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wirkt. Wenn auch kleine Bauwerke entstanden sind, die an künstlerischer
Wirkung und Einpassung in die Umgebung den Denkmälern der alten
Zeit gleichkommen, so zeugen sie doch von dem Streben, vom Wollen und
Können unserer Zeit.

Unser Weg führte vorwärts! Nun hat ein tragisches Geschick die
Stetigkeit der Aufwärtsentwicklung gestört. „Möge die heranwachsende
Generation wieder bessere Zeit erleben und das zur Vollendung und Meister-
schaft bringen, was wir angestrebt und angefangen haben.“ (Lebhafter
Beifall.)

Gartenbaudirektor Freiherr von Engelhard-Düsseldorf empfiehlt
die Mitwirkung des Gartenfachmanns bei der Verwendung von Pflanzen-
schmuck bei den Ingenieurbauten.

Professor Dr. 0. Stiehl-Berlin glaubt, daß zunächst bei der Volks-
bildung eingesetzt werden müsse, damit weitere Kreise erst einmal wieder
anschaulich sehen, die Wirkung der Linien und Formen in der Landschaft
richtig einschätzen lernen. Dies komme besonders auch bei der Beur-
teilung der Flußregulierungen in Betracht. Das Erkennen der Schönheit
der Landschaft habe das Gefühl für die Schutzbedürftigkeit derselben un-
mittelbar im Gefolge.

Regierungs- und Baurat Jüsgen-Magdeburg berichtet aus seiner
Praxis über einige unerfreulichen Ergebnisse, die aus dem mangelnden Zu-
sammenarbeiten von Architekt und Ingenieur bei Eisenbahnbauten ent-
standen seien und wünscht schon auf den Hochschulen ein Zusammen-
arbeiten in dieser Richtung.

Oberregierungs- und Baurat May er-Stuttgart lenkt die Aufmerk-
samkeit der Versammlung auf die in Stuttgart zurzeit brennende Frage der
Erhaltung der Halle des bisherigen Bahnhofs. Er hält die Erhal-
tung sow'ohl vom Standpunkt der Denkmalpflege aus, wie auch aus sonstigen
praktischen Gründen für äußerst wünschenswert und beschreibt unter
Vorführung eines Situationsplanes die Möglichkeit der Erhaltung bei einer
nur geringen Änderung in der geplanten Linienführung der Seitenstraßen.
Er schließt mit folgenden Worten:

Wir hatten die Absicht, die Tagung zu bitten, im Sinne des Württem-
bergischen Bundes für Pleimatschutz sich einer entsprechenden Resolution
für die Erhaltung der Halle anzuschließen. Es genügt uns aber auch, wenn
war hören, daß der Tag für unsere Auffassung eintritt, und ich hoffe, daß
noch berufene Herren das Wort ergreifen, um die Schönheit und den Wert
der Piaffe Ihnen ans Herz zu legen. (Lebhafter Beifall.)

Vorsitzender: Ihr Beifall zeigt, daß ich recht daran getan habe,
den Herrn Vorredner nicht zu verhindern, eine Frage, die Stuttgart zurzeit
sehr berührt, hier zu besprechen. Nach der Gepflogenheit des Tages ist es
freilich nicht wrohl möglich, ohne alle Vorberatung zu dieser Frage in der
Form einer Resolution oder sonst Stellung zu nehmen. Daß ein lebhaftes
Interesse dafür besteht, ist aber klar, und ich würde mich freuen, wrenn

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