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Zeitschrift für Ästhetik und allgemeine Kunstwissenschaft — 7.1912

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Mies, Paul: Über die Tonmalerei, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.3592#0622
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618

PAUL MIES.

in der Verwendung der Tonmalerei angetroffen, von einer gewissen
Vernachlässigung bei den Klassikern bis zum Streben nach äußerster
Realistik bei manchen modernen Komponisten. In den ersten Teilen
unserer Abhandlung glauben wir dargetan zu haben, wie in der
Instrumentalmusik eine auch nur halbwegs sichere Verbindung zwi-
schen Musik und Vorstellung nur in Ausnahmefällen möglich ist, daß
dagegen die Tonmalerei in der Vokalmusik wohl eine erhöhte Wir-
kung herbeiführen kann. Hierbei ist aber festzuhalten, daß diese Er-
höhung der Wirkung ihren Ursprung nicht auf dem rein musikalischen
Gebiet hat, sondern nur durch Hinzuziehung von Elementen aus
anderen Erkenntnisgebieten zustande kommt. Eine mißverständliche
Auffassung dieser Tatsache hat wohl zu dem neuerdings vielfach
wahrnehmbaren Irrtum geführt, als ob es die wesentliche oder sogar
einzige Aufgabe der Musik sei, Vorstellungen und äußere Vorgänge
wiederzugeben und in uns wachzurufen. Wir möchten unsere An-
sicht, entsprechend den Ergebnissen der vorliegenden Untersuchung,
dahin aussprechen, daß die Musik uns ihre schönsten und edelsten
Offenbarungen frei von jeder Anlehnung an fremde Gebiete in ihrer
eigenen Sprache verkündet, Offenbarungen, welche sich begrifflich in
keiner Weise auffassen und darstellen lassen.

Berichtigungen zum ersten Teil.
Notenbeispiel 21, Takt 1:

Ctv"ft"lJ-------1~*----ß----•*----*----""

-i/_J.

I—1—i—l—ß------

Wie will ich lustig la.....

Notenbeispiel 36, Takt 6: linke Hand: Takt 8: Singstimme:

SSL

M

?Ö=I

=&=£

rauschet stärker und
 
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