZ in Hokn
nrn. Oie Qswsise rnüssen wskrdLfti§ einclrinAÜck
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Qexenwedr clsr HoiknnnAsIosi§Iceit erlisAen.
In 2eiten wskrer Xnltnr ist cüs Qrnncl-
stirnrnnn§ clsr Lunst cüe üedsnsfrencle. k'ür cüe
8stire ist ÜLnn nicdt Rsnrn; üesto rnedr für clen
Hnrnor. Lsicls nnterscdeiüen sicd irn wsssnt-
licdsten: cüeser ist dsjLdsncl, jene verneinsnü.
Oer IVIeister cles Hurnors rneistert stets Lncd ÜLs
LrkLbene. Lr ist ein pdilosopd, cler encllicde OinAe
Lls nisäere Wiüerspiels cles Lwi^en dninoristiscd
delencdtet, ist cler?ost, iin QsAensLt^ 2nrn pro-
SLiscden 8LtiriIcer. 8sin ReLÜtÄtsdewnfstsein ist
pdilosopdisck 2nsLininen§edLlten, wÄdrencl ÜLS
cles 8Ltirilcers lcritiscd pLr^elüert ist. dlnr wenn
cüe WsIIen «Zer Lultnr stol^ ÜLdin rLuscden, wircl
ÜLS 2ur 8Ltire verLnls^te Islent vorn reÜAiösen
ÖdersckwLNA ocler von cüon^siscder üedenslnst
rnit kortxerissen uncl poetiscd vereüelt. QsrLÜe
<Zie dlLtnren, cüe AleickerrnLfssn von <Zer kützs
uncl LÄlte cles Lrnpdnüsns LNASZrikfsn werclen,
drLncden k'üdrnnA nn<Z 3sldstdefrsinn§ <1urck
e ne sn^estive lües, urn sicd §LN2 sicd seldst
din^eden 2N üönnen. Wenn idnen solcde önter-
stütLnnZ fedlt, ernpdnüen sie idre Icünstleriscde
Irnpoten2 so Zrollenü, ÜLfs sie clern ^eitZeist ikr
Qn§1üclc — rnit einixern irecdt — 2nr ÜLst IsZen
nnä cüssen init cloppelt sckLrfen WLkken LNZreiken.
Ininitten <Ier ^nflösnnZ Zedört ein ZewLltixss
Qenie ÜL2N, nrn sls AestLltencler Lünstler Lnk
jenen ireikepnnlct 2n §elLn§en, wo <Zer Hninor
procln^iert wir<Z. Löclcün, «Zieser Lns clern ÜÄrrn
enropÄiscder psenclolcnltnr in itLÜeniscde Lin-
SLinIceit xedücktete Qion^sosnLtur, dLtte Hnrnor.
8ein ÜLcden erökknet clen Qüclc in cüe rLstlos
AebÄrenüe LwiZIceit. -Vnck cler 8Ltirilcsr Zisdt
?erspelctiven, sder cüe en§en rnorLÜscden so-
^ialer ?olerni!c. 8ein Qsdiet ist nrn cüs HÄlkte
Icleiner Lls ÜLS clss Hnrnoristen.
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