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I32

B. DIE GRIECHISCH-ÄGYPTISCHEN TONGEFÄSSE.

einen Punkt in einem Winkel aufweist, während der daneben durch zwei rote Linien
gebildete zweite Winkel durch einen Nadelzweig ausgefüllt wird (Abb. 142, 6). Ein
Tellerbruchstück derselben Gattung ist auf unserer Tafel XLIV, 3 reproduziert worden
und wird den engen Zusammenhang mit Fisch- und Punktrankenkanne deutlich machen.
Charakteristisch ist dieser ganzen Klasse, welche man in das 3. und 4. Jahrhundert
zu verweisen geneigt sein wird, die dunkelfarbige Ornamentik auf dem hellen Tongrunde,
der nur hier und da einen lichten Überzug erhält. Die Zeichnungen sind in der Regel
nur in den Konturen ausgeführt. Zur Fischkanne sei auf die Gefässe bei WALLIS,



Abb. 140.

Abb. 138—140. Weissgrundige koptische Teller.

S. 78, Fig. 166 verwiesen, auch 163 steht ihr in der Zeichnung des Fisches nahe, fügt
allerdings ausser reicherer Ornamentik noch andere Tiere, Zweifüssler und merkwürdige
Vierfüssler, hinzu.
Für ein früheres Exemplar dieser hellgrundigen Gattung möchte ich das Schulter-
stück halten, welches auf der Farbentafel XLIV,4 abgebildet ist. Hier fallen von der
Schulter Spitzblätter herab, und darunter ziehen sich Kugelranken hin, welche doch in den
kleinen, seitlich ausgesandten Ranken den Zusammenhang mit hellenistischer Ornamentik
bedeutend stärker empfinden lassen als die bisher besprochenen Gefässe. Aus diesem
Grunde wird man das Fragment für älter ansehen müssen.
Zu den hellgrundigen Gefässen sind ferner auch braune Teller zu rechnen,
welche mit einem ziemlich feinen weissen Überzug wenigstens im Innern versehen sind
(Abb. 138—140). Drei dieser Schalen werden nach Band I hier wiederholt. Ein viertes
Exemplar lieferten die SlEGLlNschen Ausgrabungen, dessen Form, Ton und Überzug noch
fein und gut sind. Im Innern werden schwarze, zentrifugale Strichelchen von zwei roten
Linien eingerahmt. Im Feld drei rote Punkte und drei verschlungene Ringe*, zwei schwarze
und ein roter. Das Mittelbild scheint eine menschliche Figur darzustellen. Rechts und
links zwei rote Ärmel, in der Mitte das weisse Gewand und Knöpfe. Hals und Kopf fehlen.
 
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