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zusammen 290.000, ferner Nr. 30 fünf Bilder, allegorische Figuren der fünf
Sinne, herkömmlich Taddeo Zuccaro genannt, 1,700.000, Nr. 31 und 32
zwei gute Bildchen aus der Hammiltongruppe, zusammen 260.000. Nr. 47
„Venezianische Schule“, Madonna auf Wolken und verehrt von mehreren
Heiligen, deren zwei, ein männlicher links, eine gekrönte Jungfrau rechts,
ganz vorn in Halbfiguren gesehen werden (wäre nach meiner Meinung auf
Sante Peranda zu prüfen — Abbildung , im Katalog), 360.000 Kronen. —
Unter den Neuerern Bedini: Der Zeichenlehrer 400.000, Al. Bensa: 200.000,
110 000, 85.000, Eduard Ender: Drei vornehme Damen (von 1851, H. 56,
Br. 48 cm) 1,100.000, Ludwig Hans Fischer: Ägyptische Landschaft 70.000,
Ant. Hansch: Hochgebirgslandschaft 36.000, Haunold: drei Landschaften
5000, 2600, 1600, J. H. Koekoek: Schiffer im Sturm 150 000, Andreas Lach:
Stilleben 240.000, Jos. Lauer: Stilleben 64.000, Adalbert Schäffer: Stilleben
125.000, Karl Schönbrunner: Szene aus dem ersten Kreuzzug (großes
Bild) 155.000.
Bei Sal. Kende gab es Anfang Dezember 1921 folgende Preise, die
in Anbetracht des unglücklichen Zusammentreffens der Versteigerung mit
den Stunden der Plünderung ganz. ansehnlich genannt werden müssen.
220.000 K wurden von einer kleinen altdeutschen Tafel mit knieendem
Stifter und wappenhaltendem Engel erzielt (Nr. 29, Abbildung im Verzeich- .
nis). Das Bildchen: Canal grande in Venedig von H. Faucher brachte
105.000 K, Edm. Harburgers: Lachender Bauer 200.000, der prächtige Hore-
mans 540.000 (signiert und datiert „J. Horemans 1764“), Jos. Kinzel: Im
Wirtshaus 400.000, Jean L. van Kuyck: Aufbruch zur Arbeit 400.000, zwei
gute süddeutsche kleine Altarflügel, einer mit Abendmahl, der andere mit
dem Ölberg 370.000 und 360.000, ein Stilleben mit Fischen von G. Recco
100.000. Rudolf Altsche Aquarelle erzielten 320.000, 400 000 und 210.000 K.
Es waren Ansichten der Kapisfranskanzel am Wiener Stephansdom aus dem
Jahr 1869, eine Ansicht des Maria-Theresien-Denkmals und eine Grazer
Ansicht aus dem Jahr 1844, und zwar der alte Bahnhof und im Hintergrund
der Schloßberg, fesselnd durch den Kunstwert und auch durch die orts-
geschichtliche Bedeutung.
— Das Hauptstück dieser Versteigerung, ein hervorragendes Bildnis
eines hohen Offiziers aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts, blieb
unverkauft. Man hatte die allgemeine Gruppenbenennung Frans Pourbus d. J.
dafür gewählt. Ich vermute, daß es sich um ein ungewöhnlich gutes Werk
des Lorenz Strauch handelt.
Die Preise bei Schidlofs Versteigerungen waren wieder nach deutsch- i
österreichischen Begriffen zumeist ansehnlich. Wenn Ausländer hier gekauft
haben, sind sie sehr billig zu guten Bildern gekommen. Bei der Auktion
Jakob Schröfl in der zweiten Hälfte Oktobers, sie ist schon im vorigen
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zusammen 290.000, ferner Nr. 30 fünf Bilder, allegorische Figuren der fünf
Sinne, herkömmlich Taddeo Zuccaro genannt, 1,700.000, Nr. 31 und 32
zwei gute Bildchen aus der Hammiltongruppe, zusammen 260.000. Nr. 47
„Venezianische Schule“, Madonna auf Wolken und verehrt von mehreren
Heiligen, deren zwei, ein männlicher links, eine gekrönte Jungfrau rechts,
ganz vorn in Halbfiguren gesehen werden (wäre nach meiner Meinung auf
Sante Peranda zu prüfen — Abbildung , im Katalog), 360.000 Kronen. —
Unter den Neuerern Bedini: Der Zeichenlehrer 400.000, Al. Bensa: 200.000,
110 000, 85.000, Eduard Ender: Drei vornehme Damen (von 1851, H. 56,
Br. 48 cm) 1,100.000, Ludwig Hans Fischer: Ägyptische Landschaft 70.000,
Ant. Hansch: Hochgebirgslandschaft 36.000, Haunold: drei Landschaften
5000, 2600, 1600, J. H. Koekoek: Schiffer im Sturm 150 000, Andreas Lach:
Stilleben 240.000, Jos. Lauer: Stilleben 64.000, Adalbert Schäffer: Stilleben
125.000, Karl Schönbrunner: Szene aus dem ersten Kreuzzug (großes
Bild) 155.000.
Bei Sal. Kende gab es Anfang Dezember 1921 folgende Preise, die
in Anbetracht des unglücklichen Zusammentreffens der Versteigerung mit
den Stunden der Plünderung ganz. ansehnlich genannt werden müssen.
220.000 K wurden von einer kleinen altdeutschen Tafel mit knieendem
Stifter und wappenhaltendem Engel erzielt (Nr. 29, Abbildung im Verzeich- .
nis). Das Bildchen: Canal grande in Venedig von H. Faucher brachte
105.000 K, Edm. Harburgers: Lachender Bauer 200.000, der prächtige Hore-
mans 540.000 (signiert und datiert „J. Horemans 1764“), Jos. Kinzel: Im
Wirtshaus 400.000, Jean L. van Kuyck: Aufbruch zur Arbeit 400.000, zwei
gute süddeutsche kleine Altarflügel, einer mit Abendmahl, der andere mit
dem Ölberg 370.000 und 360.000, ein Stilleben mit Fischen von G. Recco
100.000. Rudolf Altsche Aquarelle erzielten 320.000, 400 000 und 210.000 K.
Es waren Ansichten der Kapisfranskanzel am Wiener Stephansdom aus dem
Jahr 1869, eine Ansicht des Maria-Theresien-Denkmals und eine Grazer
Ansicht aus dem Jahr 1844, und zwar der alte Bahnhof und im Hintergrund
der Schloßberg, fesselnd durch den Kunstwert und auch durch die orts-
geschichtliche Bedeutung.
— Das Hauptstück dieser Versteigerung, ein hervorragendes Bildnis
eines hohen Offiziers aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts, blieb
unverkauft. Man hatte die allgemeine Gruppenbenennung Frans Pourbus d. J.
dafür gewählt. Ich vermute, daß es sich um ein ungewöhnlich gutes Werk
des Lorenz Strauch handelt.
Die Preise bei Schidlofs Versteigerungen waren wieder nach deutsch- i
österreichischen Begriffen zumeist ansehnlich. Wenn Ausländer hier gekauft
haben, sind sie sehr billig zu guten Bildern gekommen. Bei der Auktion
Jakob Schröfl in der zweiten Hälfte Oktobers, sie ist schon im vorigen
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