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Valentini, Michael Bernhard; Jung, Johann Adam [Bearb.]; Johann David Zunners Seeligen Erben [Mitarb.]
Museum Museorum, Oder Vollständige SchauBühne Aller Materialien und Specereyen: Nebst deren Natürlichen Beschreibung/ Election, Nutzen und Gebrauch ... (Dritter Theil): Neu-auffgerichtetes Rüst- und Zeughauß Der Natur: Worinnen Die so wundersame/ curiöse/ auch sehr nützliche Machinen und Instrumenten/ deren sich die heutige Naturkündiger in Erforschung der natürlichen Ursachen bedienen/ zu sehen und zu finden sind. Zum Vorschub aller derjenigen/ so der Lateinischen Sprach nicht mächtig sind/ und dennoch ihren Schöpffer in der Natur zu verehren suchen ... — Franckfurt am Mayn: Verlegt von Johann David Zunners Sel. Erben und Johann Adam Jungen, 1714

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https://doi.org/10.11588/diglit.70033#0056

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7 —
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+ * 2
— — —

Lufft-Pumpe unter Augen legen / daß das

Pumpen nicht durch einiges Saugen

— — ziehung des Stoͤpſels derſelben Platz und
Maaum gegeben wird — Solches erhellet

maes die Würckung der Sprützen / das ande-
eree aber den Efect der Pumpen ohnwieder-
ſprechlich zeigen kan. Das erſte beſtehet aus

* Buchſtaben H. bezeichneten Meſſingen Spruͤ⸗

— ſige Glock F. appliciret iſt. So lang nun

Hohe ziehen. Sobald man aber die Glo-
dcee mit der Sprütze auf den Teller D. ſetzet

»ubei ſcyn das Waſſer in die Höhe zu zichen /

bbeͤé/ iſt daraus zu ſchlieſen / weilen keine
— — Naſte, das Waſſer uͤber 32. oder auffs
bchſte 33. Schu in die Hoͤhe ziehen kan / ſo
gar/ daß man in denen Bergwercken das
Baſſer / ſo es tieffer als 3;3. Schu ſtehet /
damit nicht aus denen Schächten bringen
kan / man mache dann immer einen neuen
Pumpe / daß die öberſte den unterſten zu
Huᷣuͤlff kommen koͤnnen.
Solches nun klaͤrlich unter Augen zu le-

— Dharan er oben eine glaͤſerne Roͤhr und an
Dieſe in Ermangelung der Glashuͤtte viele

eer nun die Lufft⸗Pumpe oben ererciren lieſe /

Wiſſer zwar fertig hinauf / konte aber durch
keine Mühe und Arbeit hoͤher / als 32. bi
33.cSchu gebracht werden / weilen das Waſ

QLuᷣufft die Wagſchale bielte und in quilibrio
Kuᷣupffertaffel.

Waſſer in dee Sprutzen und gemene

oder Anziehen des Stempels / (wie in denen
Schulen ſonſten vorgegeben wird) ſondern
durch die offtbemeldte Treib⸗Gewalt der
Luᷣufft eingetrieben werde / ſobald durch Aus-

aus folgenden zwey Experimenten / deren ei-

einer in der 2. Figur der VII. Tafel mit dem

— tze / an welche unten ein Glaͤſerne Roͤhr I. an-
gekuͤttet und hieruͤber eine glaͤſerne laͤnghaͤl⸗

derufft in dieſer Glock gelaſſen wird / o lang
uuund ſo viel wird dieſe Spruͤtze das in dem un-
tergeſetzten Glaſe C. enthaltene Waſſer in die

und die Lufft mit der Antlia Pneumatica her-
aauus ziebet / wird die Spruͤtze nicht mehr ca-

obhb man ſchon den Stempel zehenmahl aus-
uuuund einziehe: Woraus klaͤrlich zu erſchen iſt /
daß das Waſſer nicht ſowohl durch Auszie-
hung des Stempels und deſſen Saugung
odddder Attraction, ſondern von der aͤuſſerli-
tcen Lufft hinauf getrieben werde. Daß
Jaaber ſolches auch in denen Pumpen ſtatt ha-

2 — Kump oder Keſſel und ſetze hierin eine andere
machen /
gen)/ ſo hat der weltbelobte Engliſche Ma-

kurkuͤndiger Boyle ſeine Lufft⸗Pumpe auf ei-
ner hohen Altan an das Gelaͤnder gebracht /

andere zinnerne Roͤhre küͤtten laſſen / welche
mnen 34. biß 35. Schuhe / (wie der
EERIISCHE IUBUS) lang waren. Als

iüiſtiege das im untergeſetzten Gefaß enthaltene

* i in ſolcher Hoͤhe die Trrib⸗Gewalt der

* ‚
„ „ — — —7* ‚ — *
— — ö 8

7 — ‚

—8—

thun kan.

—* . 14. * —
————————————— §9*

Die ubrige ö Ex perimenten J ſo mit der
Lufft⸗Pumpe angeſtellet werden / kommen
theils von der Ausdehnung oder Expanfion,
theils von der Abweſenheit der Lufft her;
Jene ſiehet man an einer naßgemachten udd
zuſammen gefaltenen Blaſe / welche ſichin
einem von der Lufft entlebigten Recipienten

oder Glocke von ſich ſelbſten auffbloͤhet / ſo

die Hoͤhe heben und treiben kan / diewelrnn
die Lufft / ſo in der Blaſe iſt / von der aͤuu
ſerlichen Lufft nicht kan im Zaum gehalten
werden. Aus welchem Grund auch der
Bacchus unter der Glock ſo arth
Praſentiret werden kan / wann man denſel

ben auff ein von Waſſer erfuͤlltes Faͤßlein ſis andere Beſy

zeiget eben dieſes mit einer andern Invention“
welche in der 3. Figur jetztgemeldter Taffel
enthalten iſt. Er machte ſich nemlich eine
dergleichen lange Rohre / woran er oben ei.
nen evacuirten / oder von der Lufft befreyten
groſſen Recipienten ſetzen lieſſe. Als nun alll
les mit der dicken Schmiere wohl verwahret
und der Hahn des RKecipienten eroͤffnet wur⸗⸗
de / fiele die Lufft aus der Roͤhre mit ſolcher
Veheinentz in den leeren Recipienten / daß
das unter geſetzte Waſſer faſt in einemAugen.
blick in die Roͤhre ſtiege / konte aber gleichht
falls von der aͤuſſerlichen Lufft nicht höher
hinauf getrieben werden / als bis 32. Schu /
allwo es in ſeiner Wagſchale feſt ſtunde udd
beruhete. Woraus dann abermahlen klaͤr
lich zu erſehen iſt / daß das Waſſer nicht durch
das Saugen oder auch Vermeidung der
Leere (ob fugam vacui) / ſondern durch diek
Gewalt der äͤuſſern Lufft in die Spruͤgen
und Pumpen getrieben werde / ſonſten mu·.
ſte es viel hoͤher als 33. Schuh zu bringen
ſeyn / indem der Stempel immer wieder ſaͤn⸗
gen muͤſte / auch die vorgekehrte fuga vaemn
immer noch uͤber dieſer Hoͤhe ſtatt ſinden
koͤnte / ſo doch beyderſeits keinen Etlact uuhr

— — —
I —

tzet (welches durch den Mund geſchehen muß)

*
* •0——

nachmahlen ihm eine Kalbs Blaſe unter das
Hembd thut / welche wohl feucht und zuu-
ſammen gedruckt / aber oben feſt zugebunden
ſeyn muß. Wann ſich nun die äuſere Lufft.
nicht mehr unter der Glocke befindet / ſo en.
pandiret ſich die Blaſe in dem zugenaͤheten
ö welcher zushens e Bauch dick und Rrehe
̃liebe . welches zuſehen iehet / als dis
liebe/ beſiehe hiervon die 4. Figur in der X. Lufft müt der Anela heraus gezonh wid
Der berüͤhmte Sturmius und gehet zugleich das Waſſer unten in I.

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ſo uft hoͤren
gar / daß wann man ſolche Blaſe in eine
hoͤltzerne Buͤchſe thut und noch ein Ceniner-
Gewicht auf den Deckel der Buͤchſen leget /
dieſe Blaſe „ nach Ausziehung der Lufft un
ter der Glocke / nicht allein den Deckel au ⸗⸗
ſondern auch den Centner noch in

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