Dic Jubelwoche» der Revolntivu.
1. Dic Erbthciluilji zwischeu dcn Bolksstämmcn Oestcrrcichs.
Zwei Ereignisse werden auch in den scrnsten Zeiten bei der Be-
trachtnng der Wiener Märzrevolntion als Wnnder erscheinen und das
größte Staunen erregen: die Wiener Bevölkerung, welche soeben das
schwere Joch der alten Regierung gebrochen, die seststehenden, mächtigen
Gewalthaber zum Zittern gebracht hatte, sand nichts Eiligeres zu thun,
als sich unter die Herrschaft Unmündiger nnd Unverständiger zu beugen;
und es gab anch jetzt noch Männer, welche die Resignation besaßen, sich
an die Spitze der Geschäste zu stellen und Ministerposten anzunehmen.
Wahrend sich in den Provinzen ernste Ereignisse vorbereiteten, die
Zeichen, daß die Mehrzahl der österreichischen Volksstämme nicht dem
frnheren Regierungsshsteme, sondern dem Verbande mit dem Kaiserstaate
nberhaupt feindlich gesinnt sei, dentlicher und zahlreicher anstraten, prie-
sen die Wiener Bürger und Stndenten nm die Wette ihren eigenen
Heldenmnth und Freiheitssinn, ergötzten sich an den Spottgedichten,
welche dem flüchtigen Staatskanzler nachgesendet wurden B, und rasselten
mit den im Zeughanse empfangenen Waffen nm so kräftiger, je weniger
sie fürchten dnrsten, dieselben ernstlich zn gebrauchen. Solches Beginnen
Die Zahl der dein Fürsten Mctlcrnich oder Mitternachp wie ihn daS Vvlk da-
mals nannte — der Nniversitatsprediger Füster schrieb sich spatcr das Verdienst dieser
Umtaufe zu — nachgeschleuderten Kamphlete ist überaus betrachtlich. Auch bei sorg-
fältiger Forschung wird man auf kein einziges stoßen, welches sich durch Witz oder
Schärfe auszeichnet. „Das Nnkraut, aus Oesterreichs Blumengartcn herausgerissen",
„Metternich's Glück und Ende", „Was giebt's in der Hölle Neues?" diese und ähn-
liche Titel deuten ungefähr den Gehalt dieser Pamphletc an. Eine Parodie auf das
Vaterunser, welche mit den Wortcn anfing: „Vater Mettcrnich, Gott des Geldcs und
der Holle" galt für besonders gelungen. Daraus kann man auf die minder gelungenen
Producte schließen.
1. Dic Erbthciluilji zwischeu dcn Bolksstämmcn Oestcrrcichs.
Zwei Ereignisse werden auch in den scrnsten Zeiten bei der Be-
trachtnng der Wiener Märzrevolntion als Wnnder erscheinen und das
größte Staunen erregen: die Wiener Bevölkerung, welche soeben das
schwere Joch der alten Regierung gebrochen, die seststehenden, mächtigen
Gewalthaber zum Zittern gebracht hatte, sand nichts Eiligeres zu thun,
als sich unter die Herrschaft Unmündiger nnd Unverständiger zu beugen;
und es gab anch jetzt noch Männer, welche die Resignation besaßen, sich
an die Spitze der Geschäste zu stellen und Ministerposten anzunehmen.
Wahrend sich in den Provinzen ernste Ereignisse vorbereiteten, die
Zeichen, daß die Mehrzahl der österreichischen Volksstämme nicht dem
frnheren Regierungsshsteme, sondern dem Verbande mit dem Kaiserstaate
nberhaupt feindlich gesinnt sei, dentlicher und zahlreicher anstraten, prie-
sen die Wiener Bürger und Stndenten nm die Wette ihren eigenen
Heldenmnth und Freiheitssinn, ergötzten sich an den Spottgedichten,
welche dem flüchtigen Staatskanzler nachgesendet wurden B, und rasselten
mit den im Zeughanse empfangenen Waffen nm so kräftiger, je weniger
sie fürchten dnrsten, dieselben ernstlich zn gebrauchen. Solches Beginnen
Die Zahl der dein Fürsten Mctlcrnich oder Mitternachp wie ihn daS Vvlk da-
mals nannte — der Nniversitatsprediger Füster schrieb sich spatcr das Verdienst dieser
Umtaufe zu — nachgeschleuderten Kamphlete ist überaus betrachtlich. Auch bei sorg-
fältiger Forschung wird man auf kein einziges stoßen, welches sich durch Witz oder
Schärfe auszeichnet. „Das Nnkraut, aus Oesterreichs Blumengartcn herausgerissen",
„Metternich's Glück und Ende", „Was giebt's in der Hölle Neues?" diese und ähn-
liche Titel deuten ungefähr den Gehalt dieser Pamphletc an. Eine Parodie auf das
Vaterunser, welche mit den Wortcn anfing: „Vater Mettcrnich, Gott des Geldcs und
der Holle" galt für besonders gelungen. Daraus kann man auf die minder gelungenen
Producte schließen.