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Organe aber bisher noch nicht praktisch geworden ist. Stärken Sie den
Eisenbahnhochbaubeamten, der lange Jahre um seine eigentlich selbständige
Gleichberechtigung, namentlich in Preußen, kämpfen mußte, den Bücken
und begeistern Sie ihn restlos für Ihre Ideale, so wird er gerne die Verant-
wortung auch auf dem noch verhältnismäßig neuen Gebiete der Eisenbahn-
reklame tragen und so zu seinem Teile vieles mitwirken können zum Schutze
unserer schönen deutschen Heimat, zur Wahrung aller Ihrer berechtigten
Forderungen einer neuzeitlichen Denkmalpflege. (Lebhafter Beifall.)

„II. Postreklame.“

Berichterstatter Postrat Snell-Darmstadt: Meine sehr geehrten
Damen und Herren! Die Beichs-Post- und Telegraphenverwaltung nimmt
an den Aufgaben und Bestrebungen für Denkmalschutz und Heimatpflege
den wärmsten Anteil. Ich bin nun beauftragt, im Anschluß an das eben
gehörte Beferat über die Beichseisenbahnreklame auch kurz über die Post-
reklame Bericht zu erstatten. Mit ihr ist ja der Beigen der behördlichen
Beklamen in größerem Umfang in letzter Zeit wieder eröffnet worden. Dem
Wunsche des Herrn Vorsitzenden entsprechend werde ich meine Ausführungen
im Hinblick auf die sowieso schon sehr stark belastete Tagesordnung auf
das äußerste Maß beschränken. Die Postreklame ist ursprünglich nicht auf
der Tagesordnung vorgesehen gewesen, ich muß daher auf einen größeren
Vortrag verzichten und darf verweisen auf meinen Vortrag, der im Darm-
städter Gewerbemuseum über diese Frage von mir gehalten worden ist und
der in- einem Heftchen veröffentlicht ist.

Die Postreklame hat mancherlei Berührungspunkte — und Beibungs-
fläcben — auch mit den hier vertretenen Bestrebungen erzeugt. Bereits
auf den Tagungen in Eisenach und Münster hat dieser Gegenstand Aus
schuß und Plenum beschäftigt. Die Beichs-Post- und Telegraphenverwal-
tung (P.T.V.) hat ihre Eimichtungen nicht an ein Privatunternehmen zur
Ausnutzung für Werbezwecke verpachtet, sie ist vielmehr durch eigenes
berufsständiges Personal auf dem Gebiete des Werbefachwesens boden-
ständig geworden. Es ist auch bis heute noch nicht möglich gewesen, die
Öffentlichkeit in der üblichen Weise durch die Tagespresse genügend auf-
zuklären, weil diese mit Unrecht — die Begründung hierfür kann ich hier
leider wegen der beschränkten Zeit nicht geben — geschäftsstörenden Wett-
bewerb fürchtet. Dabei handelt es sich um eine Einrichtung, die einer nicht
nur einseitigen, sondern klarstellenden, öffentlichen Erörterung wert ist
und ihrer dringend bedarf, um sie selbst und die Kritik daran in möglichst
wirksamer Weise für die Allgemeinheit nutzbar gestalten zu können.

Der neue Dienstzweig gliedert sich völlig ungezwungen in den sonstigen
Aufgabenbereich der P.T.V. ein, Verkehr, Handel und Wandel zu fördern.
Wenn daher aus den Kreisen, die der gegenwärtigen Tagung nahestehen,
vom Gesichtswinkel der hier vertretenen Belange aus an einzelnen Aus-
wirkungen der Postreklame wirklich segensreiche Kritik geübt werden soll,
so wird es dabei notwendig sein, daß die grundsätzlichen Ziele der
Verwaltung und die Art der erstrebten Ausführung allgemein bekannt
werden und Berücksichtigung finden.

Ich kann dies hier nur mit einigen Leitsätzen herausheben. Infolge
der nach dem unglücklichen Ausgang des Krieges eingerissenen Defizit-

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