Zeitschrift für Ästhetik und allgemeine Kunstwissenschaft (34.1940)

ÄSTHETIK IM REICH DER WERTE

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ihrer ganzen Unlösbarkeit und Grundsätzlichkeit bestehen bleiben und nur
durch ihre künstlerische Darstellung und Verkündigung zu einer letzten
menschlichen Größe aufrufen, die wiederum den Mut aufbringt, aus dem
dämonischen Widerspruchsmaterial einer angeblich wirklichen Welt eine
neue, nicht idealistisch verklärte und somit verflüchtigte, sondern eine
durchaus vollzunehmende realistische, wenn auch höher gelegene Welt zu
formen. Diese Welt wird dann durch die Art ihrer Gruppierung der
Werte, ihrer Verteilung von Licht und Schatten, wie durch die Kraft
ihrer prophetischen Verkündigung, d. h. durch die Vollmacht zur Auf-
reißung ungekannter Möglichkeiten des Menschen nicht nur die Realität
der Gegenwart schöpferisch gestalten, sondern sogar aus dem mensch-
lichen Zukunftsjenseits im Diesseits Realisierungen vorwegnehmen, die
zu Leitseilen werden können hinüber in eine würdigere menschliche und
menschheitliche Existenzform.