Anmerkungen und Erkurse.
573
Von den 8 Gespannen des Circus, deren je 2 einer Farbe (blau, weiß, grün,
roth) angehören, ist ein rothes und Weißes eben zusammengestürzt. Die Einzelhei-
ten sind sehr genau vorgesührt; in den 2 Reihen der ans der Spina befindlichen, die
Umläufe anzeigenden 7 Eier find je 3 bereits hinaufgeschoben; an dem einen ist
der Diener noch mit dem Hinanfschieben beschäftigt.
Von spätrömischen Sarkophagrelicfs sah Millin nur einen aus Arles stammen-
den, mit der kaly do nischen Jagd, im Hause der Mlles de la Balmodiöre
und erwähnt einen ebenfalls von Arles stammenden altchristlichen, den er nicht ge-
sehen. Jetzt befindet sich im Hofe von St. Pierre ein spätrömischer Sarkophag,
bei der Restauration von St. Jrens'e unter dem Treppenabsatz schon aufgesunden,
25 Jahre später von Comarmond neu entdeckt, ausgegraben und zusammengesetzt,
cks Gaucks." I^on. 184?' mit Abbildung. Zell in Heid. Jahrb. 185P n. 22. Stoff
Parischer Marmor, Maße: Länge der Vorderseite 2 M. 27 C., Höhe IM. 12 C.,
Dicke 1 M. 3 C. mit der Sculptur, Größe der Personen, der großen 1 M. bis
80 Cent,, der kleinen 20 — 40 Cent. Stil des Hantrelief mager bei großer Über-
füllung aber einzelnen, trefflichen Motiven. Gesichter und andere Körpertheile sehr
verstümmelt. Dargestellt ein Siegeszug von Bacchus und Ariadne (vgl. den
farnes. Sarkophag in Neapel bei Gerh. Ant. Bildw. t. 112, 1, den indischen Bacchus-
zug auf Sarkophagdeckel im Vatican (8ala cki OiAs n. 228), im ?io Gsm. 1, 33).
Von links nach rechts : Bacchantin mit entblößtem rechten Schenkel und Brust,
Knotenstock schulternd, dann der reich arabescirte Wagen von zwei großen Panthern
gezogen, die von je einer kleinen, auf ihnen sitzenden Gestalt geleitet werden. Auf
dem Wagen Ariadne zuvorderst, ihr angelehnt Bacchus, beide im Diadem, jeder-
lei der rechten Hand einen Stab oder Zweig. Hinter dem Wagen und oberhalb er-
scheinen drei weibliche Figuren, geflügelte Victoria mit Palmzwcig, ruhig stehende,
bacchantische Gestalt mit Epheukranz, deren Linke einen Gegenstand hielt, vorwärts
eilende, begeisterte Bacchantin (Negerin falsch von Comarmond genannt wegen der
ungeschickten oder verstümmelten Kopfbildung). Als Führer des Wagens schreitet
voran ein ältlicher Pan mit Pedum, hinter dem der hohe Hals eines Kamels oder
Giraffe erscheint. Weiter rechts ein Elephant mit schräg gemustertem Körper, einen
Reiter tragend, der mit stark gelocktem Haar in eng anschließendem Ärmelgewand
und Beinkleidern mit Mantel die Arme auf dem Rücken gefesselt hält. Hinter ihm
kommt ein zweiter Reiter auf Kamel in gleichem Äußern. Ein alter Silen bildet
den Übergang zur äußersten Gruppe, rechts ein jugendlicher Satyr umfaßt den vor-
wärts fallenden, trunkenen Herakles, der begehrlich nach der ihm hingebend ent-
gegentretenden, weiblichen Gestalt mit großenteils entblößtem Körper (natürlich
nicht Hebe) den Arm ausstreckt. Eine Andeutung des Felsens mit Höhle schließt
die Scene, die durch Schaf, Ziegenbock und ruhende Nymphe in kleinem Maßstabe
belebt ist. Unter der Hauptscene noch 7 kleine Gestalten vertheilt, darunter Satyr
einem Pan den Dorn ausziehend, ein Syrinrbläser, ein springender Pan, kleine
bekleidete Gestalt auf einem Löwen, Schlauch tragender Knabe, ein vor Herakles
mit gebogenem Knie hineilender Knabe. Die Seitenflächen sind sehr flach und stil-
los ausgesuhrt: je eine Gruppe, hier von leierspielendem Satyr und im Tanzschritt
gehender Bacchantin bei brennendem Altar, dort von springendem Pan und Tam-
burin schlagender Bacchantin mit der mMioa dabei.
Die Zahl der Marmorwerke im Antikenkabinet ist nicht bedeutend. Zwei
Marmorköpfe in la Dcserte, einer Gegend des Stadttheils Croir rousse gefun-
den, aus parischem Marmor, wie es mir schien und von guter, nicht glatter Arbeit:
573
Von den 8 Gespannen des Circus, deren je 2 einer Farbe (blau, weiß, grün,
roth) angehören, ist ein rothes und Weißes eben zusammengestürzt. Die Einzelhei-
ten sind sehr genau vorgesührt; in den 2 Reihen der ans der Spina befindlichen, die
Umläufe anzeigenden 7 Eier find je 3 bereits hinaufgeschoben; an dem einen ist
der Diener noch mit dem Hinanfschieben beschäftigt.
Von spätrömischen Sarkophagrelicfs sah Millin nur einen aus Arles stammen-
den, mit der kaly do nischen Jagd, im Hause der Mlles de la Balmodiöre
und erwähnt einen ebenfalls von Arles stammenden altchristlichen, den er nicht ge-
sehen. Jetzt befindet sich im Hofe von St. Pierre ein spätrömischer Sarkophag,
bei der Restauration von St. Jrens'e unter dem Treppenabsatz schon aufgesunden,
25 Jahre später von Comarmond neu entdeckt, ausgegraben und zusammengesetzt,
cks Gaucks." I^on. 184?' mit Abbildung. Zell in Heid. Jahrb. 185P n. 22. Stoff
Parischer Marmor, Maße: Länge der Vorderseite 2 M. 27 C., Höhe IM. 12 C.,
Dicke 1 M. 3 C. mit der Sculptur, Größe der Personen, der großen 1 M. bis
80 Cent,, der kleinen 20 — 40 Cent. Stil des Hantrelief mager bei großer Über-
füllung aber einzelnen, trefflichen Motiven. Gesichter und andere Körpertheile sehr
verstümmelt. Dargestellt ein Siegeszug von Bacchus und Ariadne (vgl. den
farnes. Sarkophag in Neapel bei Gerh. Ant. Bildw. t. 112, 1, den indischen Bacchus-
zug auf Sarkophagdeckel im Vatican (8ala cki OiAs n. 228), im ?io Gsm. 1, 33).
Von links nach rechts : Bacchantin mit entblößtem rechten Schenkel und Brust,
Knotenstock schulternd, dann der reich arabescirte Wagen von zwei großen Panthern
gezogen, die von je einer kleinen, auf ihnen sitzenden Gestalt geleitet werden. Auf
dem Wagen Ariadne zuvorderst, ihr angelehnt Bacchus, beide im Diadem, jeder-
lei der rechten Hand einen Stab oder Zweig. Hinter dem Wagen und oberhalb er-
scheinen drei weibliche Figuren, geflügelte Victoria mit Palmzwcig, ruhig stehende,
bacchantische Gestalt mit Epheukranz, deren Linke einen Gegenstand hielt, vorwärts
eilende, begeisterte Bacchantin (Negerin falsch von Comarmond genannt wegen der
ungeschickten oder verstümmelten Kopfbildung). Als Führer des Wagens schreitet
voran ein ältlicher Pan mit Pedum, hinter dem der hohe Hals eines Kamels oder
Giraffe erscheint. Weiter rechts ein Elephant mit schräg gemustertem Körper, einen
Reiter tragend, der mit stark gelocktem Haar in eng anschließendem Ärmelgewand
und Beinkleidern mit Mantel die Arme auf dem Rücken gefesselt hält. Hinter ihm
kommt ein zweiter Reiter auf Kamel in gleichem Äußern. Ein alter Silen bildet
den Übergang zur äußersten Gruppe, rechts ein jugendlicher Satyr umfaßt den vor-
wärts fallenden, trunkenen Herakles, der begehrlich nach der ihm hingebend ent-
gegentretenden, weiblichen Gestalt mit großenteils entblößtem Körper (natürlich
nicht Hebe) den Arm ausstreckt. Eine Andeutung des Felsens mit Höhle schließt
die Scene, die durch Schaf, Ziegenbock und ruhende Nymphe in kleinem Maßstabe
belebt ist. Unter der Hauptscene noch 7 kleine Gestalten vertheilt, darunter Satyr
einem Pan den Dorn ausziehend, ein Syrinrbläser, ein springender Pan, kleine
bekleidete Gestalt auf einem Löwen, Schlauch tragender Knabe, ein vor Herakles
mit gebogenem Knie hineilender Knabe. Die Seitenflächen sind sehr flach und stil-
los ausgesuhrt: je eine Gruppe, hier von leierspielendem Satyr und im Tanzschritt
gehender Bacchantin bei brennendem Altar, dort von springendem Pan und Tam-
burin schlagender Bacchantin mit der mMioa dabei.
Die Zahl der Marmorwerke im Antikenkabinet ist nicht bedeutend. Zwei
Marmorköpfe in la Dcserte, einer Gegend des Stadttheils Croir rousse gefun-
den, aus parischem Marmor, wie es mir schien und von guter, nicht glatter Arbeit: