Garten aus einem thebanischen Grabe. Zeit: 18. Dyn.
Brit. Mus. Inv. Nr. 37983. (16. —14. Jahrh. v. Chr. G.)
Malerei auf Stuck.
Gärten s. a. Taf. 3, 19, 60, 66, besonders Taf. 3, 4.
So ähnlich die Anlage dieses Gartens denen des Rechmere und des Amenemheb ist, so
viele Differenzen finden sich auf der anderen Seite.
Wieder bildet das rechteckige Wasserbecken die Mitte, um die sich die Baumreihen herum-
ziehen. Auf dem Wasser tummeln sich die Gänse und Enten, die man im Schlagnetz gefangen
und mit geknickten Flügeln hier wieder ausgesetzt hat, Lotusblumen tauchen aus der Flut
empor, sogar Fische enthält der Weiher, wenn man der Darstellung glauben darf. Von dem
Wasserspiegel steigt der Boden leicht aufwärts, die Böschung ist mit Gebüsch bepflanzt. Von
den ineinandergeschachtelten Rechtecken, in denen die Bäume um den Weiher stehen, ist nur
das innerste erhalten, in ihm finden sich verschiedene Gattungen, darunter Dattelpalmen, Syko-
moren und Perseafeigen. — Im Hintergründe rechts ist noch der Rest einer Darstellung
zu sehen, wie sie auf Taf. 52, 3 erwähnt ist: die Göttin der Nekropole, die sich in einer Sykomore
manifestiert, spendet dem Besitzer des Grabes und seiner Gattin Speise und Trank. —
Die Perspektive1 2, die der Künstler sich für dieses Bild zurecht gemacht hat, ist wunderlich
inconsequent. Die Bäume an den Längsseiten des Weihers hat er mit den Wipfeln nach oben
gemalt, die an den Schmalseiten nach links umgelegt. Von der rechten Schmalseite sieht man
zwar nicht mehr viel, die Spuren auf dem Original weisen aber unzweideutig darauf, daß die
Wipfel der Wasserfläche zugekehrt waren. Die Sträucher um den Weiher herum hat der
Künstler dagegen an den Längsseiten mit den Blüten nach oben, an den Schmalseiten mit
den Blüten nach außen gemalt. —
1 Photo Mansell. — Steindorff Blütezeit Abb. 104; Hunger - Larner Abb. 53; bespr. Br. Mus. Guide 04, 21.
2 S. Taf. 3, 3-
Wreszinski, Atlas zur altäg. Kulturgesch. Tafel 92
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