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Einbringung von Abgaben in die Schatzkammer f
aus dem Grabe des Dhutenofer1 6 <—_>
Scheck abd el Gurna Nr. 80.
Längsraum, linke Seitenwand.

Zeit: Amenophis II.
(um 1435 v. Ohr. G.).
Malerei auf Nilschlamm.

Dhutenofer war ein hoher Schatzbeamter, ganz rechts hat er gestanden und seine Unter-
beamten beaufsichtigt, die nubische Tribute in Empfang nehmen. Rechts sind zwei große
3 Wagen auf gestellt, starke Pfähle, von denen ein Bügel abgeht, an dem
der Wagebalken mit den flachen Schalen aufgehängt ist; der Ausschlag
wird nach einem kleinen Gewicht2 , 2 in der Form eines Herzens
bestimmt, das an dem genannten Bügel hinter dem Wage-
L balken aufgehängt ist. Kleinere Wagen3 der Art sind uns
erhalten, und ebenso besitzen wir eine Anzahl Gewichte4,
I teils von einfachen stereometrischen mO Formen, teils i
j h i» aper jn Gestalt von Tierköpfen oder von Tieren, wie deren k.
; pfe eines auf der oberen Wage verwendet wird. — Vor jeder
Wage steht ein Sekretär, der die abgewogenen Mengen
registriert; der im Hintergründe beobachtet die Wägung, sein Kollege trägt das Gewicht . .
der sieben goldenen Ringe in das Inventar ein. — In der vorderen Reihe sieht yldlfr
man Körbe mit Gold- und Kupf er klumpen, goldenen Ringen und Beuteln mit
Goldstaub liegen. Der Kasten5 davor enthält wohl Gewebe oder Felle. Der
Diener, der all diese Herrlichkeiten herbeigeschafft hat, hat sich angesichts seiner
hohen Vorgesetzten niedergeworfen und küßt die Erde, dahinter schleppen andere eine schwere
Bade an einer Tragstange herbei, dann folgt ein Mann mit einem Elefantenzahn, schließlich
sieht man die Reste eines Mannes, der einen Federschmuck IT), aus zwei Straußenfedern
bestehend, herbeiträgt. — Im Hintergründe liegen Goldbarren t auf der Erde und dahinter
steht ein Korb mit Goldklumpen, ein Diener trägt eine Rade herbei, die der vorher er-
wähnten gleicht, dann folgt als Intermezzo eine charakteristische kleine Szene: Bin Aufseher
prügelt einen unvorsichtigen oder unfolgsamen Knecht. Endlich kommen Diener mit Metall-
barren, die sie auf kleinen Tischchen herbeitragen, und einem Kleiderkasten.
Die Malerei ist direkt auf den braunen Nilschlammgrund aufgetragen, ohne weiße Stuck-
unterlage.

1 Chanrpoll. Not. I 494, 838; L. D. Text III 271. 2 Kairo Cat. Gen. 1930.
3 Kairo Guide 5521. —Wilk. III 239; Wilk.-B. II 246; Erman 161; Wiedemann Über die altäg. Wagen.
Ann. der Physik und Chemie III 322; Ducros Annales IX 32.
4 Petrie Coll. PSBA 23 Taf. 5; Kairo Cat. Gen. 31496, 31500. — S. o. Anm. 3 und Chabas CEuvres V 301;
Dieblein ÄZ 7, 28; Hultsch Gewichte des Altertums, nach ihrem Zusammenhang dargestellt; Abh. Sächs.
Akad. Wiss. 1898; Petrie Weights and Measures in Encycl. Brit.; Petrie in Arch. Journ. 1883, 419;
Weigall PSBA 23, 378; Weigall Cat. Gen. Weights and balances Introduction.
5 S. Taf. 37,6.

Wreszinski, Atlas zur altäg. Kulturgesch. Tafel 50
 
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