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Zwölftes Kapitel.
Zwölftes Kapitel.
A n t w c r p en.
Ankunst. Befestigungen. Straßenleben. Die Schelde. Die kleinen Häfen. Die
Bassins. Der Handel von Jetzt und Einst. Das HansahauS. Das hessische
Haus. Hof von Liere. Die Börse. Überblick über die Stadt und ihr geschicht-
liches Wachsthum. Denkmale des städtischen Wesens. Rathhaus. Innungs-
häuser. Wasserstaus. Jetzige Stadtverwaltung. Die Kirchen und die kirch-
liche Kunst. Architektonischer Charakter. Dom. St. Jakob. Bilder von
Rubens. St. Andreas, St. Paul und die Plastik. St. Antoine. Markgra-
fenkapelle. Protestantische Kirche. Sammlungen. Das Museum. Allgemeine
Ausstellung. Die Kunstschule. Privatsammlungen: des Herrn Wuyts, Ger-
truyn, Baley, Molly. Die Plantinische Druckerei. Das jetzige literarische
Leben. Der zoologische Garten. Privatleben: Flamländer. Das Französische.
Die Deutschen.
Belgien ist wie geographisch, so politisch und culturgeschichrlich
das wichtigste Mittelglied zwischen Frankreich und Deutschland. Auch
der Hauptstrom der nach Frankreich reisenden Deutschen bewegt sich
durch dasselbe; aber nur wenige Stunden, höchstens Tage verweilt
meist in fieberhafter Unruhe der Fremde, dem in Paris sein Reiseziel
gesteckt ist, ans diesem gleichsam neutralen Boden. Ihm bringt die
Oberfläche des öffentlichen Lebens das Fremde, Romanische meist so
rnarkirt entgegen, daß er schon im Bereiche französischer Nationalität
zu sein glaubt und doch sieht er sich bei jedem Abweichen von dem ge-
wöhnlichsten Fremdencurse und selbst auf diesem plötzlich wohl wieder
umgeben von ganz germanischen Gestalten, Sitten und Klängen. Und
wird er nach längerem Verweilen in Frankreich etwa durch eine Fahrt
mit dem Nachtzug aus dem Pariser Leben, wie im Traume, uach
Brüssel und in eine belgische Reisegesellschaft versetzt, so wird in grel-
ler, fast komischer Weise hinter französischer Sprache und Form das
eigenthümlich Flämische ihm entgegenschauen, er wird den Eindruck,
daß er selbst mit seinem Heimathsgefühl, mit heimischer Sitte und Ge-
wohnheit diesen Menschen unendlich viel näher stehe, als den Fran-
zosen, unmittelbar empfangen.
Zwölftes Kapitel.
Zwölftes Kapitel.
A n t w c r p en.
Ankunst. Befestigungen. Straßenleben. Die Schelde. Die kleinen Häfen. Die
Bassins. Der Handel von Jetzt und Einst. Das HansahauS. Das hessische
Haus. Hof von Liere. Die Börse. Überblick über die Stadt und ihr geschicht-
liches Wachsthum. Denkmale des städtischen Wesens. Rathhaus. Innungs-
häuser. Wasserstaus. Jetzige Stadtverwaltung. Die Kirchen und die kirch-
liche Kunst. Architektonischer Charakter. Dom. St. Jakob. Bilder von
Rubens. St. Andreas, St. Paul und die Plastik. St. Antoine. Markgra-
fenkapelle. Protestantische Kirche. Sammlungen. Das Museum. Allgemeine
Ausstellung. Die Kunstschule. Privatsammlungen: des Herrn Wuyts, Ger-
truyn, Baley, Molly. Die Plantinische Druckerei. Das jetzige literarische
Leben. Der zoologische Garten. Privatleben: Flamländer. Das Französische.
Die Deutschen.
Belgien ist wie geographisch, so politisch und culturgeschichrlich
das wichtigste Mittelglied zwischen Frankreich und Deutschland. Auch
der Hauptstrom der nach Frankreich reisenden Deutschen bewegt sich
durch dasselbe; aber nur wenige Stunden, höchstens Tage verweilt
meist in fieberhafter Unruhe der Fremde, dem in Paris sein Reiseziel
gesteckt ist, ans diesem gleichsam neutralen Boden. Ihm bringt die
Oberfläche des öffentlichen Lebens das Fremde, Romanische meist so
rnarkirt entgegen, daß er schon im Bereiche französischer Nationalität
zu sein glaubt und doch sieht er sich bei jedem Abweichen von dem ge-
wöhnlichsten Fremdencurse und selbst auf diesem plötzlich wohl wieder
umgeben von ganz germanischen Gestalten, Sitten und Klängen. Und
wird er nach längerem Verweilen in Frankreich etwa durch eine Fahrt
mit dem Nachtzug aus dem Pariser Leben, wie im Traume, uach
Brüssel und in eine belgische Reisegesellschaft versetzt, so wird in grel-
ler, fast komischer Weise hinter französischer Sprache und Form das
eigenthümlich Flämische ihm entgegenschauen, er wird den Eindruck,
daß er selbst mit seinem Heimathsgefühl, mit heimischer Sitte und Ge-
wohnheit diesen Menschen unendlich viel näher stehe, als den Fran-
zosen, unmittelbar empfangen.