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Zehntes Kapitel. Fahrt nach Orleans. Tours.

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Zehntes Kapitel.
Orleans und die französische Renaissance.
Eisenbahn von Poitiers nach Tours und Orleans. Nördliches Klima. Nördlicher
Stadtcharakter. Platz du Martroi und die Statue der Jeanne d'Arc. Die Ka-
thedrale St. Croir. Anlage unter Philipp dem Schönen. Zerstörung. Wie-
deraufbau unter Heinrich IV. Treue im Stil. Fa<^ade, Thürme. Längen-
richtung. Inneres. Besteigen der Kathedrale. Rundblick. Lauf der Loire.
Die Stadt selbst. Geographische Bedeutung von Orleans. Anderer Punkt an
der Loire. Gien. Die große Wasserstraße. Das altgallische Genabum seit Cä-
sar. Ist Gien oder Orleans Genabum? Der Name ^urslmnensls civllas.
Namenänderungen in Gallien. Römische Alterthümer in Orleans. Attila und
der h. Anianus von Orleans. Kirche St. Aignan. Krypta. Kirchlicher Cha-
rakter. Orleans als königlicher Sitz. Le ClMelet. Das Bürgerthum. Eng-
lische Belagerung 1429. Die loyale Devise. Die Wissenschaft. Gründung
der Universität. Sammelplatz des deutschen Adels. Privilegien der deutschen
Nation. Äußeres Bild des altbürgerlichen Wohlstandes. Häuser der ersten
Renaissance. Fa?ade. Hof. Inneres. Zusammenhang mit der französischen
Kunst der Zeit. Die königlichen Schlösser. Das alte Hotel de Ville, jetzt
Must'e. Sammlungen. Mittelalterliches. Renaissance. Kleinarbeit. Die
Gemäldesammlung. Kardinal Richelieu. Italienische Bilder. Fahrt von Or-
leans nach Paris.

Schon einige Stunden arbeitete die Lokomotive in gleichgemesse-
nem Takte; aus dem engen Thale des Boivre und Clain waren wir
längst herausgetreten, im Mondenscheine lagen die immer weiter sich
ausbreitenden Flächen der Touraine, unterbrochen von Wald und Hü-
geln, dumpf rollte es nacheinander über einzelne Strecken, kaum ward
der Name der Flüsse, die wir in kurzer Zeit überschritten, der Vienne,
des Indre, des Cher vom Nachbar im Coupe uns genannt. In Chatelle-
rault, der Stadt der Eisenarbeiter, bestürmte man am späten Abend uns
noch mit dem Verkauf von Messern oder ganzen Bestecken. Wir sind in
Tours, aber nur in dem neuen, großartig construirten und eleganten
Bahnhofsgebäude; die Stadt des H. Martinus, einst das Ziel von tau-
send Pilgern, dann der Mittelpunkt der unter Ludwig XI erblühenden
Industrie Frankreichs, der Schauplatz des glänzenden und heiteren Hof-
 
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