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Zeitschrift für Ästhetik und allgemeine Kunstwissenschaft — 23.1929

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https://doi.org/10.11588/diglit.14175#0126
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BESPRECHUNGEN.

Trotz solcher mehr oder minder schwerwiegenden Bedenken möchte ich jedoch
zum Schluß nochmals betonen, daß Zinckes Heyse-Buch in gewissen Grenzen ein
ganz ausgezeichnetes Buch ist. Das gilt vor allem von der in der Tat mustergülti-
gen Analyse der einen Heyseschen Novelle, deren vielfältige, reiche Ergebnisse für
das Verständnis von Prosadichtung überhaupt maßgebenden Wert haben.

Greifswald. Kurt Gassen.

Berichtigung.

Im XII. Band, S. 485, dieser Zeitschrift schreibt Carl David Marcus in einer
Besprechung meines Buches „Selma Lagerlöf":

„Nicht einmal Gundolfs großes Goethebuch hat es sonderlich weit gebracht",
meint Professor Berendsohn, „obgleich es bahnbrechend war". Er erweckt dadurch
den Anschein, daß dieser anmaßende Satz bei mir wörtlich steht. In meinem Buche
heißt es S. 216 f. nach eindringlicher Darstellung, welche Aufgaben ich für die
Charakteristik der Dichter gestellt sehe: „Bisher fehlen so eindringliche Charakte-
ristiken der gesamten dichterischen Leistung (nur hier von mir
gesperrt) für fast alle großen Erscheinungen. Gundolfs „Goethe" ist bahnbrechend
und hat Schule gemacht, aber das Werk unterscheidet sich zwiefach von der hier
gezeigten Aufgabe. ..." Meine Auffassung ist also, daß man Gundolfs bewunderns-
werte Leistung nach einer bestimmten Richtung hin ergänzen soll.

Hamburg. Walter A. Berendsohn.

Schlußwort.

Auch nach der Berichtigung durch Herrn Professor Berendsohn muß ich die
Meinung aufrechterhalten, daß ich in meiner Besprechung den Sinn seiner Aus-
führungen getroffen habe. Zum Beweise führe ich die folgende Stelle seines Lager-
löf-Buches an (S. 217): „Er (Gundolf) will Goethes Gestalt darstellen in Leben und
Werk, als wären beide eins. Dadurch bleibt für die eigentliche
Künstlerschaft Goethes unendlich viel zu tun übrig (gesperrt
von mir). Er tritt an den Dichter heran mit einer vorher festgelegten Auffassung

vom Dichter, die aus einer bestimmten philosophischen Auffassung stammt.---

Es ist Gefahr im Anzüge, daß unsere Wissenschaft von der Philosophie abhängig
wird und daß darunter die Probleme dichterischer Weltdeutung leiden." Ich bin
überzeugt davon, daß diese Ausdrucksweise es jedem Leser als die Meinung Pro-
fessors Berendsohns erscheinen läßt, auch Gundolfs großes Goethebuch habe es
nicht sonderlich weit gebracht. Daß meine Darstellung durch die Anführungsstriche
die Wirkung eines Zitats erhielte, glaubte ich durch die Abschwächung „m eint
Herr Professor Berendsohn" vermieden zu haben, die meinen Worten das Gewicht
eines Referats über die fremde Ansicht erteilen sollte.

Berlin. Carl David Marcus.

Vierter Kongreß für Ästhetik und allgemeine Kunstwissenschaft.

Auf Anregung des Hamburger Ortsausschusses hat der Vorstand der Gesell-
schaft für Ästhetik und allgemeine Kunstwissenschaft beschlossen, den ursprünglich
für Oktober 1929 geplanten Vierten Kongreß für Ästhetik und allgemeine Kunst-
wissenschaft auf Oktober 1930 zu vertagen. Nähere Angaben über das veränderte
Programm und den genauen Zeitpunkt des Hamburger Kongresses werden in einem
späteren Heft dieser Zeitschrift erfolgen.
 
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