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B o r r e d e.

Die Reise, deren Anschauungen die Ausgangspunkte zu dem vor-
liegenden Werke bilden, ward in den Monaten September, Oktober
und November 1852 gemacht. Die kleine Hälfte des hier behandelten
Stoffes ist bereits in einer Reihe von Aufsätzen des „Auslandes" in den
Jahrgängen 1843 und 1844 dargestellt, die mannigfacher Anerken-
nung sich zu erfreuen hatten und der literarischen, in „Charakterbil-
dern" unermüdlichen Industrie — natürlich mit Verschweigung des
Namens des Autors beim Abdruck — nicht entgangen sind. Diese
erscheinen hier noch vielfach umgearbeitet und erweitert als Theile ei-
nes größeren Ganzen, für das der Verf. ein etwas bleibenderes und
tieferes Interesse in Anspruch nehmen zu dürfen hofft, als es die große
Masse der in unerschöpflicher Fülle aufwachsenden heutigen Reiselite-
ratur zu erwecken befähigt ist.
Nicht als ob er seine eigene Person für besonders interessant und
wichtig hielt, um von ihr, ihren äußeren Begegnissen, ihren inneren
Zuständen, um von Stimmungen des Augenblicks und aufgeputzten,
halbwahren Gefühlserregungen lang das Publikum zu unterhalten.
Nein, vielleicht umgekehrt, gerade weil es ihm vor allem voller Ernst
gewesen ist, die Objekte recht einfach in aller ihrer Mannigfaltigkeit
auf sich wirken zu lassen und so wirklich aus der Anschauung zu ler-
nen und seinen geistigen Horizont zu bereichern, weil er dann nicht
Mühe und Arbeit gescheut, seine Anschauungen an den bereits von
andern errungenen und dargelegten Schatz heranzutragen und eine
strenge und besonnene Kritik zu üben. Es mußten ihn dabei gewisse,
aus seinem ganzen Beruf und Wesen hervorgehende Gesichtspunkte
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