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90 a

Wreszinski, Atlas zur altäg. Kulturgesch. Tafel 90 (a-b)

Von einem Mahle1 III aus dem Grabe des Rechmere2 ® ®
Scheck abd el Gurna Nr. 100, ~
Längsraum, rechte Seitenwand.

Zeit: Thutmosis III
(um 1475 v. Chr. G.).
Malerei auf Stuck.

sinnreich auszufüllen, der da-
daß die Decke des Grabes von vorn nach hinten schräg aufwärts steigt.
Zuerst bietet eine Sklavin knieend einen Hals-

Salbfläschchen 7 an
Gurken und Bündeln Bauch, die Dienerin bietet zu trinken an. Schließlich windet eine Sklavin
der einen Dame vor ihr Blumen ins Haar, ihre Genossin trägt einige lose Blüten
und einen Halskragen für die Schmückung auch der anderen. —
Im Hintergrund salbt eine Sklavin die ganz rechts sitzende der drei Damen
vor ihr mit dem Öl, das das andere Mädchen ihr aus zwei Gefäßen8 darbietet.
Hine andere Dame hat eine kleine Schale von dem Untersatz vor ihr genommen.
Der Dame dahinter wird ein Halskragen umgebunden,
während sie an einer besonders großen Botus-
blume riecht.
Soweit geht die ungezwungene
Komposition des Gastmahls. Was
nun folgt, verdankt seine Entstehung
dem Versuche des Künstlers, den spitzen
Winkel
durch entstanden ist,

Die Tafel steht über den Taf. 10 und 89. Nachweise über Gastmähler, Anordnung der
Gäste, Frauentracht s. auf Taf. 89.
Im Vordergrund sitzen drei Damen auf einer Matte, vor ihnen steht auf einem ziemlich
hohen Untersatz eine flache Schale3, die eine Dienerin vollschenkt, während sie mit der
andern Hand einer Dame ein Fläschchen Salböl4 darbietet. Die zweite
Dienerin trägt vorsichtig mit beiden Händen ein besonders hübsches
Gefäß5. Dahinter befaßt sich eine Sklavin mit einer Baute, ob sie sie
in dieser ungewöhnlichen Haltung spielt oder etwa neu
besaitet, läßt sich nicht erkennen. — Die beiden näch-
sten Damen werden mit Halskragen geschmückt, und
mit Botusblumen beschenkt, vor den folgenden beiden
steht ein Bierkrug6 auf einem Untersatz, die eine läßt
sich ein Schälchen mit Salböl füllen, die andere freut
sich an einigen Blumen. Die Sklavin trägt noch mehrere
Henkeln. Vor den hiernach folgenden Damen steht ein Korb voll Broten,







kragen an, den sie von dem Tischchen9 aus dün

nem Battenwerk genom-
men hat, auf dem noch
zwei andere Kragen und
langstenglige Botusblumen
liegen, dazwischen steht
eine Trinkschale von der
auf Taf. 34 beschriebenen
Form, aber ohne Aufsatz.
Dahinter stehen zwei große

Ua



doppelhenklige Bierkrüge10, dann fünf kleinere Weinkrüge11 auf einem Gestell, das man sich


so zu denken hat, wie es die Rekonstruktion zeigt. Dahinter hängt
ein Seihbeutel mit seinem Zipfel in eine Schale herab und zwar
von einem Querholz, das auf den Gabeln zweier in die Erde ge-
steckter Pfähle ruht; was filtriert wird, ist zweifelhaft. Dahinter
steht ein Bierkrug auf einem Tonuntersatz, schließlich sieht man
vier Salbgefäße12 auf einem auf niedrigen Füßen stehenden Tablett. —

1 S. Taf. 89,1. 2 S. Taf. 89,2. 3 Berlin Inv. Nr. 12786 NR.
4 S. Taf. 89,13 6 Leiden NR, 6 Berlin Inv. Nr. 14414NR.
7 Kairo NR. 8 Kairo und Leiden NR. 9 S. Taf. 48, 10.
10 Leiden NR. 11 Berlin Inv. Nr. 611 NR.
42 Leiden und Kairo Cat. Gen. 51077 NR.

90 b
 
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