Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Wilpert, Joseph [Hrsg.]
Die römischen Mosaiken und Malereien der kirchlichen Bauten vom IV. bis XIII. Jahrhundert (Band 2): Text: 2. Hälfte — Freiburg i.Br., 1916

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.1404#0643
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
'eine* rotbr.
ls Gesicht er

asie^ruef
ieZ*tensoD,
ständlich ohne ci:
gestirnten Hit^.
lnd §e§eniil)er;
der Engel auf Y
»st Gabriel, wie ;-

TIAPLENAffir

le diese Veränc-
besondern Zwed

ilso nicht für t



;iner gelben Le
en Plättchen verz
*ze Borte getreu

n vollen 11
md da der Fr»
tte, unter der.
igendste war, sc

em seiner Sd*
s besser als eine
rtgegengetra?»'

zerstört.

Viertes Kapitel.

Darstellungen des hl. Franz von Assisi.

on den römischen Glaubenszeugen hat sich in Rom keine Darstellung in Tafel-
malerei aus der Zeit vor dem 14. Jahrhundert erhalten, selbst nicht von denen,
die wir so häufig auf Wandmalereien angetroffen haben, wie Sixtus IL, Laurentius, Seba-
stianus und Cäcilia. Dagegen besitzen wir drei solche von dem großen Ordensstifter
Franz von Assisi. Zwei befinden sich im Vatikan und sind bereits veröffentlicht1. Die
dritte dient als Altarbild in der Hauskapelle von S. Francesco a Ripa, welche die Lokal-
überlieferung als die einst von dem Heiligen bewohnte Zelle bezeichnet. Da das Bild in
einem Glasschrein eingeschlossen ist und nur mittelbares Licht empfängt, so ist es nicht
zu verwundern, daß es für die kunsthistorische Forschung bisher so gut wie nicht vorhanden
war. Man hat es zwar photographiert und als kleines Textklischee veröffentlicht; aber die
Abbildung fiel so mangelhaft aus, daß sie wieder zurückgezogen wurde '. Ich ließ das Bild
mit Erlaubnis des P. Ercole, des verdienstvollen Rektors des Klosters, aus dem gläsernen
Gehäuse herausnehmen, photographieren und kopieren. Gleich bei seiner Reinigung merkte
ich, daß der goldne Hintergrund und Nimbus spätere Zutaten sind und einen guten Teil
der aufgezogenen Kapuze verdecken, deren Umrisse deutlich auf der Photographie durch-
scheinen. Unter dem Golde zeigte sich an verschiedenen Stellen als ursprüngliche Farbe
des Hintergrundes ein helles warmes Rot, das auf dem schmalen Bodenstück mit Braun
gedunkelt ist. Es war daher leicht, dem Bilde seine ursprüngliche Form wiederzugeben
(Taf. 261). Sein Zustand ist ausgezeichnet. Es hat noch den nur in Malerei angegebenen
Rahmen, der nach der im 13. Jahrhundert herrschenden Sitte aus halben und ganzen
Kreuzen besteht und am unteren Rand etwas abgestoßen ist, so daß man dort die Leinwand
sehen kann. An der Figur des Heiligen fehlt nichts; sie ist völlig unversehrt. Die nach-
träglichen Zutaten sind deshalb um so mehr zu bedauern.

Ungeachtet des Nimbus wurde das Bild noch vor nicht langer Zeit in „die erste Hälfte
des 13. Jahrhunderts" datiert, wohl unter dem Eindruck der schon von Wadding bezeugten
Tradition, die es „als Stiftung der Freundin des Heiligen, der Domina Iacobaea de Septem-
soliis", betrachtet'. Uns hat sich zwar der Nimbus als spätere Zutat erwiesen; trotzdem
können wir der vorgeschlagenen Datierung nicht beipflichten. Das Bild stammt erst aus
der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts; denn der Künstler, der es malte, ist Margaritone

1 G. Schnürer, Fianz von Assisi (1905) Fig. 39, S. 70, und Abbildung- an, welche den früheren Auflagen seiner schönen

Fig. 71, S. 125. Monographie beigegeben war.

' G Schnürer, Franzvon Assisi, „sechstes bis achtes Tausend" 'Henry Thode, Franz von Assisi und die Anfänge der

(1907), führt das Gemälde auf S. 125 nur kurz und ohne die Kunst der Renaissance in Italien 73.
 
Annotationen