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Zeitschrift für Ästhetik und allgemeine Kunstwissenschaft — 6.1911

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Everth, Erich: Plastik und Rahmung
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https://doi.org/10.11588/diglit.3675#0624
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PLASTIK UND RAHMUNG. gl]

gruppe, die die Schlangen noch komplizieren, da ist das flache
Rechteckschema sehr eindrücklich, aber auch sehr nötig und wohl-
tuend s), und die Schlangen sind hier den Armen so dicht angefügt,
daß möglichst wenig Löcher entstehen und die zwischen den mensch-
lichen Gliedern klaffenden Lücken etwas mehr ausgefüllt werden.

ganz geglückt, weil solche Naturformen zu uninteressant und leer sind und den
toten Block unnötig zum Bewußtsein bringen; aber unkünstlerisch ist es nicht, nicht
peinlich-kleinlich; und die Kontinuität des künstlerischen Raumes und Stoffes war
ein richtiger Gedanke bei einer so komplizierten Gruppe. Nur ist für eine so reich-
haltige Darstellung die einzige ganz angemessene Form das Relief!

') Nach Hegel ist das Große an dieser Darstellung, daß bei aller Wahrheit und
allem Schmerz doch »zur Grimasse, Verzerrung und Verrenkung auch nicht in der
entferntesten Weise vorgegangen ist«, Nun auch die einfache Generalform wirkt
eben beherrscht und läßt das Einzelne nicht so exponiert erscheinen.
 
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