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Zeitschrift für Ästhetik und allgemeine Kunstwissenschaft — 6.1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.3675#0654
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BESPRECHUNGEN.

dadurch daß der Künstler selbst, der Verfasser und der Verleger einhellig sich be-
mühten, ein möglichst unmittelbares Abbild der Schöpfungen herzustellen, Linie,
Schattierung, Farbe bis auf letzte Möglichkeiten der Wiedergabe zu wahren, und
dann die dergestalt gewonnenen Reproduktionen in das Satzbild und die Bucheinheit
so einzufügen, daß sie diese nirgendwo durchbrechen, sondern, in sie eingeschlossen,
mehr die Erfüllung eines Bedürfnisses als eine Zugabe erscheinen: womit zugleich
wiederum ein wesentlichster Teil der Lechterschen Forderungen lebendig dargestellt
wird. Nimmt man aber dann, diese Würdigung außer acht lassend, den Band in
die Hand, nur mit dem Auge Blatt um Blatt verfolgend, so hat man überdies
die reine Freude, die für unreproduzierbar gehaltene Goldglut der Lechterschen
Tafeln, den perlend tauigen Ton seiner Pastelle und das verhalten andringende
Feuer seiner gebrannten Gläser in einer der Wirklichkeit unglaublichen Nähe zu ge-
nießen und von der begeisterten Bewunderung wieder durchdrungen zu werden, zu
der man beim ersten Anblick der Werke dieses neuen malerischen Genius hinge-
rissen wurde.

Berlin-Charlottenburg. Berthold Vallentin.

Hanna H e 11 m
berg 191



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ann, Heinrich v. Kleist. Darstellung des Problems. Heiclel-
I, Carl Winters Universitätsbuchhandlung, 80 S.

u sehr von der blendenden Buntheit dichterischer Aus-
i lassen; ein Fortschritt in der Dichterpsychologie ist
hung zu erwarten, die hinter den beweglichen Varia-
des individuellen Ausdrucks feststellt. Eine gewisse
erischen Entwicklung wird dadurch der Begreiflichkeit

die oft kaum faßbare Familienähnlichkeit der ver-
Jtors. — In der Richtung solcher Forschung ist in
ten; kaum je in so geistreicher und fruchtbarer Weise
rschienenen, nun in erweiterter Gestalt vorliegenden
in. Die Bedeutung des von ihr (S. 12) entworfenen
', vgl. S. 3) fein und tief zu umschreiben. Es handelt
;ier Bewußtseinsphasen bei dem handelnden, beson-
ktiven Menschen. Die Verfasserin findet das Thema
onettentheater (S. 13, vgl. S. 68, 73) theoretisch ausge-
.irch die Dramen und den »Kohlhaas*. (Auch die

dazu noch geeignet.) Natürlich entgeht auch sie der
Leuchte zu viel zeigen zu lassen, nicht völlig; wie
irnung der Barden an den Fürsten symbolisch deutet,
berechtigte Mahnung an den allzu »milden« Friedrich
i getreues Volk nicht zu verraten. Tief greift dagegen
letheischen tortura del silcnzio mit der, welche Kohl-
neht. Wie denn auch sonst die Verfasserin für ver-
i der Todesfurcht des Prinzen vgl. S. 65) einen scharfen

dieser oder der (von Hanna Hellmann genutzten)
imik werden wir weiter kommen, als mit der bloßen
r, die den bei Lebzeiten schnöde Verkannten ja doch

Richard M. Meyer.
 
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