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Wischermann, Heinfried; Wischermann, Heinfried [Hrsg.]
Berichte und Forschungen zur Kunstgeschichte (Band 3): Fonthill Abbey: Studien zur profanen Neugotik Englands im 18. Jh. — Freiburg i. Br.: Selbstverl., 1979

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https://doi.org/10.11588/diglit.57206#0071
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63

III 3 Beschreibung der vollendeten Anlage (Zustand
von 1823)
Die erwähnten Beschreibungen von Fonthill Abbey er-
möglichen mit ihren teilweise sehr detaillierten An-
gaben und ihren Illustrationen eine weitgehend zuver-
lässige Rekonstruktion des verschwundenen Bauwerks
und seiner Raumfolge (Abb. 55-57).
Fonthill Abbey war im 1822/23 publizierten Zustand
ein Vierflügelkreuz mit hohem Mitteltürm. Vier unter-
schiedlich lange, breite und hohe Flügel schlossen
aus den vier Himmelsrichtungen an eine polygonale
Turmmitte an- Im Winkel zwischen 'West- und Südflügel
lag ein umbauter Brunnenhof.
Näherte man sich auf der Hauptzufahrt von Westen
(Abb. 51), so stieß man zuerst auf die schmale, aber
hohe Fassade der Grand Entrance Hall, die den gesamten
Westflügel einnahm. Ihre von übereck gestellten Strebe-
pfeilern gerahmte Front (Abb. 61) durchbrach ein 35
Fuß 216) hohes Spitzbogenportal. In das leicht ge-
schrägte Gewände waren drei schlanke Dienste eingesetzt
Ihre Archivoltenbögen rahmte ein auf die Wand gesetzter
Putzbogen mit Krabbenbesatz und einem "highly-wrought
217)
finial . Im zinnenbekrönten Giebel saß ein schmale
Spitzbogenfenster. Die Streben endeten in schlanken
Fialen. Die Spitze des Giebels trug eine Aedikula mit
einer Statue des Hl. Antonius von Padua, des "Patrons"
der "Abtei", "surmounted by a cross-flory" aus dem
Wappen von William, dem ersten Lord Latimer, von dem
Beckford u.a. abzustammen glaubte.
Die Langseiten des Eingangsflügel waren unverziert.
Drei großen Fenstern im Süden standen zwei Blendfenster
die einen rechteckigen Ausbau rahmten, auf der Nordseit
gegenüber. Ein Horizontalgesims markierte wie am Giebel
dreieck den Dachansatz.
 
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