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134

B. DIE GRIECHISCH-ÄGYPTISCHEN TONGEFÄSSE.

hinunterzugehen haben. WALLIS 163 und 166 haben wir schon als später erkannt.
Für noch jünger möchte ich 164, 165, 167 und 169—171 halten, zu denen wir noch
einige SlEGLlNsche Proben hinzufügen können. In den Halbkreisen, zwischen und unter
denen die dargestellten Tiere, z. B. Fig. 164, 165 und 167, hindurchschlüpfen, erinnern
sie an koptische Skulpturen des 5.—7. Jahrhunderts, die auf romanische Architektur
vorausweisen (Strzygowski, Koptische Kunst, a. a. O.). Zu diesen Tieren müssen
wir unsere Fragmente Abb. 143 stellen, bei welchen die Ornamentik jedoch noch
regelloser gewesen zu sein scheint. Rhomben mit Netzmustern (WALLIS, Fig. 170)
bilden wir hier desgleichen ab (Abb. 143, 2). Diese Keramik, welche fortfährt, in Umriss-
zeichnung Tiere auf hellen, zum Teil weissüberzogenen Grund zu setzen, führt somit die
Keramik des 3. und 4. Jahrhunderts fort. Wenn wir sie dem 5. und 6. zuweisen, werden
wir nicht gar zu sehr fehlgehen.
Gewisse papierdünne, zum Teil grünliche Gefässe pflegen die Form der
SlEGLlNschen Fischkanne fortzusetzen und im Innern des Halses mit einem Sieb
versehen zu sein. Sie sind wohl schon arabisch, setzen althergebrachte Formen fort.
Das grosse schöne Stück Abb. 142, 10 ist jedenfalls arabisch. Die Keramik dieser
späten Zeit ist in einer grossen Anzahl von jetzt in Tübingen befindlichen Scherben
gefunden worden; viele Parallelen sind im Arabischen Museum in Kairo.
Die koptischen Vasen des 3.—7. Jahrhunderts lassen sich mit den mir zu Gebote
stehenden Mitteln noch nicht besser scheiden, als ich es im vorstehenden versucht
habe. Vielleicht dienen die Abbildungen dazu, eine künftige Lösung dieser Fragen zu
ermöglichen.
Aus den SlEGLlNschen Grabungen bilden wir folgende, zum Teil schon im Text
verwertete Fragmente ab:

Abb. 142.
1. Fragment von Hals und Schulter. Gelbbrauner Ton mit gelblichweissem Über-
zug und braunschwarzer Ornamentik. M. 3,5:5,55 D. 0,5. Aus U.
2. Abgebildet auf Tafel XLIV, Nr. 6.
3. Randfragment eines Tellers. Rötlichgelber Ton mit gelbem Überzug und
schwarzen Ornamenten. M. 5:6; D. 0,7. Aus V.
4. Abgebildet auf Tafel XLIV, Nr. 5.
5. Abgebildet auf Tafel XLIV, Nr. 4.
6. Fragment eines grossen Gefässes. Ungleich gebrannter grauer und roter Ton
mit fleischfarbigem Überzug. Die breiten Linien rot, Punkt und Zweige schwarz. Die
roten Streifen sind schwarz umrändert. M. 5:7; D. 0,7. Aus S.
7. Aus der Herold-Sammlung. Fragment eines Bechers der Form Tafel XL1I,
Nr. 2. Brauner Ton mit gelbem und rotem Überzug. In schwarzer Umrisszeichnung
ein Vogel nach links. Davor ein pflanzliches Motiv. M. 7:7; D. 0,5. Aus Alexandrien.
 
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